Vorfunkenstrecke

Wie mache ich was? Jetzt helfe ich mir selbst.

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GP700
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Vorfunkenstrecke

Beitrag von GP700 » Di 9. Dez 2003, 10:01

Hallo allerseits,was hat es mit der ominösen Vorfunkenstrecke bei Spulen Zündanlagen auf sich. Im www konnte ich nicht sehr viel dazu finden, außer, dass der Funke an der Kerze wohl verstärkt werden soll ???Hintergrund: bei meinem Restaurierungsobjekt (Goliath GP700 mit 2-Zyl. Zweitaktmotor ist (wahrscheinlich original)) am Ausgang des Zündverteiler Deckels für den ersten Zylinder ein Bakelit Stecker, der keine metallische Verbindung zum Verteiler hat. Zwischen Zündkabel und Verteiler wird so ein Abstand von ca. 8 mm erzeugt. Der Stecker zum zweiten Zylinder ist herkömmlich mit einer angelöteten Messingklammer verbunden.Welches Prinzip liegt der Vertärkung des Funkens bzw. der Erhöhung der Spannung zugrunde? Ist die Zeitverzögerung durch die Funkenstrecke vernachlässigbar oder muß dies bei der Zündeinstellung berücksichtigt werden? Warum ist nur bei einem Zylinder dieser Stecker verwendet worden?Ratlos herzliche Grüße aus der Eifel, René

arondeman
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Beitrag von arondeman » Di 9. Dez 2003, 10:33

Moin RenéAus meiner "aktiven" Goliath-Zweitakter-Zeit kann ich Dir versichern, dass die Vorfunkenstrecke bei den Goliaths nicht original so montiert war. Aber das scheint damals in den 50ern bei Zweitaktern ein beliebtes Zubehör gewesen zu sein, da ja die Zündfunkengüte bei den Zweitaktern besonders kritisch ist. Dass diese Strecke nur an einem Zylinder montiert ist, ist allerdings komisch. Worst-Case-Vermutung: Der Motor lief auf diesem Zylinder chronisch schlecht, also hat der Besitzer sich auf diese Weise zu helfen versucht. Ungefähr so, als ob man in einem "schwachen" Zylinder statt der M225T1-Kerze eine M175T1 oder gar M145T1 montiert Ich erinnere mich, damals in alten Zeitschriften einiges über die Vorfunkenstrecken gelesen zu haben. Werde zuhause mal wühlen und Dir faxen, wenn ich fündig werde.Fröhliches Advents-Räng-Täng-TängStephan

252
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Beitrag von 252 » Di 9. Dez 2003, 10:42

Hallo,zum Goliath kann ich nicht allzuviel sagen, außer das meines Wissens NIE ab Werk (egal welches Werk)eine Vorfunkenstrecke eingebaut wurde, dazu war sie auch immer zu umstritten.Die Vorfunkenstrecken belasten immens die Isolierung der einzelnen Teile (Spule etc) und dienen eigentlich nur dazu irgendwelche Fehler bei der Zündung oder beim Vergaser zu kaschieren.GrußRolfPS Zeitverzug ist nicht zu berücksichtigen, hier handelt es sich um Geschwindigkeiten von div km/sekunde[Diese Nachricht wurde von 252 am 09. Dezember 2003 editiert.]

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Gordini
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Beitrag von Gordini » Di 9. Dez 2003, 10:48

Hallo, es wurde sicherlich deshalb gemacht weil der Zylinder keine ausreichende Kompression mehr hatte und nur mit 3/4 Leistung lief.P.s. Auf dieser Art holt man aus den Rennmotoren noch "das Letzte" raus. Es funktioniert auch mit Bakelitknöpfen mit 4 Löchern vom alten Mantel.Christoph

Roland MK4
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Beitrag von Roland MK4 » Di 9. Dez 2003, 17:03

Hi GP700,eine bestimmte Hochspannung kann einen Funken über einen bestimmten Elektrodenabstand schlagen. Das hängt stark von der Elektrodengeometrie ab.In der Zündspule wird beim Öffnen des Unterbrecherkontakts ein Spannungspuls induziert. Die Spannung steigt sehr schnell an, bis sie ausreicht, um über den Elektrodenabstand der Zündkerze einen Funken zu schlagen.-zot-Die im Feld der Zündspule gespeicherte Energie entlädt sich über den Funken.Die Zündspule könnte aber noch eine viel höhere Spannung erzeugen, wenn sie sich nicht vorher entladen würde.Die Vorfunkenstrecke simuliert jetzt einen viel größeren Elektrodenabstand, der auch erst bei einer viel höheren Spannung durchschlagen wird.Die Zündkerze hinter der Vorfunkenstecke kriegt dann den viel höheren Spannungsimpuls und erzeugt einen stärkeren Funken.--ZOT--So haben wir früher schlecht anspringenden Karren nachgeholfen. Mit der Zange beim Anlassen das Zündkabel langsam aus der Spule gezogen. (Den Funken langziehen.) Und -zot-zoT-zOT-ZOT-brummmm.....3cm-Funken waren durchaus drin.Der Funke springt dann auch gerne sonstwohin.Z.B. auf die Pfoten. Aua!Viel Spaß, und vielen Dank für die Beachtung aller Sicherheitsvorschriften!Roland

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Beitrag von GP700 » Di 9. Dez 2003, 19:58

Hallo allerseits,vielen Dannk für die Erklärungen. Jetzt bin ich schon wieder etwas weniger dumm.Herzliche Grüße aus der Eifel,René

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Vorfunkenstrecke

Beitrag von oldsbastel » Mi 10. Dez 2003, 01:08

Wie werden denn die Vorfunkenstrecken aufgebaut? Handelt es sich um eine echte mechanische Trennung, oder kann man einfach einen Widerstand einbauen?

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Beitrag von oldsbastel » Mi 10. Dez 2003, 01:09

Wie werden denn die Vorfunkenstrecken aufgebaut? Handelt es sich um eine echte mechanische Trennung, oder kann man einfach einen Widerstand einbauen oder so ähnlich

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Beitrag von Roland MK4 » Mi 10. Dez 2003, 01:52

@oldsbastelwie sie genau aufgebaut ist weiß ich nicht, aber es muß eine elektrische Trennung sein, die einen gewissen Abstand hat. Ein Widerstand erfüllt diese Aufgabe nicht, da hier bei anliegender Spannung immer ein Strom fließt, (R=U/I) während bei der Funkenstrecke erst die Überschlagspannung erreicht werden muß. Experimentelle Werte, gemessen zwischen zwei Kugelelektroden mit 1cm Radius in Luft sind z.B.:1 mm bei 4,8 kV5 mm bei 17,5 kV1 cm bei 30,8 kV5 cm bei 69 kV.Als ich mal nachts bei strömenden Regen unterwegs war, lief mein Motor plötzlich nur noch auf drei Töpfen. Daheim angekommen öffnete ich die Haube in der Dunkelheit, bei noch laufendem Motor und erschrak.Der ganze Motor glomm bläulich. Es war auch alles feucht. Bei Annäherung der Hand an das Glimmen sprang es auf die Finger über, ohne daß ich was spürte. Es war wie bei die UFOs.Was war los?Ein Kerzenstecker war abgefallen und die Zündspule konnte sich auf diesem Zylinder nicht entladen. Die riesige Induktionsspannung erzeugte über dem ganzen feuchten Motor ein bläuliches Elmsfeuer.Kerzenstecker wieder druf, Motor lief, Elmsfeuer weg.War ein interessantes Erlebnis, ich möchte es aber nicht zur Nachahmung empfehlen, denn Hochspannung ist gerne mit Lebensgefahr verbunden. Viel Spaß,Roland

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Beitrag von Gordini » Mi 10. Dez 2003, 17:59

Hallo, ich habe schon beschrieben wie es geht.Zündkabel durchschneiden, Enden etwa 1 cm abisolieren, die Seele in 2 teilen, Knopf(Bakelit) mit 4 Löchern dazwischen klemmen. Jetzt könnt Ihr schön sehen und hören (der Motor läuft kraftvoller)was passiert. Alles funktioniert mechanisch, ganz ohne Wiederstände.Christoph

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