Radio-Poti überholen

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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ford64
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Radio-Poti überholen

Beitrag von ford64 » Mi 28. Mai 2008, 11:29

Die Schleifplatten von dem Lautstärkeregler meines Autoradios (Bendix, 1964) sind stark eingelaufen. Wie es aussieht scheint es sich um eine Art kohlebeschichtetes Pertinax zu handeln.Wie kann ich neue Platten/Schleifringe bauen? Gibt es Basismaterial dafür? Dekupiersäge und Skalpelle sind vorhanden.Originalteile sind nicht verfügbar, ein örtlicher Radiobauer hat nur mit dem Kopf geschüttelt als er die sieben Anschlüsse des Potis gesehen hat, das "könne man nicht mehr machen". Wohl eher ein Zeichen von Unlust als von Machbarkeit.Der Tip, einfach auf ebay (USA) ein anderes Radio gleichen Typs als Teilespender zu kaufen ist auch nicht der wahre Jakob, ich ersetze damit ja nur ein altes, abgenutztes Bauteil durch ein anderes altes, benutztes Bauteil ungewisser Laufleistung und Qualität...

ford64
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Radio-Poti überholen

Beitrag von ford64 » Mi 28. Mai 2008, 15:42

noch ein paar zusätzliche Informationen, sowas soll ja hin und wieder ganz dienlich sein:die Teilenummer ist bendix #2092097-0006vorderes Poti für Klangfarbe 100kΩ, hinteres Poti für Lautstärke 40kΩ (schaltet bei 10k&#937. Die Radio- und Elektrobastelgeschäfte (auch die ohne Internetanschluss und 70-jährigem Inhaber) sehen aber ganz, ganz schlechte Chancen noch Doppelpotis mit unterschiedlichen Werten zu bekommen, dazu auch noch schaltbar. Seit Stereo seien die Werte wohl immer gleich (?).Schaltbare Doppelpotis an sich sind wohl schon eine Seltenheit, entweder man bekommt nur reine Doppelpotis oder schaltbare Einzelpotis.Ich habe noch eine Befürchtung - verändert sich der Widerstand nicht durch Abnutzung der Kohleschicht? Ich glaube ein neuer Leiterauftrag wird im gewünschten Widerstandsbereich mit Hausmitteln nicht realisierbar sein...

Josef Eckert
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Beitrag von Josef Eckert » Mi 28. Mai 2008, 15:52

Ich könnte mir nur vorstellen, das alte Doppel-Poti als Dummy beizubehalten und zur Bedienung an versteckter Stelle 2 neue Potis anzubringen und mit Kabel zum Radio verbinden.Andere Möglichkeit wäre für Lautstärke/Einschalten ein passendes Poti zu finden und die Klangfarbe mit Festwiderstand auf einen festen Wert einstellen (wird ja idR sehr selten verstellt.Damit kann wenigstens das Radio weiter seinen Zweck erfüllen. Ersatz wirds als Neuware nicht geben und reparieren schließe ich auch aus. GrußJosef

laurel1
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Beitrag von laurel1 » Mi 28. Mai 2008, 19:10

Hallo,schlechte Nachrichten zuerst. So ein Poti in brauchbarem Zustand zu finden, da haste eher einen Sechser im Lotto.Es handelt sich um kohlebeschichtetes Pertinax und da eine Regeneration zu versuchen ist aussichtslos! Nein, der Widerstand ändert sich nicht, wird die Bahn zu dünn, raucht das Teil einfach ab Selber zuschneiden kannste gleich vergessen!Ich habe hier ungefähr an die 400 Potis liegen, gehen zurück bis in die 50er Jahre. Da reiner Hobbyelektroniker kann ich mit Deiner Ersatzteilnummer leider nichts anfangen.Ich gehe eigentlich (!) mal davon aus, dass auch ich nichts passendes liegen habe, wobei sage niemals nie. Maße, Bilder davon, Werte habe ich ja?Wenn nein, gibt es auch noch eine andere Möglichkeit:1. man(n) nehme die Platten und Schleifringe aus einem Poti welches halbwegs passt und bastele diese in das Alte2. ggf. wird halt etwas am Durchmesser gefeilt etc.3. wenn der Widerstandswert nicht zu 100% passt, anpassen mit zusätzlichen Widerständen sollte möglich sein!Was noch wichtig ist, Linear oder Logarhytmisch (wenn letzteres, Positiv oder Negativ?)Also mal Bilder mit Maßen von dem Teil und wenn möglich gleiches von den Platten (die Schleifer sehe ich als kleinstes Problem)!Es kann aber locker mal zwei Wochen dauern bis ich alles durchsucht habe!Du bekommst anbei meine Mailadresse, welche aber eigentlich nur der Vorsortierer ist. Hier kannst Du eine Mail mit dem Betreff Poti Bendix schicken (keine Bilder!!!!). Du erhälst dann eine andere Adresse, die auch Bilder ohne Ende verkraftet Beste GrüßePeter(peter.hoefert (Klammeraffe)web.de)Beitrag geändert:28.05.08 19:11:56Beitrag geändert:28.05.08 19:15:45

laurel1
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Beitrag von laurel1 » Mi 28. Mai 2008, 19:29

Oh Mann,ich werde langsam alt.Bist Du Dir wirklich sicher, dass die Bahnen eingelaufen sind?Oder handelt es sich wie meißt um Dreck der Jahre der sich darauf abgelagert hat und der Schleifer hat da seine Spur eingegraben (in den Dreck)?Ein Versuch mit Spiritus macht Klug Beste GrüßePeter

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Beitrag von uwm121 » Mi 28. Mai 2008, 22:33

Farg doch mal in einem Radio Forum z.B. "Wumpus"Grüße

Altopelfreak
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Beitrag von Altopelfreak » Do 29. Mai 2008, 12:09

Hallo Ford64Zitat:"gesehen hat, das "könne man nicht mehr machen". Wohl eher ein Zeichen von Unlust als von Machbarkeit."Das kommt mir irgendwie bekannt vor! War das Königs in Ratingen?Dort habe vor über 10 Jahren dieselbe Antwort bekommen, nachdem ich eine Viertelstunde lang seinem Telefonat hinter der Theke in seiner Eigenschaft als Heckflossen-Typreferent lauschen musste.Da komme ich von weit her angereist, um einen neuen Lautstärkegler für mein Grundig Weltklang zu bekommen und dann heisst es in etwa "vergessen Sie's, Grundig war immer nur für den schmalen Geldbeutel....."Das hätte ich von einem Fachbetrieb, der überall vollmundig seine Restauration von Oldtimer-Radios anpreist, mehr erwartet!Zwar fand ich kurz darauf auf dem Flohmarkt ein intaktes Grundig-Radio gleichen Typs, doch das Grundproblem ist damit bis heute ungelöst.Klaus

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Beitrag von ford64 » Fr 30. Mai 2008, 12:52

danke für alle Hinweise und Tips,ich werde höchstwahrscheinlich folgenden Weg einschlagen - zwei Potis getrennt einbauen, wobei das Lautstärkepoti an die Stelle des ursprünglichen Doppelpotis tritt - und die Klangfarbe bei geöffnetem Gehäuse an dem fliegenden zweiten Poti auf das gewünschte Ergebnis einstellen.@ Klaus: gut erkannt! @ Laurel1:Ja, sind definitiv eingelaufen. Die Einzelteile hatte ich im Bremsenreiniger-Ultraschallbad. Die Frontplatte ist auch gebrochen, wäre aber das geringste Problem.

RaiOrz
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Beitrag von RaiOrz » Fr 30. Mai 2008, 16:55

Hey, nicht so schnell aufgeben.Wenn ich es richtig verstanden habe, sind es Potis mit mehreren Mittelanzapfungen (damit wurde die Klangfarbe je nach Potistellung angepasst). Solche Potis durch einfache, und dann auch noch getrennte, zu ersetzen ist doch keine befriedigende Lösung, oder?Irgendwann hatte ich mal eine Quelle gefunden die kohlebeschichtete Pertinaxplättchen liefern konnte. Daraus hätte man tatsächlich eine neue Bahn fertigen können. Aber ich kann mich nicht mehr erinnern wer das war. Ich würde auf jeden Fall in einem Forum für Röhrenradiorestauration fragen (da gibt es glücklicherweise mehr als Oldtimerforen). Am besten im eglisch sprachigem Raum (die sind meistens besser in solchen Fällen)Eine andere Alternative ist der Einsatz von moderner micro elektronik. Es gibt digitale Widerstände (Chips, die auf der einen Seite digital angesteuert werden und auf der anderen Seite für Dein Radio sich wie ein Poti verhalten).Die Ansteuerung kann mit einem 2,- Euro Microcontroller erfolgen (Man muß sich darin nur auskennen) der wiederum durch ein Standartpoti mit ganz anderen Werten, oder durch eine Strichscheibe = Encoder, anstelle der alten Potikohleschicht, erfolgen.Rainer

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ventilo
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Radio-Poti überholen

Beitrag von ventilo » Fr 30. Mai 2008, 19:55

schließe mich der Meinung meines Vorredners anRöhrenverstärker brauchen oft solche Spezialpotis, sonst klingen sie miesich mußte auch über zwei Jahren so einem Poti für meine Jukebox hinterherrennen und einen Freudenhauspreis zahlen....

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