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B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: Sa 11. Okt 2008, 16:36
von volvokombi
Hallo allerseits,mein 940er ist in letzter Zeit verstärkt inkontinent geworden. Er verbrennt Wasser und läuft oft nur auf drei Zylindern an. Am Tester wurde der 1. Zylinder als Quelle für Zündprobleme lokalisiert. Zündung kann ausgeschlossen werden, da alles neu. Habe auf der Einlassseite auch am 1. Zylinder eine schöne weiße Laufspur entdeckt. Am vierten Zylinder drückt auch etwas Öl raus. Da die Kerzen auch erst jetzt rein gekommen sind fiel mir nun auf, dass nur die erste Kerze inklusive Gewinde grau-bräunlich verfärbt war, alle anderen sehen noch neu aus. Kompression war auf allen vier Zylindern gleichmäßig gut, alle zwischen 11,2 und 11,7 bar. Der erste hat 11,4 bar. Jetzt hätte ich ein paar Fragen zum Kopfdichtungswechsel. Da ich keine technischen Unterlagen habe hätte ich gerne gewußt welche Drehmomente relevant sind außer für die Kopf- und Nockenwellenschrauben. In welcher Reihenfolge und Nummerierung werden die Kopfschrauben angezogen bzw. umgekehrt gelöst. Gibt es eine Toleranzangabe für die Planheit des Kopfes. Und eine für die Länge der Dehnschrauben. Wollte diese, da der Kopf bestimmt noch nicht runter war gerne wieder verwenden. Neigen die Köpfe zu Verzug. Gibt es irgendwas Spezielles beim B200F zu beachten. Wollte den Kopf zunächst mit Auslass und Einlasskrümmer herausnehmen. Falls ich den Kopf nicht planen lassen muss könnte ich mir so etwas Arbeit und Dichtungen sparen. Macht das Sinn oder spricht was dagegen. Platzmäßig müsste es ja gehen. Gibt es irgendeinen Dichtungshersteller den man bevorzugen sollte bzw. nicht nehmen sollte bei diesem Motor. Würde mich über ein paar infos sehr freuen.GrussChristian

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 12. Okt 2008, 10:31
von rennelch
hallo christian ,die anzugsmomente findest du unter a im A-Z des alten-schweden .die kopfschrauben von aussen nach innen lösen ,von innen nach aussen anziehen .schema der anzugsreihenfolge findest du auch im A-Z.besorg dir nen drehwinkelmesser(gradscheibe ), die brauchst du.die kopfschrauben dürfen bis 5 mal wiederverwendet werden .dürfen am taillenbund keine dehnung haben .tip :mach dir zwei stehbolzen ,die lang genug sind ,das sie oben am kopf rausschauen .sind als führung beim aufsetzen des kopfs optimal.aufsetzen ,runterrutschen lassen .dabei verschiebt sich auch die dichtung nicht.höchtzulässige planabweichung kopf . längs max 0,5mmquer 0,25 mm .über 1,0 mm längs bzw o,5mm quer kein planschliff mehr zulässig.höchzulässiges bearbeitungsmaß 0,8 mm .planschliff jedoch nur jedoch bei extremer überhitzung nötig.dabei auch auf stegrisse zwischen den ventilsitzen achten.der kopf ist dann schrott,wenn da risse sind .da dein motor sicher schon ne höher laufleistung hat,würde ich folgendes mitmachen :ansaug-und auspuffkrümmer dichtung erneuern .ventildicht -und dämpfgummis erneuern .einlassventile in der tulpe entkohlen.dazu brauchst du allerdings das nockenwellenpressgerät und einen ventilheber.wenn deine wapu uralt ist ,mitmachen .ohne kopf prima zu montieren .zahnriemen nicht vergessen .nach 80000km bzw 6jahre mit erneuern .und wenn der kopf ab ist,ölfalle bzw sieb reinigen ,da kommt mann dann gut dran .als dichtung nehm ich immer original volvo.oder elring ,und bitte keinen billigen e-bay murks .ne kopfdichtung ist ein hochbelastetes verschleissteil .wer da spart,machts bald nochmal.du brauchst kopfdichtung ,die brille (dichtung zwischen hosenrohr und auspuffkrümmer),ventildeckeldichtung,ansaugkrümmerdichtung ,die 4 auspuffkrümmerdichtungen und den o-ring für die wapu.dazu 8 ventildämpfgummis und die ventildichtringe .alle schrauben und muttern mit M8 (wenns keine angaben gibt ) werden mit 20 nm angezogen .da ich im frühjahr meinen kopf erneuern will (es kommt ein 531er drauf ),habe ich mir den kopfdichtsatz von volvo geholt. denn da ist alles drin .gleichzeitig wird auch die wapu erneuert .auch original.den die ist mit dem edelstahlpumpenrad klassen besser wie der übliche zubehörmurks .denn mit 18 jahren und 190000km ist es noch die erste pumpe .und die hat ihr geld schon verdient.grüsse uli

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 12. Okt 2008, 17:03
von volvokombi
Hallo Uli,recht herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Die Anleitung beim alten Schweden habe ich mir angeschaut, ist ja auch sehr anschaulich und ausführlich. Jetzt kann ich die Sache in Ruhe angehen. Deine Aussage, dass sich der Kopf nur bei richtiger Überhitzung verzieht, läßt mich hoffen, dass ich mir das Geld fürs Planen vielleicht sparen kann. Das Haarlineal hat aber natürlich das letzte Wort. Eine Frage noch, lassen sich die Volvoköpfe recht bitten oder gehen sie mit normalem Aufwand runter? ich bin ein bisschen vorbelastet, wenn ich daran denke wie schwer oft die Köpfe von Vorkriegsoldtimern oder Autos aus den 50er und 60er Jahren runter gehen. Ich möchte die Dichtung gern zu Hause in der Garage machen. Da hab ich natürlich keinen Kran oder ähnliches um dem Kopf in die Puschen zu helfen. Die Krönung war bislang bei uns ein Alvis-Kopf. Der hing einen Tag am Werkstattkran und zwei Mann bekamen Oberarme wie Stahlbauschlosser und der Jumbo-Plastikhammer hatte hinterher auch keine Lust mehr.

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 12. Okt 2008, 22:25
von rennelch
grins,da brauchts du keine angst zu haben .ein -bis zweimal am ansaug-oder auspuffkrümmer richtig wackeln und er ist lose .viel erfolg.grüsse uli

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 2. Nov 2008, 15:33
von volvokombi
Hallo allerseits,habe gestern die Kopf-, Krümmer- und Ansaugdichtung gewechselt. Ölfalle habe ich auch gereinigt. Was mich echt gewundert hat wieviel Dreck sich in den Aussparungen neben den Tassenstößeln oben im Zylinderkopf angesammelt hat. Das hatte die Konsistenz von Sand vermischt mit Öl. In der Ölfalle war es auch nicht besser, die Stutzen waren richtig zugewachsen mit Ölkohle und -sand. Das Reinigen mit Schraubenzieher, Staubsauger, Teilewaschmaschine und Druckluft hat ewig gedauert. Der Motor war wohl über weite Phasen einem echten Wartungsstau ausgesetzt. Wundern mußte ich mich auch über die dusselige Konstruktion der inneren Plastikabdeckung des Zahnriemens. Um den Kopf ohne Abdeckung abnehmen zu können mußte ich das Nockenwellenrad lösen, das hätte man auch zweiteilig lösen können wie die äußere Abdeckung. Da bin ich von Volvo eigentlich ganz was anderes gewohnt. Ansonsten war es die übliche Mischung aus schrauben, schaben und reinigen. Ich hoffe die Wasserinkontinenz in Zylinder 1 hat jetzt ein Ende.Eine Frage noch, was sieht Volvo vor beim B200F für das Nachziehen des Kopfes. Muß er nachgezogen werden und wenn ja nach wieviel Kilometern?Danke und GrußChristian

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 2. Nov 2008, 15:59
von rennelch
hallo christian ,so wie du es beschreibst ,muss der vorbesitzer ne echte wartungssau gewesen sein .denn derartige rückstände enstehen nur ,wenn sowohl ölwchselintervall als auch die ölqualität nicht stimmen .meine empfehlung : ölwechsel ,mal richtig warm fahren und nach 1000 km nochmal ölwechsel mit filter.denn frisches öl putzt.und der dreck muss raus .denn der sitzt auch in allen ölkanälen .kopfnachziehen ist geschichte .bei den B2xx (und B2 x )motoren mit anziehen nach drehwinkel(und den neuen schrauben mit sechkantkopf und taille ) nicht mehr erforderlich.nur bei den alten der B2x mit innensechskant.die kopfschrauben haben da bei den neuen genug vorspannung durchs anziehen mit drehwinkel..nicht vergessen : wenn du den zahnriemen erneuert hast,nachspannen nach 15000 km .grüsse uli

B 200F, Infos zu Zylinderkopfdichtung wechseln

Verfasst: So 2. Nov 2008, 20:58
von volvokombi
Hallo Uli,danke für die wie immer schnelle Antwort. Den baldigen Ölwechsel habe ich schon fest eingeplant. Vielleicht mach ich auch mal die Wanne runter. Möchte nicht wissen was da alles drin klebt. GrußChristian