Vergaser Synchroneinstellung

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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Beitrag von Woolfi » Mo 14. Aug 2006, 11:27

Wenn man an einem Fahrzeug (jag E V12), welches mit Stromberg-Gleichdruckvergasern ausgerüstet ist, die Synchronisation der 4 Vergaser überprüfen will, wo genau müssen die Schläuche von 4 Unterdruckuhren angeschlossen werden. Das problem ist ähnlich bei Volvos oder englischen Fahrzeugen, die oft auch SU- oder Strombergvergaser haben.Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

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Beitrag von oldsbastel » Mo 14. Aug 2006, 12:14

Am Ansaugstutzen muss es je einen Anschluss geben. Wenn nicht, dann musst du Anschlüsse anbauen.

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Beitrag von ventilo » Mo 14. Aug 2006, 14:03

Gleichdruckvergaser werden üblicherweise entweder nach Gehör (Ansauggeräusch), optisch (Höhe des Dämpferkolbens) oder einem vor die Ansaugöffnung gesetzten Unterdruckmanometer eingestellt.Viel Synchronisieren muß man da auch nicht.Insofern sind Bohrungen im Ansaugkanal wie bei Weber usw. nicht erforderlich.

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Beitrag von oldsbastel » Mo 14. Aug 2006, 14:08

Zitat:Original erstellt von ventilo am/um 14.08.2006 14:03:59Viel Synchronisieren muß man da auch nicht.Das kenne ich von Motorrädern aber deutlich anders. Nicht synchronisiert laufen die 4 Vergaser-Motoren wie Mülleimer - und darum geht es hier ja wohl.

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Beitrag von Woolfi » Mo 14. Aug 2006, 18:31

An jedem Ansaugstutzen befindet sich ein 6 mm Stutzen, der sich für die Unterdruckabnahme eignen sollte. Was oldsbastel über das laufverhalten von Motorrädern sagt, klingt vernünftig. Man kann an einem EV12 die Vergaser nicht nach Sicht synchronisieren, weil im Bereich des Standgases, mikromale Änderungen der Kolbenhöhe, sehr deutliche Auswirkungen auf den gemessenen Unterdruck haben. Die Synchronisation nach Gehör könnte bei Standgas funktionieren, weil geringe Änderungen der Kolbenhöhe deutliche Geräuschänderungen verursachen. In mittleren bis oberen Bereich der "Kolbenöffnung" dürften sich geringfügige Variationen der Kolbenhöhe kaum auf das geräusch auswirken. Ich werde meine vier Synchronuhren mal an die Anschlußstutzen der vier Krümmer anschließen, fahren und sehen, was sich auf den 4 Anzeigeinstrumenten zeigt.Wenn ich mich recht erinnere (?), hatte ich das vor zwei Jahren schon mal versucht und war enttäuscht, weil sich nichts verwertbares/deutbares an den Zeigern zeigte. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

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Beitrag von Phoenix » Mo 14. Aug 2006, 19:23

MoinNatürlich müssen die Vergaser eingestellt werden. Die erste Öffnung erfolgt über Klappen und dann öffnen die Kolben durch Unterdruck. Das erleichtert grobmotorischen Zeitgenossen die Beschleunigung und verhindert ein "Verschlucken".Aber Motorraduhren sind u.U. nicht geeignet, so in etwa müssen die Uhren auf die Motorgrößen und die dort herrschenden Unterdruckverhälnisse angepasst sein.Gruß Willy

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Beitrag von oldsbastel » Di 15. Aug 2006, 09:52

Zitat:Original erstellt von Phoenix am/um 14.08.2006 19:23:10Aber Motorraduhren sind u.U. nicht geeignet, so in etwa müssen die Uhren auf die Motorgrößen und die dort herrschenden Unterdruckverhälnisse angepasst sein. Ohne hier jemand zu Nahe treten zu wollen: Habt ihr schonmal Vergaser synchronisiert? Sonst solltest ihr das vielleicht jemanden machen lassen, der was davon versteht (Gelbe Seiten ).1. Gibt es keine motorradspezifischen Werte. Es gibt schon aus der Physik nur einen Unterdruckbereich, der zwischen 0 und 1013 mbar (bei Normaldruck) liegt. Welcher Unterdruck angezeigt wird, ist egal - nur gleich muss er bei allen 4 Vergasern sein (wahrscheinlich ungefähr 300 - 400 mbar) . Und natürlich funktionieren dafür grundsätzlich auch Motorradtester, denn es gibt nur eine Art von Unterdruck (nämlich den zwischen 0 und 1013 mbar). Ergo kann kein Unterdruckmanometer mehr als 1 bar und weniger als 0 bar anzeigen. Wichtig ist nur, dass die Unterdrucknschlüsse vorhanden sind. Wenn nicht, dann kann man nachträglich welche anbringen. Die o.g. 6mm-Anschlüsse hören sich aber ganz nach Unterdruckanschlüssen an. 2. Werden Vergaser im Standgas synchronisiert und nicht im Fahrbetrieb!!! Und schon gar nicht wird dazu an den CO-Schrauben rumgedreht (nur falls jemand auf den Gedanken kommen sollte )!! Bei Gleichdruckvergaser stellst du beim Synchronisieren für alle Drosselklappen einen gleichen Öffnungswinkel ein. Damit passt dann über den Unterdruck automatisch auch die Höhe der Schieber - vorausgesetzt natürlich, dass die Membranen und Schieber OK sind. Bei Schiebervergasern gleichst du im Gegenteil dazu direkt die Höhe der Schieber ab.3. Zuerst werden die beiden Vergaserpaare synchronisiert, die nicht am Gaszug hängen. Erst wenn diese beiden Paare jeweils abgeglichen sind, werden die beiden Paare untereinander abgeglichen.Beispiel: Gaszug zwischen Vergaser 2 und 3.1. Vergaser 1 und 2 synchronisieren.2. Vergaser 3 und 4 synchronisieren.3. Vergaser 2 und 3 synchronisieren (= Vergaserpaar 1/2 und 3/4)Wenn die Manometer eine einstellbare Dämpfung haben, dann achte drauf, dass die Nadeln immer leicht Zittern (nicht soweit dämpfen, dass die Nadeln ruhig stehen!) - sonst synchronisierst du nächstes Jahr noch. Und immer schön die Abweichung der Manometer untereinander kontrollieren, bevor du synchronisierst. Sonst gibt das auch nix.Beitrag geändert:15.08.2006 11:24:38

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Beitrag von Phoenix » Di 15. Aug 2006, 17:51

Moin,ich hatte mich mal an einem Käfer mit Weber Doppelvergasern versucht, da ging irgendwie gar nichts mit meinen Uhren.Daher habe ich auch u.U. gechrieben, weil ich sonst nur meine Motorräder einstelle. Dann habe ich ganz kurz den Sinn und Funktion der Unterdruckvergaser erläutern wollen.Das weiß aber jeder der mal ein Krad mir normalen Schiebervergasern gefahren hat.Das man da auf die Schnauze fällt wenn man die Dinger nicht im Stand sondern in Fahrt einstellt, leuchtet aber ein, werde es mir merken.Gruß WillyBeitrag geändert:15.08.2006 17:57:29

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Beitrag von Woolfi » Di 15. Aug 2006, 18:55

Wenn ich oldsbastel richtig verstanden habe, schließe ich die vier Schläuche der 4 Unterdruckuhren and die 6mm-Stutzen an den 4 Ansaugkrümmersammlern, die zwischen dem Vergaser und jeweils drei Ansaugkrümmern liegen. Falls ich diese Schläuche verlängere, so dass sie bis ins Cockpit reichen, kann ich eine Messfahrt mit verschiedenen Lastzuständen machen und auf den 4 Uhren sehen, ob die 4 Vergaser synchron arbeiten. Bei Standgas müßte der Unterdruck hoch sein, weil die Klappe geschlossen ist. Bei Vollast sehr viel niedriger. Wichtig ist die Gleichheit der Anzeige (sofern die 4 Billigmessuhren selbst synchron arbeiten)Sehe ich das richtig ?Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Gatza

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Beitrag von oldsbastel » Di 15. Aug 2006, 19:51

1. Motor richtig warmfahren2. Kontrollieren, ob der Motor irgendwo am Ansaugtrakt falsche Luft zieht. Poröse Gummis müssen getauscht werden. Wenn der Motor irgendwo Nebenluft zieht, dann kannst du dir den ganzen Zauber sparen. 3. An einen beliebigen Unterdruckanschluss ein Manometer anschließen. In den Schlauch kommt dann ein T-Stück, an das nacheinander alle 3 anderen Manometer angeschlossen werden. Diese 3 Manometer müssen dann den gleichen Unterdruck anzeigen, wie das erste "Referenzmanometer".4. An jeden Unterdruckanschluss wird dann ein Manometer angeschlossen. Deiner Beschreibung nach könnten es die 6 mm - Anschlüsse sein. Würde jedenfalls passen.5. Den 1. und 2. sowie den 3. und 4. Vergaser (falls der Gaszug wie in dem Beispiel zwischen dem 2. und 3. Vergaser angebracht ist. Ansonsten ändert sich evtl. die Reihenfolge) IM STANDGAS (und nur IM STANDGAS!)paarweise auf den gleichen Unterdruck einstellen. Welcher Unterdruck an dem Vergaserpaar anliegt, ist egal - nur gleich muss der Wert für die beiden zusammengehörigen Vergaser sein, nachdem du sie synchronisert hast.6. Abschließend werden die beiden Vergaser synchronisiert, zwischen denen der Gaszug angebracht ist. Danach müssten dann alle 4 Manometer IM STANDGAS den gleichen Unterdruck anzeigen. Eventuell muss du noch etwas nachregulieren.Ich nehme mal an, dass die Vergaser bei dir über ein Gestänge miteinander verbunden sind. Wenn du die Vergaser überhaupt synchronisieren kannst (konstruktivbedingt meine ich), so müsste es in diesem Fall zwischen 2 Vergasern direkt an dem Gestänge immer je eine Einstellschraube zum Synchronisieren geben. Wenn du einen Gaszug mit Verteiler hast (1-4), dann musst du die Vergaser über die Einstellung der Bowdenzüge synchronisieren. Das wäre aber schon werksseitig ziemlicher Murks, weil die Vergaser damit nicht wirklich lange richtig synchron laufen. Das die Vergaser nicht synchron gelaufen sind, merkst du in der Regel daran, dass während des Synchronisierens die Standgasdrehzahl ansteigt. Die musst du also wieder runterdrehen.Ansonsten: Vergiss den Fahrbetrieb. Du kannst dann im Motorraum noch mal kurz am Gasbowdenzug Gas geben. Der Unterdruck muss sich dann gleichmäßig verändern und auf einen gleichen Wert einpendeln. Ganz exakt gleichmäßig wird der Unterdruck aber vermutlich nicht ansteigen/abfallen.@Phoenix:Die Weber-Doppelvergaser kenne ich weiter nicht. Kannst du die Dinger überhaupt synchronisieren, oder sind beide Vergaser fest über ein ungeteiltes Gestänge verbunden? Ansonsten kann das eingentlich weiter kein Geheimnis sein. Beitrag geändert:15.08.2006 20:20:52

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