"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

... jetzt helfe ich mir selbst
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Volvomaniac544

"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Volvomaniac544 » Mo 7. Jun 2010, 11:42

Hallo Leute,Es ist zum Haare raufen, aber gegen die Unvorsichtigkeit und Unfähigkeit mancher Verkehrsteilnehmer scheint einfach kein Kraut gewachsen zu sein . So geschah es nun am Freitag, ich war gerade mit der Familie bei IKEA gewesen, auf der Rücktour nach Hause: Auf der Inneren Kanalstrasse (dreispurig, Tempo 70) höhe Colonius (Fernsehturm in Köln) meinte ein schwarzer Polo neuen Baujahrs plötzlich die Spur wechseln zu müssen, weil er hinter einem sich falsch eingeordneten Linksabbieger zu Stehen gekommen war. Ich war schon fast an ihm vorbei, als er plötzlich in der Höhe meiner Motorhaube anfing auf meine Spur zu Wechseln. "Au, Shit das Knallt" dachte ich nur und riss noch den Wagen innerhalb der Fahrspur ganz nach rechts um noch etwas Luft zwischen die Wagen zu bekommen, für weitere Gegenmassnahmen hat die Zeit nicht gereicht. Der Einschlag erfolgte so wie es kommen musste: Mein Wagen wurde ab dem hinteren Radlauf getroffen und eine Schleifspur zieht sich bis zum Heck. Eine Handflächen grosse Delle ziert nun unterhalb der hinteren Zierleiste im hinteren Bereich das Heck meines Autos. Foto werde ich noch Eines machen. Meine schnelle Reaktion ist es vermutlich zu verdanken, das keine der Türen in Mitleidenschaft gezogen wurde, also nochmal relatives Glück gehabt. Der Radlauf ist leicht angekratzt, sonst nur Schleifspuren im Lack bis hinten zur Delle, die zwischen Zierleiste und Stossfänger trohnt. Eckzierleiste ging fliegen (eingesammelt) und die Stosstangenhaut ist jetzt locker hinten Links, mal abgesehen von den Schrammspuren auf ihrer Seitenfläche. Der Polo hat einen vorne eingedrückten Kotflügel davon getragen und meine Stossstange hat regelrecht die Frontmaske aus dem Auto herrausgerissen. Die Plastikteile der VAG-Produktes spritzten mächtig auseinander und waren auf allen drei Fahrspuren verteilt. Ich könnte jetzt noch kotzen, ich war auf 180ig! So ein verdammter Trottel! Aber es hilft ja nix. Da ich ja Gott sei Dank meinen vorletzten Unfall vor ca. 20 Jahren hatte, bin ich in diesen Dingen natürlich etwas ungeübt, was die Abwicklung des Schadens anbelagt. Von der Polizei wurde dem Polofahrer die Vollschuld gegeben. Jetzt wär ich dankbar über ein paar Tips zur Instandsetzung, wichtig gerade bei so einem alten Fahrzeug, den der Wagen wird nächstes Jahr 20 Jahre. Wie gehe ich jetzt am besten vor?Die Blecharbeiten und die Lackierung wollte ich in professionelle Hände geben, vielleicht hat ja jemand eine Tip parat für einen guten Instandsetzer hier in Köln, der auch vernünftig lackieren kann. Wegen der Stossfängerhaut muss ich mal schauen, wo ich eine Gute herbekomme, ich denke die Befestigung ist ausgerissen, aber da muss ich mal schauen. Und nicht zuletzt die Frage was sollte die Instandsetzung so kosten Pi mal Daumen?Danke schonmal für Eure Einschätzung!Verdellten GrussLothar

rennelch

"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von rennelch » Mo 7. Jun 2010, 14:20

hallo lothar ,VORSICHT ! setz dich als erstes mit der versicherung des deppen in verbindung .es gibt da nämlich den fallstrick zeitwert .da versuchen versicherungen immer mit dem kommentar altes auto die geschädigten auszutricksen .wobei der reparatur wert ca 130 % über dem zeitwert liegen darf .geh auf wiederbeschaffungswert .wenn nur die geringsten unstimmigkeiten auftreten ,als erstes ein gutachten von nem unabhängigen gutachter machen lassen .das muss die versicherung bezahlen .bei selbstinstandsetzung ist sowieso ein gutachten (abrechnung übers gutachten )sowieso die beste lösung .wobei es da irgend urteil gab ,das die mwst.nicht ertstattet wird .nimm aber bitte KEINEN gutachter der gegnerischen versicherung.die versuchen immer mit zeitwertgerechter instandsetzung (altteile etc )kosten zu sparen .kosten pi mal daumen mit neuteilen ca 2000-2500 mäuse.grüsse uli

Soeren
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"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Soeren » Mo 7. Jun 2010, 14:22

hallo lothar,auch wenn du es nicht schreibst, ich nehme an, daß du mit deinem 240 super polar unterwegs warst..? ich würde mir erst mal nicht so einen kopf machen, sondern zu volvo fahren, und einen kostenvoranschlag für die gesamte reparatur machen lassen. dann hast du da schon mal etwas in der hand, was du bei der gegnerischen versicherung einreichen kannst.sollte sich diese querstellen, da reparaturkosten angeblich größer als der geschätze zeitwert (eines "normalen" 240er), dann vielleicht einen anwalt hinzuziehen, oder per ausdruck eines mobile.de angebotes nachweisen, daß dein sp mindestens noch 4000,-- oder ähnlich wert ist.trotzdem aalles sehr ärgerlich...gruß,sörenps. aus genau diesem grund werde ich demnächst ein wiederaufbaugutachten für meinen sp machen lassen.

Volvomaniac544

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Beitrag von Volvomaniac544 » Di 8. Jun 2010, 10:12

Hallo zusammen,Danke erstmal für Euren Rat, ich werde versuchen das Möglichste rauszuholen, aber die Mühlen der Versicherungen mahlen langsam.Ich hab noch ein paar Fotos vom Schaden angehängt, wie versprochen.GrüsseLotharBeitrag geändert:08.06.10 10:09:25

Volvole
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"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Volvole » Di 8. Jun 2010, 16:31

Hallo Lothar,was heißt denn langsam ? Sowas gebe ich prinzipiell dem Gutachter meines Vertrauens. Der schickt innerhalb weniger Tage das Gutachten an die Versicherung. Wenn die nicht schnell genug reagieren oder den Betrag reduzieren kennt er auch einen Anwalt seines Vertrauens. Beides schon in Anspruch genommen, weil die Versicherung nicht genug zahlen wollte. Am Ende haben sie die kompletten Kosten inkl. Gutachten und Anwalt gezahlt...GrußOle

Tom245KMSt
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"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Tom245KMSt » Fr 11. Jun 2010, 18:13

Hej,Uli hat Recht: Hier ist Vorsicht geboten. Wenn die Haftungslage einigermassen klar ist, kann ich nur raten, nach einem Unfall IMMER einen Fachanwalt für Verkehrsrecht zu beauftragen. Das gilt besonders für HUK-Coburg-Versicherte als Gegner.http://www.captain-huk.deDie gegnerische Haftpflicht muss neben dem Schaden auch Deinen Anwalt als Rechtsverfolgungskosten erstatten, in Höhe der Haftungsquote (Mitverschulden, Beweisprobleme usw). Der Anwalt kann aber idR nur abrechnen, soweit er auch erfolgreich war - und das zahlt ja der Gegner.Spurwechsel als Unfallursache bringt immer 100% Quote, wenn er nachgewiesen werden kann (Zeugen = Frau, oder Gegner hat zugegeben bei Polizei). Die Rechtslage ist unübersichtlich. In Deinem Falle ist besonders der Wiederbeschaffungswert (Wert vor dem Unfall) als Obergrenze für die Reparaturkosten wichtig - je höher, desto besser. Denn man bekommt im Prinzip nur das, was ein wirtschaftlich denkender Mensch ausgeben würde, also bis zu 130% des Wiederbeschaffungswertes, wenn man tatsächlich fachgerecht reparieren lässt und danach mindestens 6 Monate weiternutzt. Wenn aber die Reparaturkosten über dieser Marke liegen, bekommt man nur den Wiederbeschaffungsaufwand - also Wiederbeschaffungswert (vor dem Unfall) minus Restwert (nach dem Unfall). Dabei wird leider außer Acht gelassen, dass Du ein rares Exemplar automobilen Kulturgutes fährst, welches schon aus Gründen des Allgemeinwohles erhaltenswert ist.Die Versicherer - allen voran die von mir genannte solche - versuchen dann zu drücken:Werkstatt so-und-so wäre viel billiger gewesen - Der Einwand kann seit neuestem sogar ziehen, wenn man nicht immer schon beim Freundlichen war und das belegen kann oder der Elch keine drei Jahre alt ist.UPE-Aufschläge - Siehe Urteilsliste Link oben.70%-Grenze - unbeachtlich.Angebot einer polnischen Firma in astronomischer Höhe für den Unfallwagen: Dadurch wird die Reparatur scheinbar unwirtschaftlich, weil viel teurer. Darauf muss man sich nicht einlassen, solange kein Totalschaden vorliegt (Reparaturkosten liegen unter dem Wiederbeschaffungswert).Und so weiter. Die Ideen der HUK und Co sind Legion.Mehrwertsteuer gibt es seit 2002 nach der neuen Fassung des § 249 BGB nur, soweit sie tatsächlich angefallen ist. Eine hübsche, aber bescheuerte Vorschrift: Weise mal nach, wieviel MWSt in einem Gebrauchtwagen vom Händler steckt - bei der Apotheke in der Nähe von Bremen sicher mehr als beim Albrecht in Passau, aber es steht sicher nicht im Vertrag, weil Differenzbesteuert.Daneben 25 - 30 Euro für Rennereien, Porto etc. pauschal. Verlange mal 30.Nutzungsentgang (wohl nur noch die Vorhaltekosten) für die Dauer der Reparatur. Wenn man selbst repariert, max die theoretische Dauer in Fachwerkstatt.Gruß, Tom

meepmeep
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"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von meepmeep » Sa 12. Jun 2010, 23:58

Hab Dir gemailt.Es gibt Gutachter, die wissen den Wiederbeschaffungswert von 240ern sehr gut einzuschätzen. Für meinen 240 Diesel (die Brikettschleudern sind ja heute faktisch fast wertlos) hat mir mein Gutachter nach einem Auffahrunfall einen Wiederbeschaffungswert bescheinigt, den ich selbst kaum für möglich gehalten hätte Stichtworte im Gutachten waren "Liebhaberfahrzeug", "Klassikerstatus", "Kultfahrzeug". Die gegnerische Versicherung hat anstandslos gezahlt.

Volvomaniac544

"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Volvomaniac544 » Mo 14. Jun 2010, 11:00

Hallo zusammen,Erstmal vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps, hat mir zur Orientierung sehr geholfen.Der unabhängige Gutachter ist für morgenfrüh bestellt und der wird nach Classik Data Werten mal eine Taxierung des Schadens vornehmen. Mal sehen was das ergibt...Vielen Dank und GrüsseLothar

Soeren
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Registriert: Mi 27. Feb 2008, 05:09

"Shit happens" ODER Wenn ein Polo in den Volvo kracht

Beitrag von Soeren » So 4. Jul 2010, 19:38

hallo lothar,halte uns doch mal auf dem laufenden.gruß,sören

Volvomaniac544

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Beitrag von Volvomaniac544 » Mo 5. Jul 2010, 09:43

Aber gerne tu ich dass.Meine Schätzung bezüglich des Wiederbeschaffungswertes war nicht ganz falsch. So ist ein Super Polar mit Gasanlage und mit allem Zip und Zap, trotz der fast 300.000 Km ca. 6000 Euro wert. Tendenz steigend. Wichtig ist das es ein Classic-Data Mann erstellt hat. Speziell von TÜV oder Dekra Leuten wird abgeraten. Die Schadenssumme beträgt mit Mehrwertsteuer ca. 2800 Euro. Inbegriffen sind nicht nur Blech- und Lackarbeiten, sondern auch Stoßstange, Plastikteile, Ziersteifen, Rückleuchtenglas, Dämmmatte, Zierleiste und Zierfolie. Der Fall wurde dann direkt an einen Verkehrsanwalt gegeben, der mir vom Dekra Mann empfohlen wurde. So ist immer zu verfahren sagte der Gutachter, um die Versicherung keinen Augenblick über die Absichten im Umklaren zu lassen. Leider ist das heute fast immer notwendig. Die Reparaturkosten wurde auch auf Basis eines guten Reparaturbetriebes erstellt, der auch namendlich im Gutachten auftaucht, damit steigt die Glaubwürdigkeit dieses Schriftstückes nochmal erheblich.Gutachten hat mich erstmal ca. 400 Euro gekostet, bekommt man aber immer ersetzt. Jetzt schauen wir mal wie Die Versicherung reagiert, aber der Anwalt sah da kein Problem. Nur wie lange sich das hinzieht, das konnte auch er nicht genau sagen.Währe mein 240er ein ganz "Normaler" gewesen, hätte das sicher schlechter ausgesehen, oder man hätte Abstriche von der Repsumme machen müssen, beispielsweise nur den Lack machen lassen und den Rest anders wieder hinfriemeln. Wir werden sehen...GrüsseLotharBeitrag geändert:05.07.10 09:43:50

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