lackieren mit Pinsel

ford64 · Beitrag von **ford64** » Fr 2. Mai 2008, 14:21

hallo,nochmal eine dumme Frage meinerseits, da die Lackhändler scheinbar alle den Brückentag nutzen und ich im Internet auch nichts Rechtes finden konnte:Acryl auf Kunstharz ist ein No-Go, das ist bekannt.Aber nun die Frage: Kann ich mit Kunstharzlack (mit oder ohne Owatrol) auf die rotbraune Rostschutz-Sprühdosengrundierung, oder verträgt sich das auch nicht? Im Zweifelsfall muss es ohnehin ausprobiert werden, es geht mir nur um die prinzipielle (un-?)möglichkeit.

Roverrob · Beitrag von **Roverrob** » Fr 2. Mai 2008, 19:20

Hallo,das ist kein Problem! Alkydharz aus der Dose kann mit oder ohne Owatrol selbst auf die minderwertigsten Baumarktgrundierungen oder unbekannter Herkunft gestrichen und gespritzt werden(keine Universalverdünnung verwenden). Probleme machen öfters die etwas agressiven Lösemittel in den Spraydosen (Ketone) was immer wieder fälschlicher Weise zu dem Schluss führt, das dort Nitrolacke drin sind (Das hat mir gerade wieder ein Händler erzählen wollen).Viel Freude beim Verarbeiten wünscht Eckhard, der bevorzugt mit Owatrolzusatz arbeitet.

RaiOrz · Beitrag von **RaiOrz** » Fr 2. Mai 2008, 21:59

Hallo Leute, als Restaurator habe ich schon öfters mit Owatrolzusatz "Pinsellackierungen" durchgeführt. (Wenn Ihr wißt wie glatt und glänzend ein schwarzer Klavierflügel aussieht, dann wißt ihr wie mit der gleichen Methode gestrichene Autobleche aussehen)Leider bin ich im Augenblick im Zeitdruck und kann (zunächst) nur ganz kurz antworten:1.) Es gibt mehrere Owatrol Öl-Sorten, alle mit äußerst vielseitigen Eigenschaften. (mal googeln, da steht auch wie man das mit dem Pinseln macht, oder warten bis ich Zeit für mehr Infos habe).2.) Owatrol verändert die Oberflächenspannung von Kunstharzfarben wenn es ANSTELLE von Kunstharzverdünnung der Farbe beigemischt wird. Das funktioniert aber nur bei echten Kunstharzfarben (kein Aqua Kunstharz und kein 2K usw).3.) Sehr gute und preiswerte Kunstharzfarben (auch für Industrieanlagen) findet man beim Malerbedarf (Großhandel), auf keinen Fall aber im Baumarkt So, ich hoffe das hilft fürs erste.Rainer

de Auge · Beitrag von **de Auge** » Fr 2. Mai 2008, 22:16

Salut Rainer, jetzt hast Du eine wichtige Tür geöffnet.Ich war auf der Seite von Owatrol und habe sie unsicher verlassen.Auf den Punkt gebracht möchte ich einige Fahrzeugteile in Schwarzseidenmatt und Sandgelb seidenmatt mit der Methode lackieren.Wenn Du da ganz genau sagen könntest welche Farbe von welchemHersteller, dann würde ich den Versuch nicht weiter verschieben.Und welches Owatrol!!!!!Verschieben ist schließlich einfach, es gibt ja noch andere Arbeitenam Wagen zu bewältigen.Ich freue mich schon auf Deine Ausführungen. Gruß Rolf

Roverrob · Beitrag von **Roverrob** » Fr 2. Mai 2008, 22:44

Hallo Rolf,ich war zwar nicht gefragt, aber da ich Malermeister bin und zusätzlich ein Direktstudium zum Restaurator für Architekturfassungen und Wandmalerei absolviert und zudem schon viel mit Owatrol gearbeitet habe, verschmähst Du vielleicht meine Ausführungen auch nicht.Also ich hole meine Alkydharzlacke genauso vom Fachhandel wie auch aus dem Baumarkt! Da gibt es bei HELLWIG zum Beispiel welche von Glasurit. Und am Wochenende hatte ich einen schwarzen hochglänzenden der Eigenmarke habebau beim Wickel der sich ganz prima verarbeiten ließ und einen hervorragenden Verlauf hatte.Das Öl welches ich zusetze ist zur Rostbehandlung gedacht und wird zum Beispiel vom www.korrosionsschutz-depot.de angeboten. Im Restaurierungsbedarf (Deffner u. Johann, oder bei Kremer Pigmente) gibt es das gleiche Produckt geringfügig teurer. Ein Zusatz von rund 5 Prozent reicht in der Regel, die Farbe vor der Verarbeitung etwas temperieren, sprich anwärmen. Einen guten eingestrichenen Borstenpinsel verwenden. Vielleicht hat ja der Kollege Rainer (Möbelrestaurator?) noch weitere Tipps? Die braucht es meiner Erfahrung nach aber nicht.Nur Mut, es klappt sicher,Eckhard

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Sa 3. Mai 2008, 18:49

....seit wann ist Acryl auf Kunstharz(sicher ist Alkydharz gemeint?!) ein no-go??...hier ist, bis auf Ausnahmen, wohl wieder Märchenstunde......und Rolf: Morgan hat Anfang der 80iger eine Spritzkabine angeschafft!!Das heißt noch längst nicht, daß mit dem Pinsel lackiert wurde, wie ich oben schon schrieb...ich bin nämlich sicher, daß gespritzt wurde!!grußthomas

ford64 · Beitrag von **ford64** » So 4. Mai 2008, 01:46

Thomas,vergib' mir mein Unwissen, die Lackierer und Lackhändler in Wiesbaden haben es mir so gesagt, die bösen Burschen, und ich habe diese Information ungeprüft übernommen. Sie haben gesagt, daß der Lack(aufbau) dann fast immer faltig werden würde. Einmal ist mir das auf einer Blumenvase (ja, nicht nur Autos) ja auch selbst passiert: Baumarkt-KH-Sprühdose, nach etwa 24 Stunden mit Auto-Klarlack aus der Sprühdose von Prosol/Sikkens Abschluß sprühen, da hat die Oberfläche dann viele kleine "Adern" bekommen Ich verwechsle vielleicht Stammaterial mit unterschiedlicher Lösemittelbasis?GrußSimon

Volvomaniac544 · Beitrag von **Volvomaniac544** » Mo 5. Mai 2008, 10:23

Hallo zusammen,Ja, Owatrol immer zusammen mit Kunstharzlacken verwenden!Das Ergebnis kann sich sehen lassen, sieht aus wie gespritzt. Für grössere Flächen auf der Karosse würde ich aber nicht so vorgehen, das sieht man dann schon ob es gespritzt ist oder nicht. Hervorragend ist das Zeug für Fahrwerksteile, Rahmen, Achsen und Unterboden geeignet. Auch eine Anhängerkupplung habe ich so behandelt, sieht aus wie aussem Laden. Vorteil von Owatrol ist, das der Lack so geschmeidig bleibt, das ihm Steinschläge nix ausmachen. Das Zeug wird dann auch als "Treckerlack" bezeichnet. Scharfe Kanten muss man allerdings vorstreichen, sonst ist die Schichtdicke zu dünn, weil das Zeug sehr gut verläuft...Grüsse

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Mo 5. Mai 2008, 11:54

Hallo,@ Simon, das Thema wurde hier schon oft be-/gehandelt.Es ist nicht automatisch so, daß das schief gehen muß.Allerdings gibt es da einige Voraussetzungen: bei Deinem Selbstversuch auf der Vase war das Material einfach zu frisch.Da KH-Lack hauptsächlich dadurch hart wird, daß die Lösemittel ausdunsten, dauert das je nach Qualität....(Wochen, Monate....)Und das ist das zweite Kriterium: die Qualität des Lacks: richtig hochwertiger Auto-KH-Lack ist(war) eben was anderes als Baumarkt-Plörre. Den konnte man ohne Hilfsmttel u.U. schon nach 2 Tagen überlackieren, während das mit anderen nach 2 Moaten noch nicht ging.Und da keine Auto-KH-Lacke mehr hergestellt werden, kann man davon ausgehen, daß alles was man heute als KH bekommt, Billigware ist. Außer, man kommt an Industriequalität, aber da gibt es dann nicht die Auto-Farbtöne....grußthomas