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Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 18:50
von GP700
hallo allerseits,wieder mal eine dumme Frage: ist es ratsam, Trommelbremsbeläge selbst auf zu kleben? Wenn die Bremsbacke mittels kräftiger Schraubzwingen in die entsprechende Trommel gedrückt wird, sollte der Anpressdruck für eine haltbare Klebeverbindung doch ausreichen. Welchen Kleber kann man verwenden? Pattex scheidet sicher aus (entzündlich), ist ein handelsüblicher 2-Komponenten Kleber z.B. von Uhu brauchbar? Muß der (poröse?) Belag vorher irgendwie behandelt werden?Herzliche Grüße aus der Eifel (wo funktionsfähige Bremsen topographisch erforderlich sind) René
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 19:21
von arondeman
Mal 'ne banale Frage, René:Warum überhaupt kleben? Aufnieten ist gar nicht sooo schwierig und setzt auch nur durchschnittliches Schrauberfingerspitzengefühl und etwas gesunden Menschenverstand voraus.Aber nach allem, was ich gelesen habe, ist die Kleberei doch Werkstattsache (u.a. wegen den notwendigen Anpressdrücken). Denk mal daran, wie heiß eine Bremse auf längeren Bergabfahrten wird - da hält vermutlich auch kein Baumarkt-Zweikomponentenkleber mit.Was macht die Wiederbelebung des 56er Modells?Grüß mir die GP-Sammlung!Stephan
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 21:15
von er ka
Hallo Rene,ist nicht ratsam es selbst zu versuchen, man braucht dafür Konturstücke und den richtigen Anpressdruck.Den notwendigen Klebstoff wird man wohl noch auftreiben können (ich glaube den gab es mal in einer Blechdose mit Pinsel von Ate) aber mit wäre dieses Prozedere etwas zu riskant, könnte ja Leben von abhängen. Wenn es Dir möglich ist weiche auf nieten aus, es ist wesentlich einfacher zu händeln.Ich fahre(geklebt, aber auch gekauft)freundlich grüssender ka
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 21:48
von kranioklast
Geklebte Bremsbeläge werden in einem Brennofen zusätzlich "gebacken". Die modernen Beläge von der Rolle haben im unteren Bereich auch schon lange kein Drahtgewebe mehr zur Verstärkung, wie es bei den zur Nietung bestimmten früher üblich war. So die Auskunft der Firma Ludenia in Großbeeren bei Berlin.Mir sind übrigens bei einem rabiaten Bremsmanöver gerade Stücke aus dem Bremsbelag herausgebrochen. Die Beläge waren genietet.k.
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 21:49
von Alter Sachse
Hallo,las die Bremsbeläge aufkleben, es gibt Spezialbetriebe dafür. Ich habe bei meinen Vorkriegsauto die auch kleben lassen. Der ganze Satz hat ca. 80 Euro gekostet. Es gibt nichts besseres, früher habe ich auch mal genietet, ist aber nicht zu vergleichen mit kleben.Tschüß Uwe
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 22:03
von kranioklast
Ludenia nimmt zur Zeit für das Belegen und Kleben ca. € 140,-- pro Satz (vier Räder), den gleichen Betrag für das Ausdrehen der Trommeln und Anpassen der Bremsbacken. So viel sollte einem Sicherheit wert sein.k.
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 23:15
von hugo
Hallo Renè,Mein Alheilmittel in solchen Fällen lautet:UHU Endfest 300Original Text UHU:Zweikomponenten-Klebstoff auf Epoxidharz-Basis für höchste Belastungen. Mischungsverhältnis Binder : Härter = Volumen 1 : 1.Verarbeitungszeit (Topfzeit) ca. 2 Stunden; Härtezeit und Endfestigkeit sind temperaturabhängig. Verklebung ist schlagfest und beständig gegen Alterung und FeuchtigkeitseinwirkungBeim Verbacken des Klebstoffes mit 180 Grad erreicht der Kleber eine Festigkeit von 3000N/cm²Ich habe mit diesem Kleber vor ca. 10 Jahren schon Blech und Alu zusammengeklebt, (nein, nicht bei Oldtimern), hält heute noch. Bremsende Grüße,hugo
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Di 26. Aug 2003, 23:20
von Thomas /8
Hallo,Da ich in einer Buswerkstatt arbeite gibt es bei uns natürlich jede Menge genietete Beläge und ich mußte durchaus auch schon mal so einen Tag an der Nietmaschine verbringen. Weiß nich, so ein PKW iss ja auch leichter wie ein 20 Tonnen Linienbus, aber bei uns wird genietet über Kreuz mit Stahlnieten. Der Belag muß fest rangedrückt sein an die Backen aber der Nietrand darf auch nicht reinschneiden in selbigen, ansonsten können tatsächlich im Betrieb Stückchen rausbrechen. Richtig genietet ist es aber kein Thema, auch bei Belägen ohne ein stützendes Stahlgewebe.Kleben würd ich aber auf keinen Fall selber! Erstens müssen die Teile nicht nur fest sondern wirklich überall gleichmäßig fest rangedrückt werden, außerdem wird der Kleber durch Hitze (Ofen) zusätzlich gehärtet. Das ist ein Fall für Spezialbetriebe.Nette Grüße,Thomas.
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Mi 27. Aug 2003, 01:20
von fliermann
Hallo René,ein klarer Vorteil von geklebten Bremsbelägen ist, daß Dir keine Fläche durch die Nieten verlorengeht. So hast Du gerade bei Oldtimern, die ja sowieso nicht so große Bremsen haben, mehr Belagfläche, die Deine Bewegungsenergie vernichten kann. Hatte mir mal bei bei meinem Goggo-Roller welche aufkleben lassen, was super hielt und gebremst hat er auch gut.GrußFRANK
Bremsbeläge kleben - womit?
Verfasst: Mi 27. Aug 2003, 07:43
von GP700
Hallo allerseits,zunächst mal vielen Dank, das Thema scheint ja doch ein wenig kontrovers, wobei die Warnungen vor dem do-it-yourself überwiegen. Das Aufnieten der Beläge hatte ich begonnen, allerdings ist mir dabei der vierte Belag an zwei von 10 Nieten ausgerissen. Die anderen sind ok. Ein Freund von mir meinte dazu, er klebe seine Beläge schon seit Jahren mit einem 2K Kleber und hatte bislang nie Probleme damit. Einen alten Backofen zum Härten habe ich zur Verfügung, so dass hier das Problem nicht liegen sollte. @Stephan: Danke der Nachfrage. Vorderachse und Motorraum sind fertig. ich werde mich jetzt weiter nach Hinten begeben, sprich Boden ersetzen. Leider fehlt mir immer noch die korrekte Farbbezeichnung.Herzliche Grüße aus der Eifel,René