Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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wokri
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Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von wokri » Mi 19. Jun 2013, 20:53

Hallo,
was kann man als Reiniungsmittel für den Kühlmittelkreislauf verwenden, dass auch für Graugußmotoren geeignet ist?
Fragt sich
Wolfgang

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Tripower
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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Tripower » Do 20. Jun 2013, 08:39

Ich arbeite schon seit vielen Jahren und bei den verschiedensten Motoren (Grauguß, Alu) mit Zitronensäure. Das - in Drogeriemärkten erhältliche - Pulver wird - großzügin dosiert - dem Kühlwasser beigegeben. Dann 1-2 Tankfüllungen fahren und anschließend das Kühlwasser komplett ablassen und das System neu befüllen. Hat bei mir immer prima geklappt und auch genutzt.

Gruß
Tripower
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griesbreifan
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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von griesbreifan » Do 20. Jun 2013, 10:05

Besser den Kühler ausbauen und gründlich spülen, von hinten mit Wasserschlauch die Lamellen vorsichtig reinigen,
Heizung anschalten, die Schläuche zur Heizung im Motorraum lösen und mittels Schlauch durchspülen,
notfalls Thermostat vorrübergehend ausbauen.

Es ist garnicht so sehr das Material des Motorblocks, sondern der ganz dünne Fettfilm unterm Simmering der Wasserpumpe.
Wenn der "weggewaschen" wird dann zerreibts den Wedi und Wasser kommt ins Lager, was das Ende der Pumpe bedeutet.

Ich hab dieses Spielchen an verschieden Motoren schon mehrfach durch mit Kühlerreiniger von Teroson und Holts,
jedesmal war zwischen 2-5000KM später die Wapu hinüber.

Dann lieber tolerieren, dass bei der Wärme die Temp.anzeige 2-3 Nadelbreiten höher steht.

Grüße
G.

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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Tripower » Do 20. Jun 2013, 10:42

griesbreifan hat geschrieben:Besser den Kühler ausbauen (...)
Das ist zwar zweifellos richtig - bedeutet aber auch einen erheblichen Mehraufwand. Man kann dann natürlich auch noch den Motor ausbauen, zerlegen und alle Kanäle reinigen und polieren, dann wird es noch besser und gründlicher. Es ist halt eine Frage der Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Nutzen.

Bei meinem ES (Grauguß) liegt die "Zitronensäre-Aktion" inzwischen 10 Jahre zurück, bei meinem Honda (Alu) rund 3 Jahre. Beide Fahrzeuge sind seitdem etliche tausend Kilometer gefahren, ohne Defekte an irgendwelchen Nebenaggregaten.

Gruß
Tripower
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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von oldierolli » Do 20. Jun 2013, 15:45

Hallo, bei meinem Cadi ist es z.B. nicht der Kühler, der vollgegammelt ist (Kühlerspezi hat das bestätigt nach "Augenscheinnahme"...), sondern wohl der Block. Habe bislang nix gemacht wegen Angst vor Kühler-Undichtigkeit. Früher wurde hier m.W. geschrieben, dass man "über Nacht" da auch Kukident etc. reingeben und nach Warmlaufen den braunen Mist am Folgetag ablassen solle. Unsicheren Gruß. Rolf

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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Tripower » Do 20. Jun 2013, 17:32

Ja, Kukident geht auch. Man braucht aber ziemlich viel und das ist nicht ganz billig. Zitronensäure ist da altbewährt - und kostengünstig. Wenn der Kühler allerdings Undichtigkeiten hat, die nur noch durch Kalkablagerungen verstopft werden, dann läuft natürlich nach dieser Behandlung die Brühe dort raus ....

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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Frank the Judge » Mi 30. Okt 2013, 12:03

Hallo Rolf,

das war dann wohl ich. Statt Kukident verwende ich Corega Tabs. Das nicht wegen eventueller Qualitätsunterschiede, sondern weil es in jedem Lidl Supermarkt erhältlich ist. Die 132 Tabletten Packung kostet um die 6 Euro. Sollte also ein Budget nicht sprengen.
Zusätzlich besorge ich 4 bis 5 Liter Surig Essig Essenz im gleichen Markt. Sicher gibt es auch gleichwertige Produkte von anderen Herstellern.

Angewandt habe ich das Prinzip bei mir und Bekannten an sicherlich 12 Motoren. Allesamt aus Guss bzw. aus Guss mit Zylinderköpfen aus Aluminium. Die Kühler waren aus Kupfer und aus Alu. Es handelt sich ausschließlich um amerikanische V8 der Baujahre 50er bis 70er.

Ca. 5 Liter Wasser ablassen, das Thermostat entfernen, in den Kreislauf (ins Thermostatgehäuse und in den Kühler verteilen) ca. 30 zerbröselte Corega Tabs einwerfen, mit der Essigessenz auffüllen. Alles wieder schließen (Thermostat bleibt draussen), einige Minuten laufen lassen, damit sich alles schön verteilt.
Nach Hause gehen und Bier trinken.
Am nächsten Tage den Motor noch mal starten, einige Minuten umrühren lassen. Dann den unteren Kühlerschlauch abziehen und die Flüssigkeit auffangen.
Meist handelt es sich aber nicht um Flüssigkeit, sondern eher die Konsistenz von Babybrei, durchgehend braun in der Farbe.

Dann den oberen Kühlerschlauch entfernen und mit einem Schlauch und klarem Wasser den Kühler und den Block spülen. Es kann durchaus 6 Stunden dauern, bis die Flüssigkeit wieder klar austritt.

Nach Anschließen der Schläuche und einsetzen des Thermostats fülle ich das System mit Frostschutz und destilliertem Wasser im Verhältnis 1 zu1.
Kleiner Geheimtipp, obwohl ich eigentlich nicht auf "Wundermittel" stehe; ein kleines Fläschchen "Water Wetter" fülle ich noch dazu. Das nimmt dem Wasser die Oberflächenspannung und verhindert somit, zumindest bei US-Eisen, sehr wirksam die Dampfblasenbildung in den Taschen der Kühlkanäleführung.
Water Wetter gibt es unter anderem bei Limora und den Mopedzubehörhändlern Louis und Konsorten. Sicher auch anderswo.

Normalerweise verfärbt sich das Wasser in einem Graugussblock durch Rost innerhalb kürzester Zeit wieder braun. Durch Verwenden von destilliertem Wasser ist das aber selbst nach Jahren nicht der Fall. Bisher konnte noch niemand das Phänomen erklären.
Wie sagt der Peter Lustig immer? Komisch - ist aber so!

Bisher hat nach dieser Maßnahme nur ein Kühler den Geist aufgegeben. Und das war merkwürdigerweise der neueste aus den 70er Jahren.

Trotz dieses Restrisikos würde ich immer wieder so vorgehen. Wenn der Kühler nur noch aus Kalk besteht, sollte m.M. nach sowieso ein neues Netz rein.
(bei einem Wabenkühler eines SSK für 20.000 Euro mag man das anders betrachten und sowieso nicht solche Hausmachermethoden in Betracht ziehen).
Wenn die Karosse nur noch durch Rost zusammengehalten wird, setze ich auch ein neue Bleche ein und versuche nicht, durch Antrocknen von Schlamm die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

In diesem Sinne,
cheers und viel Erfolg.

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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Gordini » Mi 30. Okt 2013, 13:35

Hi, so ähnlich mache ich das auch, alledings mit etwas weniger Essig-Essenz. Bis jetzt wurde bei mir nur ein Heizungsschlauch undicht aber auch das war kein großes Problem. Einfach Schlauch ab, den Flansch mit der Drahtbürste von Ablagerungen befreien, Schlauch wieder mit neuer Schelle dran und fertig war die Arbeit. Bis heute ist alles OK. ;)

Schöne Essiggrüße aus Bochum
Christoph

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Re: Reinigungszusatz für Kühlwasserkreislauf

Beitrag von Sierra » Mi 30. Okt 2013, 14:15

Und ich nehm Wasser aus der Regentonne und jag es durch eine Kaffeefiltertüte.

Gruß
Michael

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