technik für anfänger automatikgetriebe
Verfasst: Sa 2. Aug 2008, 17:38
da doch einige hier automatiks haben ,nachstehend mal ne beschreibung von BW 35 und BW 55.denn die meisten wissen nicht ,wie es funktioniert und was da zur gesunderhaltung nötig ist.theoriebeschreibung (kann ich euch leider nicht ersparen ,wenn mann wissen will ,wie es funktioniert ).die alten automatiks bestehen aus nem automatisch schaltenden dreiganggetriebe mit vorgeschaltetem hydraulischem drehmomentwandler .der wandler ist zugleich hydraulische anfahrkupplungund drehmomentverstärkung durch leitrad im wandler .wandler übersetzung 2 : 1 .deshalb dreht er zuerst hoch und die drehzahl gleicht sich dann bei erreichen der festbremsdrehzahl auf fast 1.1 an .festbremsdrehzahl je nach auslegung zwischen 1900 bis 2500 rpm .der wandler hat jedoch auch nach kraftschlüssigwerden ca 5 % verlust durch hydraulische reibung .die wärme erzeugt.durch den wandler wird die vordere ölpumpe angetrieben ,die den zum schalten und schmieren erforderliche öldruck (bis 15 bar ) erzeugt.zusätzlich zum wandler sitzen sogenannte planetensätze im getriebe .planeten deshalb , weil innen die planetenräder ums sonnenrad kreisen .das ganze sitzt in nem sogenannten hohlrad .da jeder planetensatz nur wenige brauchbare übersetzung hat ,werden sogenannte ravigneaux-sätzeverwendet .das sind mehrere ineinander gebaute planeten sätze .geschaltet wird ,in dem verschiedene räder geblockt ,gekuppelt oder festgebremst werden .zusätzlich sind noch freiläufe da integriert .wie wird geschaltet .?es gibt da drei drücke ,die das schaltverhalten beinflussen .systemdruck .wird von der ölpumpe erzeugt und vom primärdruckregelventil geregelt.der höchste druck überhaupt im system .fliehkraftregler druck.geschwindigkeitsabhängige komponente zum schalten des getriebes .teil des systemdrucks .fliehkraftregler sitzt hinten auf der abtriebswelle .kickdown -oder modulatordruck .belastungabhängige komponente des systemdrucks .wird übers kickdownventil vom kickdownzug aus (am gasgetänge )geregelt.den schaltzeitpunkt bestimmt fliehkraftreglerdruck aufs jeweilige schaltventil und als gegendruck von der anderen seite aufs ventil der kickdowndruck.je nach höhe der drücke wird das schaltventil dann früher(kickdowndruck geringer als fliehkraftreglerdruck )oder später kickwdowndruck (höher mit mehr gasgeben) verschoben und gibt dann den kanal zum ansteuern der benöigten bremse bzw kupplung frei.damit wird dann der gang geschaltet .rückschalten nur möglich ,wenn der eingesteuerte kickdown druck höher als der fliehkraftreglerdruck ist.ab ner bestimmten geschwindigkeit (ja nach abstimmung der ventile bzw der federn am ventil als hilfdruck)ist dann kein zurückschalten (z.b vom 3 in den 2 .gang )mehr möglich.das ist die sogenannte rückschaltsperre .die ventile sitzen alle im sogenannten valve-body unten direkt mit ansaug des öls zur pumpe . so ,ende der theorie (kurzgefasst).bechreibung der getriebe .das BW (Borg-Warner )35 .dieses getriebe wurde von anfang an bis 1976 in zone ,p1800 E und ES ,144 ,164 und von mj 75 bis 76 im 240er verwendet .als ältere kontruktion hat es noch die wartungaufwendigen bandbremsen .die alle 40000 km nachgestellt werden müssen .die bandbremsen sitzen wie ein band über jeweils einem hohlrad und werden durch einen zylinder zusammengedrückt.einstellung : vorderes bremsband .dazu muss die ölwanne demontiert werden . am besten im zusammenhang mit nem ölwechsel.denn dabei kann mann auch das ansaugsieb unten reinigen .original hatten die getriebe am vorderen band ne sogenannte selbstnachstellung ,die nie richtig funktioniert hat.wenn da noch ne feder ist ,wurde das band noch nie eingestellt.feder entfernen .die einstellschraube wird nach der einstellung mit ner mutter gekontert . einstellen :distanzblock (5,5 mm )zwischen zylinder und einstellschraube anbringen .schraube mit spezialschlüssel SVO 2748 oder mit 11,5 kp/cm anziehen .schraube mit kontermutter sichern und nach reinigung wieder die ölwanne montieren (neue dichtung verwenden ) einstellen hinteres bremsband .stopfen oben auf dem getriebe(zuerst matte entfernen )herausnehmen .(bei ganz alten 120ern kann da kein stopfen sein ).dann besser ausschneiden und stopfen montieren ,da sonst jedesmal das getrieb abgelassen werden muss . auf dem getriebe sieht mann durch das loch die einstellschraube .kontermutter lösen und schraube (vierkant)mit 1,4kp/m(14 nm )anziehen .markieren.eine umdrehung zurückdrehen und ohne veränderung kontern .bei diesem getriebe ist regelmässiger ölwechsel genauso wichtig wie die bremsbandeinstellung .wechsel normal bei gutem ölzustand nur in der getriebeölwanne .ablassen und auffüllen .wichtig ist,das nur öl ATF type F .o.G dafür verwendet werden darf.hängt mitdem reibwert von bändern und kupplungen zusammen .dafür NIE dexron verwenden .bei neukauf(oder fehlenden informationen über ölwechsel )sollte zuerst das komplette öl mit spülen gewechselt werden .denn da wird auch das öl im wandler mitgewechselt.wie es geht ?die ölleitungen vorne am kühler ab .die leitung ,aus der beim starten öl kommt,ist die vorlaufleitung .die in ein gefäss und trichter auf das peilstabrohr.hilfreich dazu ist ein zweiter mann der auf kommando laufen lässt und abstellt .starten und nachfüllen .da es beim nachfüllen durch den kleinen trichter nicht so schnell geht,ist immer kurzzeitiges laufenlassen und dann nach nachfüllen besser .dies solange ,bis sauberes klares öl vorne rauskommt.alles anschrauben .laufenlassen und nochmal öl kontrollieren . achtung ,das getrieb darf nicht überfüllt werden .sonst kommt öl aus der entlüftung.beim kontrollieren peilstabmarkierung beachten .kaltmarkierung ist niedriger als die betriebwarme markierung.daten Bw 35 übersetzung 1. gang 2,39 : 1 2.gang 1.45 : 1 3. gang 1: 1 wandlerübersetzung 2: 1 .ölinhalt (mit wandler )je nach ölwanne von 6.5 - 7.3 liter .inhalt nur ölwanne von 2.5 - 3,2 liter.kickdownzugeinstellung .gasgestänge sollte mit geringem spiel (speziell an den mitnehmern der vergaser eingestellt sein .normal wird mit messuhr auf druckerhöhung eingestellt. da die fast keiner hat,besser auf distanz plombe auf seele zu anfang kickdown zug einstellen ,soll 0,2 -2 mm .oder schaltung in den vierten gang bei vollgas (ohne kickdown)prüfen .soll von 75 kmh (b18 A )bis 112kmh ( B21 e ).wenn er zu spät hochschaltet ,kickdownzug verlängern .wenn er zu früh schaltet ,verkürzen .bei vollgas muss das kickdown-ventil angesteuert werden .sonst kein zurückschalten z.b zum überholen .bei treten des gasgestänges muss da ein wiederstand (feder des kickdownventils) spürbar sein .wenn nicht ,gasgestänge und kickdownzug einstellen .spezialitäten gibts bei diesem angeblich verufenem getriebe nicht,wenn es gut behandelt ,regelmässig nachgestellt und das öl nach vorschrift gewechselt wird .bei ersatz aufpassen .es gibt von der Bw 35 zahlreiche versionen ,die sich von der auslegung (verstärkt mit grossem 11 zoll wandler beim 164 )und der auslegung von schaltzeiten und fliehkraftregler unterscheiden .deshalb bitte immer nur ein getriebe ,das zum motor passt,nehmen .es ist sonst sinnlos ,ein getriebe einzubauen ,das bei 40 kmh in den grossen gang schaltet und der arme B18 A wegen drehmomentmangel in die knie geht.Bw 55 .weiterentwicklung der BW 35 .eingebaut in 260 (ab mj 75 und 240 (ab mj 77).wartungfrei ,da ohne bremsbänder .nur ölwechsel und gute behandlung.übesetzungen :1. 2,45 ;12. 1,45 : 1 3. 1 : 1 wandlerübersetzung 2: 1 .solte eigentlich das robustere getrieb sein .nur ,made in england .da waren etliche macken .leerlaufender wandler über nacht.morgens nanch dem start die ersten 2-3 minuten keinen kraftschluss ,dann kams mit nem ruck.ursache : der wandler lief über nacht leer .abhilfe : das sekundär-druckregelventil (hält das öl im wandler )um max 1,1 mm kürzen .ölverlust bei hoher belastung.wandlerbereich total verölt.nach säubern wieder bei normaler fahrt dicht.ursache : der wandlerdichtring hat durch hitze nachgegeben .und wurde undicht.die alte version ist orange .die neue hitzefeste version grün .deshalb bei demontage immer prüfen ,was eingebaut ist.zu hohe getriebetemperatur war auch ein thema. siehe nächsten absatz .volvo gibt bei den automatiks ne arbeitstemperatur von 110 -115 grad an .dabei bleibts aber nicht .kann unter hoher belastung bis 140 grad gehen .was auf dauer zum getriebeexitus führt.alle automatiks sollten zur wärmeabfuhr den ölkühler im wasserkühler (kühlschlange )haben .die kühlschlange kalkt jedoch aufgrund der höheren temperatur schnell zu.öfters mit zitronen säure reinigen ist da angesagt.da die kühlschlange sowieso relativ wenig wirkung hat (differenz kühlwasser -automatiköl )ist da die montage eine luftölkühlers besser .war z.b bei auflastung des 260 über 1500 kg vorschrift.etwas vorsorge in diesem bereich kann die lebensdauer der automatik wesentlich verlängern .speziell bei den ersten BW 35 in der zone ,die noch nicht mal nen ölkühler hatten .öldiagnose .das öl muss bei einwandfreiem getriebe durchsichtig klar und rötlich sein .wenne es etwas dunkel ist ,wechseln .kann abrieb von kupplungen und bremsbändern sein .wenn es pechschwarz ist ,könnt ihr euch den ölwechsel sparen .da ist getriebewechsel angesagt.verbrannt.wenn das öl weisslich ist (wie buttermilch)kühlschlange undicht.es kommt kühlwasser ins getriebe .schnellstens den kühler erneuern und das getrieb spülen .wasser in ner automatik führt sonst innerhalb kurzer zeit zu verrosteten innenteilen und damit zum exitus .grauer belag und späne in der ölwanne sind kein grund ,nen herzinfarkt zubekommen ,wenn die funktion einwandfrei ist,reinigen und weiterfahren .die sehen alle so aus .und noch was zur behandlung einer automatik .gute behandlung und regelmässiger service mit ölwechsel sind eigentlich der garant dafür ,das ne automatik lange hält.häufiges ausdrehen des motors mit schalten unter vollast und kickdownfahren erhöht den verschleiss um das 3-4 fache .gemütliches fahren (sog.cruisen) und speziell die automatik früh schalten lassen ohne last sind das beste .ein tip :einfach etwas gas wegnehmen .die automatik schaltet dann ohne last (und belastung )früher und besser .den rest macht der wandler .siehe abschleppen .beide getriebe haben keine hintere ölpumpe .somit kein öldruck beim abschleppen .es gilt 30 /30 .30kmh schnell mit max 30 kilometer weit.vorher getriebe mit nem liter öl überfüllen .alles ,,was schneller oder weiter ist,entweder kardan ab oder hinten hochheben .grüsse uli(mit automatik in 144 und 745 )