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Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Sa 24. Sep 2005, 09:11
von Old Cadillac
Hi Leute,mein Vater hat seinen DB 170 S ( den er schon 40 Jahre hat ) nach 15 Jahren Standzeit einer kleinen Werkstatt anvertraut die einen guten Ruf hat was Oldtimer angeht. Der Mann arbeitet sehr gewissenhaft, macht div. Bilder der Arbeiten. Der Motor stand nun lange, war auch fest, wurde aber wieder gelöst. Er verbrennt ne Menge Öl ( derzeit ca. 1 Liter auf den ersten 100 km ) und der Öldruck ist jetzt bei Ölstand minimum während der Fahrt bei 2 Bar angelangt. Dazu noch ein klopfendes Geräusch bei Beschleunigung sagte mir mein Vater. Hört sich für mich nach Pleulagerschaden an. Davon aber mal abgesehen : Mein vater fragte was er denn für Öl nachkippen solle und ich sagte ihm ein mild legiertes 20 W 50 ( das Motor hat bereits einen Ölfilter, würde aber nie überholt ). Nun habe ich gerade mal eben auf den Ölwechselzettel gesehen und traute meinen Augen nicht. Da war ein Kreuz bei der Ölsorte Castrol 0 W 30. Wenn das Öl tatsächlich drin ist, daß kann dochj nicht gut gehen oder ? Viel zu große Reinigungskraft und viel zu dünn für so einen Motor oder liege ich da falsch ? Der Öldruck ist während der 100 km nach Wiederinbetriebnahme ständig gesunken. Was meint Ihr dazu ?GrüßeTom

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Sa 24. Sep 2005, 16:12
von alteschätzchen
die ölsorte ist definitiv falsch ! es könnten sich dadurch ablagerungen gelöst haben, die dann die ölkanäle verstopft haben. dadurch möglicherweise ein lagerschaden.

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Sa 24. Sep 2005, 16:38
von wokri
Hallo Tom,grundsätzlich kein 0W30 Öl. Diese Bezeichnung hört sich für mein Verständnis nach synthetischem Öl an. Dieses ist zu dünn, quetscht sich durch alle Dichtungen und macht den Motor dauerhaft undicht. Daneben löst es Verschmutzungen im Motor, die sich dann wie mein Vorschreiber schrieb, im Motor woanders absetzen können. Typisch gut gemeint, aber schlecht ausgeführt.Die Motoren waren damals für solch ein dünnes Öl nicht ausgelegt. Konsequenz: raus mit dem Öl und dickeres rein. Dann verfolgen, was dann passiert.GrüßeWolfgang

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: So 25. Sep 2005, 11:15
von cafe.in
Früher fuhren wir im 170 S HD 30- Öl,später dann nach den neuen Bezeichnungen 20W 50 oder 10 W 30, immmer auf MINERALölbasis.Der 170 S hatte schon immer Probleme mit den Lagerschalen; man hat offenbar damals verhältnismäßig weiches Material verwendet - mir sagte mal jemand Weißmetallager ( ich kann nicht garantieren, ob dies stimmt).Ich habe in den letzten 30 Jahren schon 3 gebrauchte Motore mit längerer Standzeit eingebaut, alle zeigten nach kurzer Zeit Lagerschäden. (Dann habe ich eine Generalüberholung machen lassen )Man kann einen Lagerschaden beim 170 S ganz gut feststellen:bei einem betriebswarmen , laufenden Motor Handbremse anziehen, Gang einlegen und mit schl. Kupplung Gas geben, also den Motor unter Teillast bringen: ein lauter werdendes Nageln und mit SINKENDEM Öldruck weist auf einen Lagerschaden hin.Sobald man vom Gas geht, steigt der Öldruck.Bei einwandfreiem Motor reagiert die Anzeige genau umgekehrt.Leider nicht allzu positivmfg

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mo 26. Sep 2005, 13:10
von Old Cadillac
Hi Leute,ja, besten Dank für Eure Meinungen. Ihr seht das also genau so wie ich. Frage mich bloß warum ein KFZ Meister sowas da rein haut ( wenn es denn drin ist, noch wissen wir es nicht, müssen noch fragen. )Glücklicherweise steht ein sehr guter Motor zum Austausch schon bei uns bereit. Muß ich mal aufpassen was er da nachher reinkippt wenn es denn man zum Austausch kommt.GrüßeTom

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mo 26. Sep 2005, 13:19
von Th. Dinter
Hallo Tom,allein die Beschreibung des Geräuschs könnte durchaus den Grund für das Übel erklären.Wenn es denn ein (entstehender)Pleuellagerschaden ist, dann ist der Öldruck erklärt.Zudem ist in Eurem Fall einfaches Kaufhausöl 10W40 oder 20W50, nur mineralisch; gerade richtig. Die oben genannte 0W30 scheint mir auch mindestens teilsynthetisch zu sein.Langjährige 170/180 Erfahrung sagt aber auch, daß bei warmem Wetter und alter Maschine bei 2,0bar noch nichts anbrennt(natürlich ohne Pleuelgeräusche!!) Nur sollte dieser Wert schon einigermaßen zügig beim Hochbeschleunigen erreicht werden.Wenn Dein Vater den vor 15 Jahren abgestellt hat, dürfte da schon "modernes" Öl drin gewesen sein. Davon sollte dann ein Standschaden eigentlich nicht kommen.Aber natürlich ist es möglich, daß der Grundstein schon viel früher durch eine Stillegung mit unlegiertem Öl gelegt wurde.Du schreibst, daß die Maschine festsaß, wenn sie natürlich in den Lagern "fest" war, könnte cafe.in Recht haben.Die Erfahrungen von cafe.in kann ich sonst nicht bestätigen. Ich hatte schon mehr Probleme mit frisch instandgesetzten Maschinen.Die Wirkungsweise des Ölfilters sollte man auch nicht überschätzen. Allerdings halte ich die Umrüstung auf "Modernes" bei "Oldtimerkilometerleistungen" nicht für notwendig, wenn man sich an die Wechselintervalle hält.Kenne ich die Werkstatt("Hermann....")??grußthomas

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mo 26. Sep 2005, 14:56
von Old Cadillac
Hallo Thomas,gute Frage was mein vater da wohl vor 15 Jahren drin hatte aber ich tippe mal auf 15 W 40 oder 20 W 50. Mit sicherheit was einfaches. Vor 15 Jahren hatte ich mit Oldies ( außer mal mitfahren ) auch noch nichts am Hut. Na ja, wie gesagt, erst mal sehen was der Knabe da jetzt wirklich reingekippt hat ( ich kann 0 W 30 einfach nicht glauben.. ) und dann sehen wir weiter.Du meinst Hermann Grube ? Ne, der war das nicht. Der wüsste auch sowas wohl, denke ich.GrüßeTom

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mi 28. Sep 2005, 14:16
von oldierolli
Hallo, also 0 W 30 hört sich ja ganz böse an. Das Problem liegt aber weniger bei der 0, sondern bei der 30, denn bei warmem Motor muss das Öl möglichst dick sein, also auf jeden Fall das damals übliche 20 W 50 nehmen. Es gibt auch , allerdings synthetisches, 10 W 60, was u.a. im Rennsport verwendet wird; es wäre interessant, ob jemand das mal probiert hat (bombiger Öldruck?). Ich hatte früher sicherheitshalber zur Reibungsverminderung das oft "gut" getestete Molybdändisulfid beigemengt. Gruß. Rolf

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 15:17
von Old Cadillac
Hi Leute,also der Mann ist ja KFZ Meister und hat fast nur mit alten Autos zu tun : Es wäre völlig egal was für eine Viskosität das Motoröl hat bei Autos aus den 50s. Ja, bei Messingwagen müsste es evtl. dicker sein.Wichtig wäre kein Syntetic Öl zu nehmen da diese wesentlich stärker reinigt als mineralisches Öl.Aha... Weitere Aussage zu Silikonbremsflüssigkeit : Ja, aber da verliert man doch die Betriebserlaubnis.Na ja, eigentlich weiß man aber ja beim TÜV etc. das die Flüssigkeit ja besser ist als die normale Bremsflüssigkeit. Das würde schon gehen wenn man den Zettel mit dem HInweiß auf Silikonbremsflüssigkeit am Vorratsbehälter lassen würde. Sind denn da spezielle Gummis reingekommen ? Nein, das wäre nicht notwendig da S.flüssigkeit ja wesentlich weniger agressiv wäre als normale Bremsflüssigkeit. Man würde ja auch Gummi mit Silikon pflegen.So, Leute. Es darf munter diskutiert werden. Ring frei !!! Aber friedlich !GrüßeTom

Öl 0W30 im DB 170 S Motor ?

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 15:23
von arondeman
Was willst'n jetzt hören? Werkstattschelte? Dass der Meisterbrief nicht vor Blödheit schützt? Dass Halbwissen gerade dann besonders gefährlich ist, wenn es innungsamtlich durch Meisterbriefe abgesegnet wird? Vor allem bei der Bremsengeschichte. Dass Selberrestaurieren vielleicht doch besser zu sein scheint, zumindest bei solchen Werkstattmeistern?Gut, soviel sei dir also hiermit zu Gehör gebracht ... Dann also Bahn frei zur nächsten Runde.