korrosion der bremsen

DIE AUTOPENSION · Beitrag von **DIE AUTOPENSION** » Mo 27. Aug 2001, 23:55

hallo lars, hallo helmi,natürlich werbe ich für die sachgerechte unterbringung von oldtimern, denn dass diese fahrzeuge möglichst lange erhalten bleiben liegt doch wohl den meisten sog. liebhabern am herzen, oder? die unterbringung in scheunen, schuppen und dergleichen ist aber in der regel ungenügend. wir haben uns lange mit diesen problemen auseinandergesetzt und versucht, abhilfe zu schaffen. ich habe meinen kommentar nicht geschrieben, um einen neuen kunden zu werben, deshalb gibt es hier noch einige kostenfreie tipps für lars und alle, die es interessiert:die bildung der harten, "glasierten" oxydierten stellen an den bremsscheiben entsteht nur dort, wo die bremsbeläge anliegen und zwar "wandert" kohlenstoff in das oberflächenmaterial der scheiben oder trommeln. der normale oberflächenrost verschwindet nach kurzem fahrbetrieb, während die aufgekohlten flächen, erkennbar an der schwarzen verfärbung, eine hohe härte besitzen und die herkömmlichen belagarten ungeeignet sind, d. h. zu weich, um diese abzuschleifen. ein abdrehen der befallenen scheiben ist meistens sinnlos, da hierfür diamantbesetzte drehstähle erforderlich sind und die meisten großserienbremsscheiben zu günstig herzustellen sind. dagegen spricht auch das geringe übermaß der meisten scheiben. um nun dieses aufkohlen der scheiben und trommeln zu verhindern ist es zweckmäßig, den kontakt zwischen belag und scheibe bei längerer standzeit zu vermeiden. dies geschieht indem man die beläge im bremssattel zurücksetzt, d. h. die bremskolben werden in die ausgangsstellung zurückgeschoben. zusätzlich oder ersatzweise(z.b. bei neuen belägen)kann man einen kunststoffstreifen oder etwas ähnliches (nicht leitendes wasserabweisendes material)zwischen belag und scheibe schieben. hinweisschild im sichtbereich des fahrers anbringen! das rücksetzen der bremskolben hat den zusätzlichen effekt, daß die staubmanschetten entspannt sind und nicht so schnell verspröden, außerdem sind die bremszylinder nicht der oxydation durch in der bremsflüssigkeit enthaltenes wasser ausgesetzt. um korrosion im hydraulischen system zu verhindern sollte man die bremsflüssigkeit regelmäßig alle 2-3 jahre wechseln. um durch die bremsflüssigkeit gezogenes wasser aus der luft (gerade in feuchten scheunen!) weitgehend auszuschließen, empfiehlt es sich, den einfülldeckel des vorratsbehälters luftdicht zu verschließen. auch hier bitte deutlicher hinweis für die erste wiederinbetriebnahme, zumal die rückgesetzten kolben und beläge erst wieder zur anlage an scheibe oder trommel "gepumpt" werden müssen. beim rücksetzen der kolben und beläge kann man sinnvollerweise gleich die schächte der beläge von rost und abrieb befreien, somit steht der nächsten frühlingsausfahrt zumindest bremstechnisch nichts im wege.mit freundlichen grüßen, michael hoven.

Christoph Schupp · Beitrag von **Christoph Schupp** » Mi 29. Aug 2001, 16:15

Hallo zusammen,man kann auch einfach nur die Beläge ausbauen. Oder das Auto gelegendlich "verschieben".Gruß Chris

DIE AUTOPENSION · Beitrag von **DIE AUTOPENSION** » Mi 29. Aug 2001, 23:42

hallo christoph,völlig richtig, bewegen des fahrzeugs oder der räder hilft in der regel, machen wir bei uns auch, allerdings muß man sich dann schon wieder regelmäßig (am besten nach plan) kümmern und daß ist oft die schwachstelle. das fzg. muß in der nähe untergebracht sein und genügend platz, um eine komplette radumdrehung hinzukriegen. die korrosion wie oben beschrieben hängt nach unserer erfahrung auch sehr von der luftfeuchtigkeit und der qualität der scheiben und beläge ab, die wird in dem punkt nach unserer subjektiven beobachtung immer schlechter, die teile dafür immer günstiger.vom ausbau der klötze würde ich abraten, 1. wird zu leicht vergessen (späterer verkauf, probefahrt, transport etc.)2. klötze werden nach längerem gebrauch beim ausbau leicht beschädigt (korrosion, ausbrechen der kanten), müssen in der regel anschließend erneuert werden3. wird aus versehen die bremse betätigt, oder auch im notfall, flutschen die kolben raus, bremswirkung null und sauerei4. bei der oben beschriebenen methode ist zumindest notbremsen möglich und die wiederinbetriebnahme schneller5. klötze müssen beim ausbau markiert werden,gefahr der verwechslungvielleicht gibts ja noch weitere tips, bin auch auf der suche nach praktikablen vorschlägen, bis dann michael.

lars.w · Beitrag von **lars.w** » Fr 31. Aug 2001, 14:40

das sind viele gute beiträge und ich bedanke mich ;aber es muss doch eine möglichkeit geben um das demontieren der bremsen zu umgehen?! eine art wachs oder flächendeckung welche durch das bremsen entfernt wird oder verdampft??!!? keiner eine idee??? grüsse

DIE AUTOPENSION · Beitrag von **DIE AUTOPENSION** » Fr 31. Aug 2001, 18:33

hallo lars,eine solche einfache möglichkeit suche ich auch noch! das einfachste wäre nazürlich, die umgebungsfeuchtigkeit zu senken, dann passiert auch nichts mit den bremsen.man könnte natürlich die scheiben mit einer hauchdünnen schicht korrosionsschutzlack, auf keinen fall ölhaltiges, einsprühen oder pinseln. das problem ist nur, daß die klötze an der scheibe nahezu anliegen, außerdem ist die rückseite der scheiben auch nach abnahme der räder meistens durch abschirmbleche unzugänglich.gruß michael

Käfermann · Beitrag von **Käfermann** » Fr 31. Aug 2001, 18:43

Hallo!Kann man die Scheiben nicht vielleicht einfach mit Klebeband (Paketband) oder passend geschnittener selbstklebender Folie abkleben? Für die Fläche unter den Belägen müßte man den Wagen halt Aufbocken, und die Scheiben von Hand soweit drehen, daß auch dort noch aufgeklebt werden kann.Das bißchen Kleberückstand sollte sich noch nach ein paar Bremsbetätigungen verkokelt haben. War nur so eine Idee (ich mag eigentlich lieber Trommelbremsen, die rosten zwar auch von innen, aber da sehe ich es nicht *g*)MfGVolker

lars.w · Beitrag von **lars.w** » Fr 31. Aug 2001, 19:15

ja was sagt ihr denn zu meiner ersten ideedie leckere COLA-- läuft überall hin-reagiert nicht mit der oberfläche- bildet einen schutzfilm- und!?-einmal bremsen -zack-weg!für einen test mit meinen bremsen aber zu spät!! *m*oder was?!P.S: das krist auch in trommeln rein!

Käfermann · Beitrag von **Käfermann** » Fr 31. Aug 2001, 19:34

Hallo LarsW.Versuchs bei deinem BMW doch mal mit ner Flasche Hefeweizen *ggg*!Cola hört sich eigentlich gar nicht so schlecht an. Wenn es nicht von alleine wegbremst, dann schüttet man vorher halt nen Eimer Wasser drüber. Also ich probier das alles auf jeden Fall nicht aus. Eher lackiere ich die Trommeln rot *g* und schreibe Bremmpo (oder so ähnlich)drauf!Und für so eine "Profiüberwinterung" kriegst du wahrscheinlich auch ne Kiste Cola, ne Flasche Weizen und ein Satz neue Bremsen. Volker

Husky · Beitrag von **Husky** » Mo 3. Sep 2001, 18:53

Hallo,Der Hinweis, daß Bremscheiben nur mit Diamant bearbeitet werden können trifft allenfalls auf Carbon.- oder Keramikscheiben zu. Stahlscheiben sollten in gar keinem Fall mit Diamant bearbeitet werden!!! (Der Diamant ist Ruck Zuck hinüber). Normale Drehstähle (HM)auf einer ordentlichen Drehbank tun´s auch. Zum verhindern des Rostbefalls ist Korrosionschutzfett nicht schlecht, ABER nichts darf auf die Beläge gelangen !!!Ich habe das Problem auf folgende Weise gelöst: Bei trockenem Wetter und Auto die Bremsen richtig heiß gefahren, Fahrzeug (Alfa) abgestellt Basta. Leichter Flugrost hatte ich so erst nach einigen Monaten, durch das Heißfahren war die Anlage auch absolut trocken !!!