VOGT Autotechnik, Sebastionstr. 140, Bad Neuenahr

[Tseha]

Wer sich heute an diese Stelle begibt, findet sich auf dem Gelände eines Supermarktes wieder - Die Karosseriebaufirma Vogt existiert nicht mehr. Die Spurensuche gestaltet sich mühsam ... Bei der Nachfolgefirma Boll sind keine Unterlagen mehr vorhanden; offenbar gibt es keine systematische Sammlung, keine umfassende Veröffentlichung zum Thema.Dabei verdienen es die von Vogt in den sechziger und siebziger Jahren geschaffenen Opel-Umbauten, vor dem Vergessen bewahrt zu werden. Manche verdienen durchaus das Prädikat „spektakulär!"Wir wollen mal sehen, was wir hier an Informationen, Unterlagen, Bildern zusammentragen können. Jedwede Unterstützung ist hoch willkommen!Es entspricht der Sachlage, daß manche Bilder von verschiedenen Seiten im www stammen und hier zitierend wiedergegeben werden. Wer an einem Bild nachweislich die Rechte hat und nicht einverstanden ist, wenn es hier im allgemeinen Interesse gezeigt wird, möge sich bitte melden!Alle gemachten Angaben verstehen sich wegen der unsicheren Quellenlage nicht als letzte und vollständige Wahrheit. Dies sei betont!Wer Unterlagen / Bilder beisteuern möchte, aber keinen eigenen Webspace zum Hochladen hat, kann diese gerne an mich per Email senden.Gruß, Tseha

[Tseha]

Beginnen wir mit dem Hochdach-Kombi, den Vogt 1974 oder 1975 im Auftrag der Bundesanstalt für das Straßenwesen (BASt) in Einzelanfertigung herstellte. Verwendet wurde es für Inspektions- und Meßfahrten - man beachte das Meßrad am Heck! Das Fahrzeug stand bis 1984 im Einsatz. Später wurde es an privat veräußert. ______________Und es existiert noch!Im Sommer 2002 wurde es von seinem Besitzer aus Schleswig-Holstein für 5.500 € zum Kauf angeboten ... Der Zustand ist wohl nicht mehr der allerbeste ... ... Raum ohne Ende!Das Fahrzeug ist als 2-Sitzer eingetragen und hat Lkw-Zulassung. Danke für Infos an Alex!Tseha

[Tseha]

Bevorzugte Umbauobjekte von Vogt in den Siebzigern waren Opels Dickschiffe Admiral und Diplomat. Nicht ohne Grund, denn auch in Normalausführung wirkten diese Wagen schon von Haus aus ungeheuer eindrucksvoll!Kombis waren mittlerweile gesellschaftsfähig geworden: Vogt bot zu den ab Werk nur als 4-Tür-Limousine angebotenen Modellen nun auch CarAVan-Ausführungen an, die nicht nur von ihren Dimensionen her naturgemäß alles andere, was damals auf dem deutschen Markt war, bei weitem übertrafen. Admiral DiplomatWie auch dem Bildtext zu entnehmen ist: Der Vertrieb lief über die Opel-Händlerorganisation. Also bestand eine offizielle Zusammenarbeit zwischen Opel und Vogt!Tseha

[Chrysler-Tommy]

Hallo tseha !Tolle Idee, mal sehn was so zusammenkommt !Ich schick dir mal die Fotos die ich habe, die habe ich selbst fotografiert,also kannst du sie bedenkenlos hier veröffentlichen. GrußTommy

[Tseha]

Ab September 1967 baute Vogt den Rekord C in einer speziellen Version als Kraftdroschke. In das um 220mm verlängerte Fahrzeug wurde eine feste Trennwand eingebaut, so daß ein Fahrer- und ein Fahrgastabteil entstand. Nach vielen Überfällen auf Taxifahrer wurde dies durch eine entsprechende gesetzliche Regelung vorgeschrieben. Gut zu erkennen: Durch die im unteren Teil nach hinten geneigte Wand entsteht deutlich mehr Beinfreiheit!Nur knapp ein Jahr hat Vogt solche Taxen gebaut. Man darf stark annehmen, daß die genannte Gesetzesvorschrift alsbald auf Druck der Interessenverbände der Taxiunternehmer wieder gekippt wurde ... Verteuerte sie doch die Beschaffungskosten erheblich und der Beifahrersitz entfiel als Fahrgastplatz!Präzisierende Angaben kamen von RekordC71, der auch mitteilte, daß wohl noch einer vorhanden ist: „Am Opel Museum Herne steht noch so ein Wagen für 750 Euro, ist aber hoffnungslos tot und mit einer dicken Moosschicht bedeckt, wenn ich das richtig in Erinnerung habe." Ein Jammer!Zum Rekord C gehört auch dieser Hinweis von Altopelfreak:„Es gab übrigens auch einen verlängerten 4-türigen Rekord-C Caravan, für welchen man die Vordertüren des 2-türes verwendete." - Dazu teilte Klaus Jansen ergänzend mit:Die C-Rekord Taxis gab es auch ohne das auffällige Mittelteil, dafür wie in einem Beitrag beschrieben¹, mit den längeren Vordertüren der zweitürigen Ausführung.¹ Gemeint ist der davor zitierte Beitrag von Altopelfreak!Ist irgendwo ein Bild vorhanden?Tseha[Diese Nachricht wurde von Tseha am 16. Juli 2003 editiert.]

[Tseha]

Für längeren Genuß ...Mindestens ab 1967 karossierte Vogt - soweit bislang bekannt nur - auf der Basis des Diplomat auch Stretch-Limousinen. Hier ein Diplomat A (Bild vmtl. aus zeitgenössischer Werbung): Das Fahrzeug auf einem Treffen der IG KAD Sauerland. Der stark verlängerte Diplomat A (mit zusätzlichem Mittelteil) ist ein Einzelstück. Heute gehört er zwei Sammlern aus der Alt-Opel IG (Dortmund/Ludwigshafen). - Infos von Klaus JansenBeim Nachfolgemodell konnte der Kunde wählen. Verlängerungen von 150, 250 und 300 Millimetern wurden ausgeführt (Info: Alex). Insgesamt soll Vogt 50 solche Umbauten des Diplo B lang angefertigt haben. Das vorstehende Fahrzeug gehörte zum Fuhrpark des Opel-Vorstands. Die fehlende Kopfstütze am Beifahrersitz ist authentisch: Die Aussicht der hohen Herschaften nach vorn sollte möglichst wenig behindert werden! - Der Wagen ist heute im Besitz eines Mitglieds der KAD IG Hannover.____________Noch exklusiver dieses royalrote Prachtstück, denn es handelt sich um eine Einzelanfertigung für den Vorstand der Adam Opel AG. Wenn man seine einmalige Besonderheit noch nicht erkannt hat ... ... hier ist sie in schönster Deutlichkeit zu sehen: Das Opera-Fenster in der C-Säule! Diese schönen Bilder verdanken wir Chrysler-Tommy! Der Wagen entstand im Jahre 1974. Demnach kann die Angabe, dies sei quasi der Prototyp für die verlängerten B-Diplos gewesen, nicht zutreffen!Tseha___________Zusatzinformation von FrankWo:Bis zu 10 Wagen des Diplomat B-L waren bei der hessischen Landesregierung im Fuhrpark. Der Rest blieb im Opelwerk als Vorführwagen auf Abruf. Bis zu 5 Wagen sollen privat (als Dienstwagen) verkauft worden sein. Der Mehrpreis für die 15 cm mehr Radstandlänge betrug seinerzeit (1973/74) ~10.000,-- DM. Dies entspricht nach heutiger Kaufkraft ~18.000,-- €.Die HeLa-Wagen wurden später über die VEBEG ¹ verramscht. Ob die Opel-Werkswagen ebenfalls an die Frankfurter Verwertungsfirma abgeschoben wurden, ist nicht bekannt. Sollte ein solcher Wagen auftauchen, ist er an den Stander-Aufsätzen in den vorderen Kotflügeln zu erkennen.Zusatzinformation von Klaus Jansen:Richtig ist: ca. 5o verlängerte Diplomat B gab es, davon bzw. zusätzlich (?) 2 oder drei mit Opera Windows. Die verlängerten Diplomat B waren offiziell im Verkaufsprogramm._____________¹ Die VEBEG GmbH ist eine bundeseigene Treuhandgesellschaft. Alleinige Gesellschafterin ist das Bundesministerium der Finanzen. Gegründet 1951, ist der Gegenstand des Unternehmens die treuhänderische Verwertung (der Verkauf) von beweglichen Gütern aller Art aus Beständen des Bundes, der Länder und anderer öffentlicher Einrichtungen.[Diese Nachricht wurde von Tseha am 26. Juli 2003 editiert.]

[Tseha]

1973 baute Vogt ein weiteres aufsehenerregendes Einzelstück - Einen Diplomat B als 6-Türer! Genau das sollte der Wagen auch: Aufsehen erregen. Besteller war ein Modehaus aus Düsseldorf, das damit besonders werbewirksame Auftrtte seiner Modelle inszenierte. Später übernahm ein auf gebrauchte Luxusautos spezialisierter Händler - ebenfalls aus Düsseldorf - den Wagen. Der 6-türige Diplomat B V8 befindet sich heute in restauriertem Zustand (dunkelblau) bei einem KAD-Sammler und Alt-Opel-Mitglied bei Pforzheim (Von Klaus Jansen). Bilder 3 u. 4 wieder von Chrysler-Tommy. Danke!Tseha[Diese Nachricht wurde von Tseha am 26. Juli 2003 editiert.]

[Zoe]

Klasse Info und super Bilder! Danke!Nachdem hierzulande solche Umbauten ja nicht so üblich waren wie z.B. in den USA sind Fahrzeuge die noch existieren wirklich eine Rarität! Eine 6-door limousine aus deutscher Fertigung, wow.(klar daß die mir am besten gefällt )Zoe

[Tseha]

Zitat:Klasse Info und super Bilder! Danke!Danke für das nette Lob! Da machen wir doch noch ein bißchen weiter ...... und kommen zu den wohl bekanntesten Vogt-Umbauten, den Admiral bzw. Diplomat Coupés! Wobei man nun trefflich streiten könnte, ob das nun wirklich Coupés im klassischen Sinne oder doch eher Fließhecklimousinen sind. Wie auch immer: Entstanden sein sollen sie ursprünglich für das Zweite Deutsche Fernsehen, weshalb sich auch die Bezeichnung „ZDF-Coupé" eingebürgert hat. Ausgestattet wurden damit Reporter- / Kamerateams, die a) schnell vor Ort sein mußten und b) doch einiges an technischer Ausrüstung mitzunehmen hatten. Durch den Umbau vergrößerte sich das Gepäckvolumen erheblich - ein wahrhaft nobles Arbeitsgerät! Freilich wurden diese Coupés auch sonstigen, privaten Kunden angeboten.Derartige Fahrzeuge auf Basis des Admiral bzw. Diplomat A hat es nicht gegeben! Dies wird hier und da schon mal behauptet. Baujahr 1972Wie die beiden ersten Bilder zeigen, gab es zwei unterschiedliche Bauarten der Heckklappe:- klein, bis zu Fenster reichend. Hier wurde die originale Kofferraumklappe verwendet.- groß, unter Einbeziehung des Heckfensters und mit außen angeschlagenen Gelenken.___________Nun behaupte ich mal was: Die mit großer Klappe gab es nur als Admiral - Das sind die originären ZDF-Coupés!Dafür scheint mir zu sprechen, daß der Admiral doch vom Grundpreis her günstiger war, und die große Klappe das entsprechend dem Verwendungszweck als Reporterfahrzeug das schnelle Entnehmen bzw. Wiederverstauen der Ausrüstung sehr erleichterte. Und vom Diplomat sind bislang nur Bilder mit kleiner Klappe bekannt.Die Behauptung wird von Klaus Jansen gestützt: „Die sogenannten "Coupes" sind Viertürer, wie schon zu lesen war, hauptsächlich für das ZDF gefertigt. Mir sind ZDF-Fahrzeuge nur mit großer Heckklappe bekannt, sonst hätte man beim schrägen Deckel die großen Kameras wohl auch nicht hineinbekommen, was der eigentliche Sinn dieser Umbauten war."_______________Admiral: Baujahr 1970 (Bilder von Chrysler-Tommy) Dieser stand vor einiger Zeit ebenfalls zum Verkauf, und ich war schon drauf und dran mal anzurufen ... Am nächsten Tage las ich in der Zeitung über die neuesten Einfälle unserer Bundesregierung zur künftigen Gestaltung der Benzinpreise ..._____________Diplomat: „Das Fahrzeug lief zuletzt in der Schweiz / Bellach bei Solothurn. (Von Klaus Jansen) Eine Quelle besagt, es habe insgesamt ca. 15 - 20 Admiral Coupés gegeben. Vom Diplomat sollen nur 2 gebaut worden sein. Eines habe Herrn Heinz-Georg Kramm aus Düsseldorf gehört. Also, liebe Heino-Fans, was wißt Ihr darüber?Klaus Jansen weist daraufhin, daß Heino - als gelernter Konditor - in Bad Neuenahr ein Café betreibt. Es dürfte also mehr als bloßer Zufall sein, wenn er einen solchen Wagen besäßen hätte.Tseha[Diese Nachricht wurde von Tseha am 26. Juli 2003 editiert.]

[Charon-1]

Hallo, Vogt-Freunde,ja, ich bin noch da. Mein Beitrag folgt innerhalb der nächsten Zeit. Bin nur momentan viel unterwegs, werde aber brauchbares Material heraussuchen und hier veröffentlichen.c uDer Charon