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Türverkleidungen montieren

Verfasst: Mo 29. Mär 2004, 19:43
von der Braun
Hilfe, liebe Gemeinde.Ich benötige Tipps zum Anschrauben von Tür- und Seiten-Verkleidungen an meinem Ford Modell 18 von 1932, dem einen oder anderen möglicherweise bereits bekannt.Problem: Diese Verkleidungen bestehen aus Sperrholzplatten (2 mm stark), das mit 5-mm-Schaumstoff und sandfarbenem Kunstleder bespannt ist. Alles fertig und wunderschön. Montiert werden diese Tafeln "einfach" mittels Holzschrauben (samt Rosetten), die durch die Verkleidung durchgeschraubt werden und dann in den Holzrahmen der Türe geschraubt werden.Zur Probe (passionierter Skeptiker) habe ich dies schon an einem Probestückchen gemacht. Es wickelt sich beim Vorbohren der Schraublöcher der Schaumstoff um den rotierenden Bohrer, was Falten zieht. Das gibt unschöne Wellen in der Bespannung. Dann habe ich versucht, mit heiß gemachtem Bohrer zu bohren. Das erwies sich als zu schwierig mit der Wärmedosierung: Zu heiß, schmilzt die Bespannung auf zu großer Fläche, was man dann trotz Rosette um die Schraube sieht. Zu kalt schmilzt offenbar der Schaumstoff nicht ausreichend und wickelt sich wieder um den Bohrer.Hat jemand von Euch so etwas schon mal gemacht und weiß Rat? Ich bin leider Neuling mit solchen Holzkarosserien und deren bisweilen sehr hemdsärmliger Bauweise. Vielleicht komme ich auf das Einfachste nicht...Vielen DankFreundliche GrüßeMartin

Türverkleidungen montieren

Verfasst: Mo 29. Mär 2004, 20:08
von gagamohn
Hallo Martin,bohre die Holzplatten bevor du die Bespannung drauf machst.Wenn Du dann das Kunstleder aufziehst kannst du es mit einem spitzen Stift durchstechen.Nette GrüsseBernd

Türverkleidungen montieren

Verfasst: Mo 29. Mär 2004, 22:17
von arondeman
Hallo MartinGagamohn hat das Wesentlichste gesagt. Habe ich Dich aber richtig verstanden, dass die Türverkleidungen schon fix und fertig bezogen sind und nur noch die Löcher in der Platte UND in der Bespannung fehlen, durch die die Schrauben für die Befestigung an der Tür durchgesteckt werden?Nach Gagamohns Methode müsste man die Bespannung noch mal runternehmen. Wenn das ein Problem ist, dann folgende Überlegung: Du musst ja irgendwie (durch Vermessen) feststellen, wo Du Platte und Bespannung durchbohren musst, damit die Schraube genau in das schon vorhandene Loch im Türblech kommt, stimmt's?Wenn dem so ist (oder wenn die Lage der Schraublöcher im Blech egal ist, d.h. wenn Du nacheinander Bespannung, Schaumstoff, Türpappe und Blech durchbohrst), dann bohre nicht durch die Bespannung (inkl. Schaumstoff), sondern versuche, das Loch mit einem kleinen LOCHEISEN an der richtigen Stelle in Bespannung und Schaumstoff zu schlagen (bei 5 mm Dicke der Schaumstoffzwischenlage vermutlich auch so ein Grenzfall, bei dem der Bezug unter dem Druck des Locheisens Runzeln kriegen könnte).Aber einen Versuch wär's wert, denn dann könntest Du Dir die erneute Demontage der Bespannung sparen. Sind erst mal die Löcher an der richtigen (!) Stelle in der Bespannung und ist damit auch der Schaunmstoff schon durchstoßen, kannst Du Türpappe und Türblech problemlos weiter durchbohren.Viel Spaß!Stephan

Türverkleidungen montieren

Verfasst: Di 30. Mär 2004, 00:48
von DIE AUTOPENSION
Hallo Freunde,ist schon klar, daß es das gibt ( hab' ich hier auch 'rumliegen)! Verwundert hat mich, daß dieses bei einem '32er Ford verwendet wurde... Gerade aufgrund der möglichen Verwerfungen durch Feuchtigkeit scheint mir dies im Auto, auch wegen der geringen Stärke, eher ungeeignet.Aber, man lernt ja nie aus!Viel Spaß beim Schrauben und Stanzen!Michael

Türverkleidungen montieren

Verfasst: Di 30. Mär 2004, 02:17
von DIE AUTOPENSION
Hallo Martin,Stephans Tip geht in die richtige Richtung! Kunstlederbespannungen, Stoffe, Dämmaterialien etc. werden nie gebohrt aufgrund der von Dir erwähnten Probleme, sondern gestanzt. Daß die Verkleidungen aus 2 (!) mm starkem Sperrholz (!) bestehen, kann ich kaum glauben... Trotzdem würde ich es mit einem ( neuen, scharfen) Locheisen machen oder, bei entsprechender Tiefe vom Rand, mit einer Revolver- Lochzange ( hat den Vorteil der dosierbaren Handkraft). Alternativ kann man, wenn schon gebohrt werden muß, die Kunststoffe ( hier die komplette Verkleidung) in die Kühltruhe tun, die Kunststoffe ( auch Schaumgummi) verhärten, bzw. verspröden dann und lassen sich leichter spanend bearbeiten. Eine Erwärmung ist hier völlig kontraproduktiv, allenfalls könnte man mit einer glühenden Nadel, Stift o.ä. die Kunststoffe durchschmelzen, hilft aber nicht beim Holz...Übrigens, Stephan, wird eine Aronde- Caravan (?) in der Markt unter Verschiedenes oder letzter Minute angeboten...Grüße an alle Michael

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Verfasst: Di 30. Mär 2004, 10:20
von Dannoso
Hallo,hatte genau das gleiche Problem.Ich habe es wie folgt gelöst:1. Mit einem Locheisen, wie schon beschrieben, um die Kunstleder + Schaumstoff Verkleidung durch zu schlagen.2. Dann von oben (jetzt sieht man ja das Sperrholz) mit einem dünnen Nagel von oben durch das Sperrholz durch schlagen. Den Nagel wieder rausziehen.3. Verkleidung rumdrehen (jetzt sieht man das kleine Nagelloch), und von unten vorsichtig das endgültige Loch bohren.Geht recht gut und es sitz alles da wo es soll.Viel Spaß

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Verfasst: Di 30. Mär 2004, 10:54
von der Braun
Natürlich, ein Locheisen! Darauf bin ich nicht gekommen. Das müsste die Lösung sein. Werde ich gleich am Wochenende ausprobieren.Arondeman sieht das ganz richtig: Die Verkleidungen sind bereits fertig, d.h. Abnehmen der Bespannung wäre nur noch mit roher (roer? nee, oder?) Gewalt möglich, da an der Rückseite verklebt. Befestigungslöcher im Blech an der Türe gibt es übrigens keine, da die Verkleidungen in den Holzrahmen der Türe geschraubt werden. Ich muss also zum Glück nicht da auch noch ein Loch finden...@autopension: 2mm Sperrholz. Was ist daran verwunderlich? Das gibt es bei uns in der Gegend in einigen Baumärkten (z.B. Obi) und nennt sich 2-mm-Flugzeugsperrholz (ich nehme an, für Modellbauer). Ich habe den Tipp, dieses zu verwenden, von einer freundlichen Profi-Oldtimer-Werkstatt bekommen. Vorteile: Lässt sich besser bohren, hobeln, bearbeiten als Pressstoff, ist aber fast genauso biegsam, was für einige Rundungen bei mir im Auto wichtig ist. Ich habe noch den Tipp bekommen, das Sperrholz vor der Bespannung mit Bootslack beiderseits zu streichen, um es vor Regenwasser zu schützen, das in die Fensterschächte eindringen könnte. Habe ich brav gemacht.Vielen Dank an Euch. Ich berichte anschließend, ob es funktioniert hat.Freundliche GrüßeMartin

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Verfasst: Di 30. Mär 2004, 11:47
von gta1969
hallo der braun - martin,(wasserfest) verleimtes flugzeugsperrholz ist in der tat ein tausendsassa.bleibende verformungen erhält man, wenn - je nach größe - dieses über wasserdampf gebogen wird (oder komplett gewässert) und dann bis zum trocknen in die form gezwungen wird.lamp in lamp outandreas(der damit u.a. boote baut)

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Verfasst: Di 30. Mär 2004, 11:55
von ventilo
und natürlich baut man daraus wirklich ganze Flugzeuge - wie ich in unzähligen Winterstunden in meinem ehemaligen Segelflugverein leidvoll erfahren mußte....ventiloheutzutage lieber an großvolumigen Sternmotoren 'rumschraubend...

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Verfasst: Di 30. Mär 2004, 13:54
von Frank the Judge
Leider hatte ich genau das selbe Problem. Nur sind meine Türpappen nicht aus 2 mm Sperholz, sondern aus dem dicken Mercedes Material, was ein Durchschlagen mit dem Locheisen unmöglich gemacht hat. Dummerweise hat sich nur die obere Fläche meines nagelneuen Tuck'n'Roll Bezuges stanzen lassen. Durch weiteres wildes Rumschlagen auf das Eisen tanzte selbiges nur auf dem Material und hat so unschöne "Verzierungen" hinterlassen.Gelöst habe ich das, indem ich das Locheisen samt Türverkleidung in eine Spindelpresse gespannt habe, einen PVC-Klotz druntergelegt habe und nun die ganze Hydraulik-Geschichte auf 20 Tonnen geschaltet wurde.Was soll ich sagen? Löcher wie vom Werk. Sauberer geht es nicht. Und man kann die ganze Lage noch genau anvisieren, so passieren nicht solche Fehler wie mir beim Abrutschen des Hammers auf dickem Material.Grüße