Wer weiß was das für ein Auto ist .....???

[Maiki18]

Hallo,habe neulich bei Verwandten um die Ecke ein etwas älteres Auto entdeckt und da ich gerade meinen Führerschein mache und ich von älteren Autos sehr fasziniernd bin und mir gerne eins herrichten würde wäre es sehr nett wenn mir vielleicht jemand sagen könnte was das für ein Auto ist und ob es sich lohnt es zu restaurieren ..... der Hersteller würde mir aber auch schon reichen .....im Internet habe ich nichts gefunden ..... danke schonmal im vorfeld....Gruß Maiki18

[Karl Eder]

Hallo,sieht nach Sunbeam Hunter aus.Viele GrüßeKarl

[Nachtschwärmer]

Hallo, Humber Sceptre, 1967–1976, Motor 1725 ccm - R4 (ohv)88 PS, würde ich sagen. Der ist nach damals beliebtem British Badge-Engineering aus dem Hillman Hunter entstanden.Hier noch ein Foto, wie er nach der Restaurierung aussehen könnte (Farbwahl natürlich frei!).Gruß Joachim

[Thomas404]

Servus Maiki und willkommen hier im Forum. Die Grundform des Wagens entspricht eindeutig dem Hillman Hunter.Das an ein Szepter erinnernde Emblem im Kühlergrill deutet darauf hin, dass Dein Fundstück mit ziemlicher Sicherheit ein Humber Sceptre III - manchmal auch unter "New Sceptre" zu finden - ist, also ein per Badge-Engineering entstandenes Derivat des Hillman Hunter.In "Oldtimer-Praxis" 09/2006 (kann beim Verlag noch bestellt werden) war ein Bericht über die Restaurierung eines Humber Sceptre enthalten. Ich habe das Heft momentan nicht zur Hand, aber meiner Erinnerung nach war der Bericht ganz gut, und meistens ist dabei auch die Adresse des Besitzers abgedruckt, falls ihn jemand kontaktieren möchte.Das Auto hat in meinen Augen insofern einen historischen Wert, da einerseits die früher durchaus renommierte Herstellerfirma schon lange nicht mehr existiert und andererseits der Hunter von der Firma Iran Khodro in Teheran unter dem Namen Paykan bzw. Peykan als Limousine ganze 38 Jahre lang - von 1967 bis 2005 - hergestellt worden ist! Als Pickup namens Bardo ist der Paykan anscheinend heute noch erhältlich, siehe http://www.ikco.com/products/bardo.aspx !Wobei zu sagen wäre, dass meines Wissens schon seit den 1970er Jahren in den Paykan Motoren auf Peugeot-Basis (504?) eingebaut worden sind. Aber nachdem die Rootes-Gruppe mit Chrysler France zusammengegangen war und über den Zwischenschritt Talbot schließlich bei Peugeot gelandet ist, könnte man fast sagen, dass das doch irgendwie alles in der Familie geblieben ist ... Schau Dir evtl. auch mal die Seiten http://de.wikipedia.org/wiki...rg/wiki/Rootes-Gruppe undhttp://www.rootes-chrysler.co.uk/ an und google auch nach dem Stichwort "Avenger".Viele GrüßeThomas

[bob]

hat sich erübrigt.....................Beitrag geändert:25.08.08 00:23:25

[Maiki18]

Vielen dank für die vielen Antworten .... Gruß Maiki18

[Thomas404]

Hallo Maiki,habe mir jetzt die Oldtimer-Praxis 09/2006 herausgesucht.Leider kann ich den Artikel von Seite 74 bis 77 nicht einscannen, aber hier ein paar Kernaussagen daraus:>>> 1967 als letzte reine Rootes-Konstruktion auf den Markt gekommen (soviel nochmals zur historischen Bedeutung des Modells!) wurde aus dem bescheidenen Hillman Hunter per Vinyldach, Holzpaneelen und anderem Lametta der höher positionierte Humber Sceptre (Zepter), dem 1974 ein schmuckes Kombimodell und ein Coupé zur Seite gestellt wurden.1976 lief der letzte Sceptre vom Band.Auf der Insel fanden die Rootes-Derivate ihre Käufer, auf dem Kontinent blieben sie mit Verkaufszahlen auf dem Niveau eines Rolls-Royce Camargue absolute Raritäten. <<<Über die Identität seines Wagens sagt der Besitzer:>>> Es ist ein Humber, auch wenn sie für den Export Sunbeam draufgeschrieben haben, im Brief Chrysler als Hersteller steht und er bei uns von Simca-Händlern verkauft wurde. <<<Über die Teileversorgung:>>> "Ich musste mich da erst einmal reinfinden, zumal ich bis heute wohl der einzige in Deutschland bin, der einen Humber Sceptre dieses Typs besitzt.Hier gibt es natürlich gar nichts für diese Autos, aber in England war eigentlich alles ohne Probleme zu bekommen. Nach und nach habe ich mir dort die fehlenden Teile zusammengesucht."Hier kamen die Vorteile des Baukastensystems und des Badge-Engineerings zum Tragen: Nahezu sämtliche Teile zeitgenössischer Rootes-Modelle sind untereinander austauschbar, nur beim Zierat gab es Unterschiede."Ich habe auch mal eine falsche Stoßstange gekauft, aber die Technik ließ sich recht einfach revidieren." <<<Hier eine kurzgefasste Zusammenfassung der Arbeiten an der Technik:Der Sceptre von Baujahr 1970 war zwölf Jahre im Freien abgestellt gewesen und hatte daher eine Menge Standschäden:* Bremsanlage (Radbremszylinder getauscht, Bremskraftverstärker instandgesetzt);* Kraftstoffsystem (Tank entrostet, verstopfte Benzinleitung freigemacht, Schläuche erneuert, Benzinpumpe und Vergaser überholt);* hydraulische Kupplungsbetätigung (defekten Geber- und Nehmerzylinder erneuert);* Auspuff teilweise weggerostet;* Elektrik (Zündspule, Zündschloss, Verkabelung).Über die Arbeiten an der Karosserie:>>> "An Kosmetik habe ich nur gemacht, was nötig ist. Klar, der Wagen hatte an den Türkanten, den Radläufen und Endspitzen Rost angesetzt. Den habe ich gründlich entfernt, den Wagen einmal rundum an der Unterseite mit Rostschutzfarbe behandelt und anschließend mit einem annähernd passenden Goldton überlackiert. Ich wollte die Substanz erhalten, keinen Preis gewinnen. Der Spaß an dem Auto stand im Vordergrund; wie es dabei aussieht, ist mir wirklich ziemlich gleich." <<<Später sagte der Besitzer hierzu noch:>>> "Wenn ein Auto erst wieder fährt und die Technik funktioniert, mache ich kaum mehr etwas daran." <<<Über den Gesamteindruck schreibt der Reporter:>>> Im kastenförmigen, mit Wohlstands-Ornat garnierten Auftreten sowie in der Größe irgendwo zwischen Ascona A und Granada angesiedelt und mit weit klaffenden Spaltmaßen montiert, braucht man einige Stunden, bis sich der Reiz des Linkslenkers erschließt. Der schief im Innenraum verteilte Kunststoff und die lustlos Leder simulierenden Sitze sind pure Sünde, und die anderswo stilvollen Smiths-Instrumente wirken hier nur veraltet.In keinem Verhältnis zum Aussehen steht der Fahrspaß, den der Sceptre Mk III bereitet:Erstaunlich kernig und locker drehend wirft der 1750 Kubikzentimeter große und 84 PS starke Vierzylinder das matte Goldstück nach vorne; die Federung ist angenehm straff und der in allen vier Vorwärtsgängen zuschaltbare Overdrive (Haben will!!!) sorgt immer für die passende Übersetzung. Und plötzlich gibst Du so kräftig Gas, dass der Fotograf bald fragt, warum du so heizt.Ja, warum bloß?"Weil das Auto tatsächlich einen Riesenspaß macht", beantwortet Peter Dornseif die Frage <<<Mein Fazit:Mach es, tu es, hol Dir den Sceptre und reanimiere ihn!Viele GrüßeThomasBeitrag geändert:25.08.08 17:20:11

[Jan Christopher]

Hallo,habt ihr euch die Fotos (besonders das zweite) mal genauer angesehen?Da gibt es einiges zu "reanimieren".Da ist ein Virtuose am Schweißgerät gefragt.Ich bezweifle, dass das richtige für jemanden ist, der gerade seinen Führerschein macht, und wohl kurzfristig fahren will, oder ?Wirtschaftlich gesehen ist der Wagen (ich vermeide das Wort "Karre") Schrott.Wenn man auf Moante eine Freizeitbeschäftigung sucht:dann nix wie ran! Maiki18, sei mir nicht böse, aber ich fürchte mit dem Auto übernimmst du dich.GrüßeJan

[1300VC]

Zitat:Original erstellt von Maiki18 am/um 24.08.08 21:26:11......was das für ein Auto ist und ob es sich lohnt es zu restaurieren ..... ....das liegt ganz im Auge des Enthusiasten und sollte nicht von monetärem Wert beeindruckt werdenChris.P.S. Mit 18 habe ich mir einen postgelben Renault 12 TL Bj. 75 restauriert und diesen auf TS umgebaut. Und ich war stolz auf mein erstes auf mich zugelassenes Auto, welches zu dem Zeitpunkt zwar erst 10 Jahre alt war, aber doch schon so unmodern !

[Knochentreter]

Zitat:Original erstellt von 1300VC am/um 25.08.08 21:57:24Zitat:Original erstellt von Maiki18 am/um 24.08.08 21:26:11......was das für ein Auto ist und ob es sich lohnt es zu restaurieren ..... ....das liegt ganz im Auge des Enthusiasten......abgesehen, von der Tatsache, dass dieses Auto in Kontinentaleuropa eine absolute Rarität darstellt. Schon allein aus diesem Grund lohnt sich eine Restauration!!! Und das nicht nur aus subjektiver Sichtweise. KT