Bremsen blockieren

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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Michael Braun
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Beitrag von Michael Braun » Fr 25. Mai 2007, 08:30

Hallo,ich stehe auf dem Schlauch - vielleicht habt ihr ne Idee.Nach langer Standzeit habe ich bei meiner 204 Limousine (1-Kreis Bremssystem, BKV, Scheibenbremse vorne, Trommelbremse hinten) diverse Teile der Bremse erneuert. Es fing alles so an:Beim leichten Bremsen haben die hinteren Bremsen Strassenbahnänliche Bremsgeräusche gemacht.Diagnose: Die Beläge waren (nur auf der rechten Seite) bis auf die Nieten runter. (linke Seite waren sie kaum abgenutzt) - ausserdem waren die beiden hinteren Bremszylinder morsch (Leckage). Ich habe alsoa) Bremszylinder re und li hinten neu eingebaut, einen neuen Bremsbelag eingebaut. (den linken habe ich so gelassen wie er war, da er noch sehr gut aussieht)b) darüberhinaus weil es fällig war: 4x neue Bremsschläuche, diverse Bremsleitungen sowie den Bremskraftregler erneuert. c) Die vorderen Bremszylinder sind gängig und sehen ganz ok aus. Hier habe ich nur Schläuche und Leitungen erneuert.Bremsflüssigkeit erneuert und die ganze Anlage entlüftet.Testfahrt: Beim scharfen Bremsen blockiert die Bremse hinten rechts. Nochmal alles ab und kontrolliert: 1. Die Bremsbeläge passen vom Radius zur Trommel.2. Ein Verkanten des Bremsbelags schliesse ich aus, da ich die Kanten sehr stark gebrochen habe.Die Trommel drehen leicht (es gibt eine Möglichkeit die Trommeln mit Exzenter einzustellen, hier bin ich nach Handbuch verfahren)Habt Ihr ne Idee, was ich noch machen kann ? Als nächstes würde ich jetzt mal hinten rechts und links neue Beläge aufnieten - ob das aber die Ursache der Blockage behebt ? Bin im Moment etwas ratlosDanke für Eure TippsMichael

Michael Braun
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Beitrag von Michael Braun » Fr 25. Mai 2007, 09:34

gerade gelsen:http://www.fte.de/upload/Feh...d/Fehlersuche_723.pdfDa die beiden hinteren Trommelbremsen definitiv unterschiedliche Beläge haben, werde ich jetzt mal beide Beläge komplett neu machen. Dass das sooo viel ausmachen soll, verwundert mich schon - aber man lernt ja nie aus.Wenn Ihr aber noch nen Tipp habt, wäre ich schon interessiert.... GrussMichael

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Th. Dinter
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Beitrag von Th. Dinter » Fr 25. Mai 2007, 14:48

Hallo Michael,auch Bremsbeläge altern. Auch "verglasen" sie schonmal durch Heißwerden, der Reibwert ist dann praktisch 0. Der Unterschied zu neuen Bremsbelägen kann auch schon dadurch zustande kommen, daß die neuen vom Material her anders/weicher sind. Aber eigentlich tauscht man sowas immer achsweise.....Schön, daß hier jemand einen 204 hat. Ich/meine Frau war Ende der 70, Anfang der 80iger mit 204/204Break sehr störungsfrei und zuverlässig unterwegs. Müßte heute auch noch gehen, wenn man nicht gerade Ampelrennen mit GTDs haben will......grußthomas
......wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer..........

strichzwo
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Beitrag von strichzwo » Fr 25. Mai 2007, 15:02

Hallo,wenn ich es richtig verstanden habe, dann blockiert genau die Seite, bei der zuvor auch die Belege schon runter waren. Klingt für mich ja wohl eher so, als wäre da ein anderer Defekt im System, der verhindert, daß links vernünftig gebremst wird. Daher dann auch die "tollen" Beläge links.GrußThomas

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Brummi
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Beitrag von Brummi » Fr 25. Mai 2007, 15:18

HAllo Michael,daß man Bremsbeläge immer Achsweise belegt, ist klar.Ich kann jedoch nicht daran glauben, daß dadurch ein Blockieren des rechten Rades hervorgerufen wird, eine ungleiche Bremswirkung ja, aber ein Blockieren: nein. Du sprichst von Trommel einstellen mittels Exenter. Ich gehe davon aus, daß Du vom Einstellen des Spiels zwischen Bremsbelag und Trommel sprichst. Auch hier kann man eigentlich nichts so einstellen, daß Räder blockieren.Beim Einstellen gibt es eigentlich nur 3 Möglichkeiten:1. zu stramm und die Bremse läuft heiss.2. zu viel Spiel und Du hast einen langen Pedalweg (hat aber kaum Einfluss auf die Bremskraft)3. Das richtige Spiel.Wenn Du bei den Belägen von Kante brechen schreibst, gehe ich davon aus, daß Du die auflaufende Kante meinst, das wäre richtig.Für ein Blockieren der Räder ist meistens eine unrunde Trommel verantwortlich, hast Du das schon mal überprüft?Viele GrüßeHaraldP.S. habe nochmals nachgedacht, ich hatte nicht richtig gelesen, daß Du vom scharfen Bremsen gesprochen hast. Ich hatte geglaubt, daß das rechte Rad schon bei normaler Bremsung blockiert.Hier könnte es natürlich schon möglich sein, daß das linke Rad mit den alten Belägen kaum Bremswirkung hat und das rechte Rad die ganze Bremsleistung bringen muss und dadurch das Rad blockiert. Aber den Rundlauf der Trommel würde ich trotzdem prüfen. Es muss ja schon vorher einen Grund gegeben haben, daß rechts der Belag auf war und links noch gut.Beitrag geändert:25.05.07 15:28:47

Michael Braun
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Beitrag von Michael Braun » Fr 25. Mai 2007, 20:50

Hallo allerseits,Danke für Eure Tipps.Ich habe den Nachmittag damit verbracht neue Beläge auf beiden hinteren Trommelbremsen aufzuziehen (mittlerweile baue ich die Trommel blind ab und wieder dran) und siehe da: Es blockiert nicht mehr ! (ausser bei ner richtigen Vollbremsung aber das ist auch so gewollt - ABS haben die kleinen Peugeots 1970 noch nicht gehabt) Die Regel "Beläge immer nur achsweise wechseln", habe ich nun durch eigenen Schmerz erlernen dürfen. Wenn ihr das Auto sehen wollt, um das es geht: Auf meiner Homepage sind meine 3x 204s ausführlich beschrieben.http://www.zweihundertvier.de (die Limousine) Lieber Gruss und schöne Pfingstausfahrten wünscht EuchMichael

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Brummi
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Beitrag von Brummi » Sa 26. Mai 2007, 09:28

Hallo Michael,Du schreibst unter Punkt b) Deines ersten Postings, daß Du einen neuen Bremskraftregler eingebaut hast.Unter Bremskraftregler verstehe ich ein sogenanntes LAB (lastabhängiger Bremskraftregler für die Hinterachse).Hat es 1970 so etwas im PKW-Bereich bereits gegeben?Oder meinst Du den Bremsverstärker?Sollte es das erstgenannte wirklich sein, könntest Du über die vorsichtige Herabregelung dieses Bremskraftreglers versuchen, den Blockierpunkt etwas hinauszuschieben.Denn auch bei einer Vollbremsung ist es nicht lustig, wenn hinten die Bremsen blockieren.Noch ein Tipp am Rande:Wenn solche Bremskraftregler verbaut sind, kann es passieren, daß im aufgebockten Zustand (Hinterachse vollkommen entlastet)bei der Prüfung der Bremse das Pedal voll durchtritt und man kann trotzdem die Räder der Hinterachse noch drehen. Das ist dann aber völlig normal.Ich würde in diesem Zustand nicht mal die Bremse der Hinterachse entlüften wollen.Viele GrüßeHarald

Michael Braun
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Beitrag von Michael Braun » Sa 26. Mai 2007, 10:32

Hallo Brummi,ja, doch - im 204 von 1970 ist ein Bremskraftregel verbaut, der die Bremskraft zwischen vorne und hinten reguliert. Von was die Regelung abhängig ist und vor allem wie der genau funktioniert ist mir nicht klar.(Das Teil ist mit 17 Grad Winkel oder so angebracht, es läuft glaube ich ne Kugel drin und m.E. nach ist auch ein Gas oder ne Flüssigkeit drin). Einstellbar ist dieser Regler nicht, entweder er funktioniert oder eben nicht. Ich werde nächste Woche auf den Bremsenprüfstand fahren, um Sicherheit zu haben, dass alles so ist ,wie es soll - "Gefühlt" bremst der Wagen wieder genau so wie er soll (bzw. wie meine anderen 204s) GrüsseMichael

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Brummi
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Beitrag von Brummi » Sa 26. Mai 2007, 16:03

Hallo Michael,diese Bremskraftregler an der Hinterachse haben den Sinn, die Bremskraft nach Beladungszustand zu regeln. Die Vorderachse hat eigentlich immer ein nahezu gleiches Gewicht. Jegliche Beladung geht in aller Regel zu Lasten der Hinterachse. Wenn kein Regelventil vorhanden ist, hat man bei gleichem Pedaldruck immer gleiche Bremswirkung, egal ob voll oder leer. Da eine Bremse immer auf die größtmögliche Belastung ausgelegt werden muss, neigt eine Bremsanlage ohne Regler im Leerzustand zum Blockieren der Hinterachse.Solch ein Bremskraftregler muss einen Verstellmechanismus haben, der über die Höhendifferenz von Karosserie zur Hinterachse geregelt wird. Einen Bremskraftregler kann man nicht einfach nur auswechseln, er muss auch eingestellt werden.Ob der Bremskraftregler richtig eingestellt ist, kann man kaum auf einem Bremsenprüfstand richtig prüfen, es sei denn du fährst einmal mit leerem Fahrzeug und einmal mit vollem Fahrzeug auf den Prüfstand.Denn wenn Du nur mit dem leeren Fahrzeug auf den Prüfstand fährst und auch die nötigen Bremswerte erzielst, kannst Du nicht wissen, ob bei voll ausgelastetem Fahrzeug auch die nötige Bremswirkung erzielt wird.Einen Regler, wie Du Ihn beschreibst, kenne ich leider nicht, ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie eine Regulierung ohne Einstellung möglich sein sollte. Aber vielleicht gibt es jemanden hier im Forum, der dieses Ventil kennt. Ich lerne gern hinzu.Viele GrüßeHarald

bdv_MC
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Beitrag von bdv_MC » Sa 26. Mai 2007, 16:54

Hallo,es gibt auch noch den sog. Bremsdruckbegrenzer, der unabhängig vom Beladungzustand arbeitet und nur den Druck im hinteren Bremskreis limitiert, eben um das Überbremsen der Achse zu verhindern. Montiert z. B. auch im 204 & 304. Gruß aus HessenThomas

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