Oldtimerrestauration in Polen

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Rene E
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Oldtimerrestauration in Polen

Beitrag von Rene E » Fr 20. Apr 2007, 23:34

Im Billigausland restaurieren lassen, ist Volksverrat!

daggi5
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Oldtimerrestauration in Polen

Beitrag von daggi5 » Sa 21. Apr 2007, 01:33

wenn bei uns Stundenlöhne von umgerechnet 150 Mark aufgerufen werden und sogar der Gang zum Klo nachher in der Rechnung abgerchnet wurde braucht sich niemand zu wundern, wenn man sich nach Alternativen umschaut.

threelitre
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Beitrag von threelitre » Sa 21. Apr 2007, 04:01

Also wenn's so ist... Ich stehe zu meinem Volksverrat und wuerde es wieder tun. AlexanderPS: Ohne die Polen haette davon bei uns kein einziger Arbeitsplatz in Deutschland profitiert. Oder ist selber machen genauso Volksverrat??

Woni
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Beitrag von Woni » Sa 21. Apr 2007, 13:21

...wäre es den Oldtimerliebhabern, die die Auslandsrestauration kritisieren, denn lieber, man würde die Fahrzeuge verrotten lassen, weil man(n) (Frau) die deutschen Stundenlöhne nicht bezahlen kann??? Das Material (Farbe, Motorenteile etc.) habe ich übrigens in Deutschland erworben!!!Wahrscheinlich seht ihr die Oldies lieber auf dem Schrottplatz, als jedem die freie Entscheidung zu überlassen, ob er eben für diesen Zweck seinem Heimatland aus Kostengründen den Rücken zukehrt... Zumal es sich letztendlich um eine so geringe Anzahl von Fahrzeugen handelt, daß diese auch in Deutschland keine Arbeitsplätze retten oder sichern würden. Es sagt ja keiner, daß man sämtliche Handwerksarbeiten etc. zukünftig im Ausland machen lassen sollte!Ich für meinen Teil habe entschieden und würde es, letztendlich meinen Fahrzeugen zuliebe, wieder tun!Gruß WoniBeitrag geändert:21.04.07 13:26:10
Ich bin ich und das ist auch gut so.

ELO
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Beitrag von ELO » Sa 21. Apr 2007, 18:45

Arbeiten ins Ausland verlegen dürfen nur die großen Firmen und die bekommen dafür noch Geld in den A... geschoben. Versucht eine Einzelperson dies zu tun kriegt er einen drauf Ich machs mir lieber selbst , da weiß ich wenigstens wer den Mist gemacht hatGrüßeMichael

SEAT
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Beitrag von SEAT » So 22. Apr 2007, 00:51

Zitat:Original erstellt von daggi5 am/um 21.04.07 01:33:47wenn bei uns Stundenlöhne von umgerechnet 150 Mark aufgerufen werden und sogar der Gang zum Klo nachher in der Rechnung abgerchnet wurde braucht sich niemand zu wundern, wenn man sich nach Alternativen umschaut.Leider muss ich sagen, dass ich in meiner kurzen Zeit als aktiver Oldtimerfan vom deutschen Handwerk doch etwas enttäuscht worden bin. Nicht nur dass hohe Stundensätze abgerechnet werden (gerne auch Meisterstunden, wenn irgendein Helfer die eigentliche Arbeit macht...), es stimmte zu oft auch die Qualität (betreffend Arbeitsausführung und/oder Zeitplanung) nicht. Wenn ich in Zukunft wieder eine größere Arbeit zu vergeben habe, werde ich aufgrund der gemachten Erfahrungen sicherlich auch mal grenzüberschreitend denken. Wobei ich ja immer noch von der zuverlässigen, halbwegs bezahlbaren Werkstatt um die Ecke träume...Gruß,Thomas

oldierolli
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Beitrag von oldierolli » So 22. Apr 2007, 19:20

Hallo, ja das isses, dass in D Meisterlöhne berechnet werden für einen "1-€ Jobber" oder eben auch für einen Polen/Russen, der für die Firmen SCHWARZ arbeitet. Dann allerdings tun die ganzen Abgaben noch einen großen Teil dazu, anstatt die auf die Verbrauchssteuern umzulagern. Zu Arbeiten in Polen ist aus meinem Umfeld zu sagen, dass die dortigen FIRMENPREISE schon sehr dicht am deutschen Niveau liegen, während deren Lohnzahlungen noch sehr dürftig sind. (Der Porsche lockt eben). Also wenn, dann SELBST die ausländischen Schwarzarbeiter beschäftigen. "Selbst ein Inder mit Touristenvisum und easy-jet-Flug" ist dann noch die Zukunftsperspektive... Also ich würde kein Fahrzeug pauschal in Polen machen lassen. Schon eher noch Ungarn/Tschechien. Gruß. Rolf

Christiano
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Beitrag von Christiano » Mo 23. Apr 2007, 14:20

Eine Restaurierung im Ausland wird immer kontrovers diskutiert, alle hier aufgeführte Punkte sind richtig und kann ich zum Teil ais eigner Erfahrung bestätigten. Sorry Leute, die wirklichen guten ehrlichen Schrauber sind sehr dünn gesägt, eine erhebliche Anzahl "Fachleute" sind pfuscher auch hier in Deutschland, Polen oder Ungarn und wollen nur den schnellen Euro machen. Meist ist es doch so das wir nach vielen Jahren des sparens und suchen endlich den geliebten Oldtimer gefunden haben, aus Geldmangel diesen aber häufig dann günstig restaurieren müssen. Mir ist lieber es wird gut in Polen gemacht als gepuscht in Deutschland oder anderswo. Wenn man beschränkte Geldmittel hat, ist man gezwungen nach einer günstigeren Quelle zu suchen oder noch zu sparen. Und genau auf dies zielte die Frage ab ob jemand einen Tip hat.Übrigens ich habe meine Karosserie in Deutschland machen lassen, mit Lackierung kann man sich davon fast einen Kleinwagen kaufen. Die nächste Karosserie werde ich in aller Ruhe selber machen und dies sicherlich auf höherem Niveau als viele Karosseriebauer. Ich hatte leider aus beruflichen Gründen sehr lange zu wenig Zeit für die Fertigstellung und spät Abends freuen sich die Nachbarn sicherlich auch nicht besonders. Also seid bitte ein wenig liberaler wenn jemand dies in Polen oder Ungarn machen will, dies ist seine eigene Entscheidung. Das die Preise am Anfang immer billig sind, trifft auch in in Deutschland zu. Nach dem Motto hat der Kunde erst mal angebissen, lassen sich leicht noch ein paar Mücken mehr holen. Wir alle sind auf diesem Gebiet keine Spezialisten, die andere Partei aber schon. Lupo

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Beitrag von taunusschrauber » Mo 23. Apr 2007, 19:38

nicht nur die löhne machen den unterschied,ich habe mehrmals versucht mich selbstständig zu machen auf meinem spezialgebiet,ford der 70er und v6/8-motoren,u.a. erstmals vor ca 20 jahren nebenberuflich.werkstatt,technik,partner(motorenschleiferei)erfahrung,kapital,werbung,guter bekannter name in der entspechenden ford-scene,aufträge...alles ausreichend vorhanden und seit jahren bewährt.gewerbeschein gabs auch ohne probleme,wollte ja alles ordentlich und nach jahren der rumbastelei offiziel machen.eine ganzseitige werbeanzeige im ford-oldtimer-fachblatt verkündete das ganze gleich mal mit einem knallerangebot(ford 2,8er v6 motor komplett neu aufgebaut/überholt incl schleifen,lagern,dichtungen,usw,mit allen verschleissteilen und dem damals neuen und aktuell notwendigen umbau ventil-sitzringe für bleifrei-betrieb... xxxx-dm im austausch)in den tagen danach stand das telefon nicht mehr still,ich hatte aufträge ohne ende und hätte auf jahre hinaus motoren überholt und gut davon gelebt...zumal mein angebot ca 1000dm unter dem preis für den gleichen motor bei ford lag,hätte ich echt noch gut daran verdient.gleichzeitig trudelten die ersten anzeigen ein,gewerbeaufsichtsamt wollte für mich allein in meiner werkstatt getrennte toiletten für mann/frau,das bauamt einen ölabscheider im betonboden obwohl kein einziger tropfen öl weit und breit zu finden war,die versicherung eine sprinkler-löschanlage in meiner halle mit beton-böden,wänden und dach in der absolut nichts brennbares zu finden war,ausser eventuell dichtungspapier,usw,usw,usw...den laden endgültig dicht machte dann die handwerkskammer weil mein betrieb 1. nicht in der handwerksrolle eingetragen war(wusste nicht mal das es sowas gibt) und 2. ich nur einen gesellenbrief hatte,zum führen einer werkstatt die autoteile repariert(und dazu zählt das überholen eines motors)aber ein meisterbrief erforderlich ist.(letzteres mit zwei jahren meisterschule 150km vom elternhaus entfernt und damals mit ca 70000dm kosten ( plus lebensunterhalt,miete,etc für zwei jahre) für einen einfachen arbeiter wie mich mit einfachen,armen elternhaus unerreichbar)jetzt kann ja jeder mal überlegen oder wahlweise nach polen/ungarn/tschechei fahren und nachsehen was von allen diesen auflagen/anforderungen in den dortigen werkstätten vorhanden ist.dort kann jeder der dazu lust hat einen solchen betrieb aufmachen,leiten usw ohne irgendwelche vergleichbaren voraussetzungen,anforderungen,meisterbriefen,kosten,aktuell dazu noch täglich eue umweltschutzauflagen,etc.klar das die schon allein dadurch billiger arbeiten können...kann man ja verstehen.aber wo ist die gerechtigkeit,die chancengleichheit ?ich kam und komme mir immer noch vor wie der tankstellenpächter an einer deutschen grenze,(obwohl ich zur ostgrenze immerhin ca 100km habe) Beitrag geändert:23.04.07 19:43:17

Woni
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Beitrag von Woni » Mo 23. Apr 2007, 21:41

...dazu vorab nur eins:Die Umweltschutzauflagen in Ungarn beispielsweise sind um einiges schärfer als in Deutschland.Ansonsten kann ich Deinen Ärger wohl verstehen, aber nicht nachvollziehen, warum Menschen wie ich, die Ihren Oldtimer aus Liebe zum Oldtimer im Ausland restaurieren lassen, "angegriffen" werden. Wir können nichts dazu - wende Dich an die deutschen Gesetzgeber, an den Staat. Genau dort sind die Schuldigen zu suchen.Wie schaut`s aus mit Auswandern? In anderen Ländern brauchst Du ja, wie Du schreibst, keinen Meisterbrief und Deinen eigenen Betrieb könntest Du dort auch eröffnen. Ist ernst gemeint, nicht böse!!! Nette GrüßeYvonne
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