Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

Moderatoren: oldsbastel, Tripower

SebastianP

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von SebastianP » Do 8. Okt 2009, 10:01

Hallo Zusammen,ich bin gerade dabei meinen Amazon wieder herzurichten. Dazu hab' ich den Vorderbau komplett zerlegt (Motor und Getriebe raus, Vorderachse raus, usw.) Außerdem den Unterbodenschutz vorne (Bitumen??) mit Heißluftpistole abgekratzt. Glücklicherweise hat's nur ein paar kleine Rostlöcher (Auflage der Kotflügel und die Kotflügel selbst).Aber wie mach ich jetzt weiter bzw. wie sollte der Aufbau des Rostschutzes (auf die Bitumenreste, die man nicht ganz wegbringt) am besten sein; wer hat da Erfahrungen?GrüßeSebastian

de stenderuper
Beiträge: 45
Registriert: So 17. Aug 2008, 08:56

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von de stenderuper » Do 8. Okt 2009, 10:56

Moin Moin Sebastian,das abkratzen hab ich bei meinem PV 444 auch grade hinter mir. Waren alles in allem gute 11 kg.Die Reste von dem Bitumen hab ich mit Benzin abbekommen. Erst mit Reinigungsbenzin, ging aber nicht so gut. Also mit Normalbenzin. Dabei immer gut lüften, ist wegen Explosionsgefahr auch dringend notwendig. Geht aber, wenn man das Stück für Stück macht. Am Besten draussen machen.Farbaufbau ist ja immer eine Sache wo sich die Geister scheiden. Ich habe die kleinen Roststellen mit Fertan behandelt, abgespült, entfettet und dann mit POR 15 Chassislack gerollt. Anschliessend 3 x mit Kunstharzlack.Sieht jetzt gut aus.Grüsse Kalli

Benutzeravatar
Sierra
Beiträge: 2970
Registriert: Mi 15. Nov 2000, 01:00
Wohnort: Allgäu

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von Sierra » Do 8. Okt 2009, 11:10

Hallo Sebastian, kommt drauf an, was Du willst. Lackiertes Blech ohne Schutz drauf, mit durchsichtigem Wachs oder Wachs oliv und satt (Dinol et al). Es hat alles Vor- und Nachteile, die nur Du allein abwägen kannst.Wachs hält auch auf Bitumen, umgekehrt aber nicht. Ich hab das Dinol-Zeugs drauf. Der letzte Graukittel meinte: "Oh, der ist ja besser geschützt als eine Werkzeugmaschine für die Seefracht". Ich durfte das Zeug bei meinem Lacker selber draufpampen und habs wohl etwas zu gut gemeint.GrußMichael

geandu
Beiträge: 140
Registriert: So 9. Nov 2008, 19:21

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von geandu » Do 8. Okt 2009, 11:28

Interesantes Thema mit hunderten verschiedenen Meinungen! Ich bin im selben Stadium und an dem Thema sehr interessiert aber noch völlig unschlüssig wie es weitergeht! Überlege gerade ob ich die Bodengruppe Sandstrahlen lasse. Bin auf weiter Antworten gespannt!

Inazuma
Beiträge: 66
Registriert: Do 28. Mai 2009, 07:25

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von Inazuma » Do 8. Okt 2009, 11:48

Hallo Sebastian,bin bereits bei zwei Oldies wie folgt vorgegangen:1. Entfernen des alten U.-bodenschutzes (so gut wie möglich, ein paar hartnäckige Reste können partitiell verbleiben wenn sichergestellt werden kann, dass darunter kein Gammel sitzt!)Optisch ansprechender wird es natürlich durch Trockeneisstrahlen. Ist aber eben nicht ganz billig und Du bist ja mit der Heißluftpistole auch klar gekommen !2. Jetzt solltest Du den Unterboden ordentlich entfetten (Aceton oder Spiritus nehmen) Kein Terpentin verwenden (ist irgendwie ölhaltig und bereitet die Flächen nicht so optimal vor).3. In überlappende Falze Owatrol-Öl pinseln (aber wirklich nur in die Falze). Das Zeug dringt in die Spalten ein umschließt den Rost an den man halt nicht drankommt und muß dort 2-3 Tagen aushärten. Eine genaue Beschreibung der Wirkung kannst Du auf der Homepage vom Korrosionsschutz-Depot bekommen.4. Den Unterboden anschließend (nach der Trocknung des Owatrol-Öls) mit Brantho Korrux NITROFEST (Grundierung) pinseln oder rollen. Wichtig hierbei sind besonders die vorher mit Owatrol-Öl behandelten Bereiche, da diese Grundierung eine Sperrschicht darstellt und für den weiteren Lackaufbau enorm wichtig ist. Die Grundierung kannst Du auch in zwei Schichten auftragen, falls die erste Schicht nicht alles optimal abdecken sollte. Eine Schicht reicht aber in der Regel, wichtig sind halt nur die behandelten Falze. Da sollte das Blech gut deckned gestrichen sein.5. Nach dem guten Durchtrocknen der Grundierung habe ich alle sich überlappenden Bleche (geschweißte Stellen, etc.) mit Dichtmasse aus der Kartusche versehen. Sikaflex ist da meine erste Wahl. Sicherlich schwören einige auch auf die Dichtmasse von Teroson. Ich denke die tun sich da nicht viel. Wichtig ist nur das Du ein gutes resistentes und flexibles Produkt wählst.6. Nach dem Durchtrocknen der Dichtmasse geht es dann weiter mit dem Chassislack. Ich habe da wieder auf ein Produkt aus den Korrosionsschutz-Depot zurückgegriffen. Brantho Korrux 3 in 1 heißt der Lack und der eignet sich ganz hervorragend zur Behandlung des Unterbodens, da er auch auf nicht optimal vorbereiteten Flächen sehr gut haftet, sehr steinschlagstabil ist und sich auch in verschiedenen Temperaturbereichen sehr flexibel zeigt (genaue Beschreibung am besten wieder auf der Seite vom Korrosionsschutz-Depot nachlesen). Den Lack gibt es wohl im vielen RAL-Farben. Hier sollte man für einen idealen Schutz 2-3 Schichten auftragen. Da der Lack etwas zähflüssiger und dicker ist als ganz normaler Lack deckt er auch besser die verbliebenden Bitumenreste ab. Soll heißen: Je mehr Schichten aufgetragen werden, desto besser wir der Schutz, aber auch die Optik! Man sollte aber auch hier nicht übertreiben. Wie gesagt sind 2-3 Schichten schon top. Mehr als 4 würde ich aber nicht auftragen, da wir ja auch noch die nirofeste Grundierung als erste Schicht haben.7. Jetzt wäre man eigentlich fertig und der Unterboden sollte für sehr viele Jahre und Kilometer wieder fit sein. Das i-Tüpfelchen wäre aber dann noch ein abschließender Auftrag von Perma-Film (wie immer siehe Korrosionsschutz-Depot ). Das Zeug ist eine Art Wachs/Fett-Gemisch das es in schwarz, silber und transparent gibt(Transparent wäre für mich die erste Wahl). Es kann mit dem Pinsel oder der Rolle aufgebracht werden und nimmt nach einigen Tagen eine Konsistenz an die an Kerzenwachs erinnert. Vorteil ist, daß dieses Zeug bei heißen Temperaturen so fest bleibt, dass es keine Schmutzpartikel aufnimmt, aber dennoch in Bereiche kommt die den Rostschutz benötigen.OK! Ich weiß, daß das ganz schön viel Aufwand ist für einen Bereich den man im Grunde kaum sieht, Aber glaub´ mir, die Mühe ist es wert!Ach ja, hier auch noch die Adresse von meinem "ANTI-ROST-DEALER":www.korrosionsschutz-depot.deViel Spaß beim PinselnGrußChrisP.S.: Wenn Dein U-Boden dann fertig sein sollte, wäre es natürlich auch nicht verkehrt alle Hohlräume zu konservieren. Ich persönlich habe da alle mit FLUID-FILM zugepumpt!

Murat
Beiträge: 18
Registriert: Mi 18. Jun 2008, 07:01

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von Murat » Do 8. Okt 2009, 12:38

Moin,habe an meiner Zone das selbe Spiel gehabt. Habe komplett am Unterboden alles enfernt. Habe allerdings mehr als 11 Kilo Bitumen und Unterbodenschutz entfernt. Teilweise bis 1 cm dick. Kaum zu glauben was in den letzten 40 Jahren zusammen kommt. Habe 2 Möglichkeiten anzubieten.1. Bunsenbrenner aus dem Baumarkt und Spachtel.Leicht erwärwen und mit dem Spachtel abtragen. Geht wie Butter.2. Korrosionsschutzdepot bietet ein Speziellen Schaber für Bitumen und Unterbodenschutz. Die Klingen gibtes in verschiedenen Formen, die man auswechseln kann. Damit kommt man in jede Ritze. Man braucht aber bisschen Kraft.Danach habe ich Kaltreiniger aufgetragen und einwirken lassen. Nach 10 Minuten konnte man Restlos abwischen. Viel GlückMurat

Amazon_k
Beiträge: 52
Registriert: Fr 12. Jun 2009, 08:47

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von Amazon_k » Do 8. Okt 2009, 12:42

Den Rest an UBS würde ich mit Teerentfernerspray ablösen/abwischen...und dann Deine Grundierung drauf... z.B. Epoxygrundierung wenn alles rostfrei ist. Ich habe dann über der Grundierung Lack draufgepinselt und dann UBS-Wachs transparent, damit man den Unterboden besser im Blick hat, wo es denn hoffentlich nicht als nächstes anfängt zu rosten. Oberflächenrost habe ich blankgeschliffen und mit Fertan nach Anweisung behandelt (entrpostetet Stelle mit Silikonentferner neutralisiert und nach 48 Std. Einwirkzeit die Salze leicht abgewaschen und dann Grundierung drauf). Aber das UBS-Wachs ist nur empfohlen bei Schönwetterfahrten und maximal bei Regenfahrten...aber nicht bei Winter mit Streusalz etc., dan dann doch mit herkömmlichen UBS und Steinschlagschutz operieren.

Benutzeravatar
Tripower
Beiträge: 2670
Registriert: Do 28. Jun 2001, 00:00
Wohnort: Hofheim am Taunus
Kontaktdaten:

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von Tripower » Mo 12. Okt 2009, 11:18

Grundsätzlich ist für solche Arbeiten am Unterboden das Strahlen mit Trockeneis die gründlichste und schonendste Methode - allerdings ist dieser Vorgang nicht abrasiv, so daß evtl. vorhandene Flugrost damit nicht entfernt wird. Reste von Unterbodenschutz, Dreck und Fett werden jedoch hervorragend entfernt, wie man an den nachstehenden Bildern meines Volvo gut erkennen kann.vorher:nachher:vorher:nachher:Danach empfehle ich, den Unterboden mit einem transparenten Sprühwachs zu behandeln:GrußTripower
Freunde sind wie Sterne: Man kann sie nicht immer sehen - aber sie sind immer da!

rennelch

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von rennelch » Mo 12. Okt 2009, 11:36

hallo tripower ,wachs ist in den radhäusern nicht empfehlenswert .nur hinter den locaris .denn da ,wo räder laufen ,ist nässe (im winter salz )und auch mechanische beanspruchung durch split und steine .das wachs übersteht da ne saison nicht.nur in diesen bereichen sollte man immer noch die 4-5 jahre resistente bitumenpampe nehmen .die mann mit wachs wieder weich machen kann .ich machs so : am unterboden mit der hohlraumkonservierung alles mit einsprühen .soll speziell in den falzen gut einziehen .dann wachs U-schutz drüber .der bleibt weich und härtet nicht aus .in den radläufen zuerst alles mit wachs einsprühen .innenkotflügel montieren .freiliegende blechflächen dann mit bitumen u-schutz behandeln .ist halt leider das einzige was auf dauer gegen mechanische beinflussung nässe und salz resistent ist.bei nachkonservierung mit einsprühen .macht den u-schutz wieder weich und verschliesst risse .dieses verfahren praktiziere ich jetzt schon so seit zig jahren mit bestem erfolg.grüsse uli

SebastianP

Weiteres Vorgehen nach entfenen vom Unterbodenschutz

Beitrag von SebastianP » Mo 12. Okt 2009, 12:31

Hallo Zusammen,danke erstmal für die Info's.Ich hab' jetzt mal mit Heißluft das Gröbste weggekratzt und anschließend mit Kaltreiniger die Reste entfernt. Problem: dabei gibt's halt Kratzer in der Grundierung so daß ich hier, wie von Chris beschrieben, einen neuen Lackaufbau machen muß. Ist aber alles machbar!@Tripower: Kannst du uns verraten, was du für die Trockeneisaktion bezahlt hast?GrüßeSebastian

Antworten