Oldtimer-Foren

Hallo,wie lange kann man eurer Meinung nach Dichtungen lagern, so dass sie gebrauchsfähig bleiben?Wie sieht es mit Motordichtungen aus Gummi, Kork, Papier ... aus?Ich frage, weil bei ebay mitunter Dichtsätze angeboten werden, die der Verpackung nach schon einige Jahrzehnte alt sein müssten.Andererseits bleibt einem bei den meisten Oldies wohl kaum eine andere Wahl als auf uralte Dichtungen zurückzugreifen. Ist das vielleicht der Grund, warum bei Oldtimerveranstaltungen immer Ölflecke unter den teuren und toprestaurierten Oldies sind?GrußThomas[Diese Nachricht wurde von TW am 31. März 2003 editiert.]

Hallo Thomas,ich bin der Meinung Kork- und Papierdichtungen sind, wenn sie trocken gelagert werden, fast ewig haltbar. Habe selber relativ alte Dichtungen für MZ-Motorräder aus Papier, die ich verbaue, aber noch nie Probleme gehabt. Anders sieht es bei Gummi (Simmerringe) aus, da dieser hart wird. Daß Ölflecke unter rest. Oldtimern zu finden sind, hängt aber eher mit der damaligen schlechteren Fertigungsqualität (größere Toleranzen) und anderen Materialien (Dichtringe aus Filz etc.) zusammen.Öligen GrußFRANK

Hallo TW,die Flecken unter den toprestaurierten Autos haben mit den Dichtungen nicht unbedingt was zu tun. Klar, wenn eine Dichtung, Simmering usw, defekt ist dann ölt auch ein modernes Auto.Die Ölflecken unter Oldtimern sind häufig Bauartbedingt, da kann der Besitzer, falls er das Auto (Motor, Getriebe usw. nicht für teures Geld umbaut, nichts dagegen tun. Bauartbedingtes ölen entsteht z.B. bei ganz alten (so bis 1930) eine sog. Verlustschmierung, oder z.B. bei Luxuswagen vor 1945 eine Zentralschmierung (hatte Morgan noch nach '45) oder bei den Engländern bis in die 70-80er Jahr das sog. Schleuderblech am Kurbelwellenausgang usw usw. Der Beispiele gibt es noch genügend.Also: ein Zusammenhang zwischen Toprestaurierung und Ölflecken ist nicht zwingend.Grüsse

Hallo Thomas,ich kann Frank im Wesentlichen nur zustimmen. Bei Flachdichtungen (nicht nur Papier- und Korkdichtungen) hätte ich keinerlei Bedenken bei uralten Lagerbeständen, sofern der Dichtsatz nicht erkennbar schlecht gelagert war (Vorsicht vor Knickstellen an der Kopfdichtung oder deutlichem Schimmelbefall -das könnte Folgeprobleme ergeben, wenn durch diese Feuchtigkeit das Metalldrahtgerüst in Kopf- oder Auspuffdichtungen angerostet ist; sieht man ja u.U. nicht sofort). Aber die gröbsten Probleme erkennt man ja zumindest beim Kauf auf Teilemärkten sofort. Probleme mit optisch an sich einwandfreien Dichtungen aus Uraltbeständen hatte ich noch so gut wie nie. Einzige Ausnahme: Hatte mal mit relativ trockenen und spröden Kork-Ventildeckeldichtungen zu kämpfen, die sich ruckzuck setzten und in einem Fall schon bei der Montage brachen. Mir war's damals egal, da ich diese Dichtungen dutzendeweise (in besserem Zustand) daliegen habe. In einem alten Autobuch aus den 50er Jahren wurde für solche Fälle übrigens empfohlen, die Korkdichtung vor dem Einbau in Wasser etwas quellen zu lassen (aber natürlich nicht tropfnass einbauen!). Soll auch funktionieren, wenn die Dichtung infolge der Lagerung etwas geschrumpft ist. Bei Simmerringen hätte ich auch keine Bedenken, sofern das Teil noch im Pappschächtelchen einzeln verpackt ist (hatte auch noch nie Probleme damit - und manchmal auch keine Alternative, da es 1 oder 2 Größen für meine Fahrzeuge heute kaum mehr gibt). Versprödung der Dichtlippe wäre bei Neuteilen wohl weniger das Problem als vielmehr Beschädigungen. Bei Simmerringen, die lose in Teilemarkt-Wühlkisten rumfliegen (vielleicht sogar noch zusammen mit Sicherungsblechen, Muttern usw.), würde ich also schon sehr genau hinschauen. Habe übrigens gerade bei eBay einen Motordichtungs-Vollsatz (inkl. Kurbelwellen-Simmerringen) für meinen Oldie für schlappe 6,50 EUR ersteigert. (*freu*...) Bin eigentlich sicher, dass er sich auch als rundum brauchbar erweisen wird!Gruß und viel Erfolg beim ErsteigernStephan[Diese Nachricht wurde von arondeman am 31. März 2003 editiert.]

Hallo zusammen,dann sind also auch Gummiteile einige Jahrzehnte noch brauchbar, wenn sie einigermaßen sachgerecht gelagert sind?Grüße

Hallo,ich wollte meiner Isabella jetzt neue Ventildeckel- Korkdichtungen gönnen.War nix. Anscheinend sind die Dinger eingelaufen oder irgenwie geschrumpft.Die waren so klein, dass man sie wirklich nicht mehr nehmen kann.Schrumpfen Korkdichtungen mit der Zeit? oder muß man die entsprechend lagern.Grußborgi

Hallo erstmal,also Gummiteile und Dichtungen kann man auch eine gewisse Zeit sachgerecht lagern, es gibt da verschiedene Möglichkeiten, aber grundsätzlich im dunklen lagern, UV-Strahlen lassen Gummi schnell altern.Korkdichtungen schrumpfen mitunter sehr stark, je nach Korkart.Aber auch da kann man eingreifen indem man die Korkdichtungen, wenn man weiss wann man diese einbauen will, vorher ausreichend feucht lagert, am besten geht es mit einem feuchten Schwamm in einer verschlossenen Plastiktüte, dabei muss die Dichtung unbedingt flach aufliegen.Ich fahre(mit alten Dichtungen)freundlich grüssender ka

@borgi:Das mit den geschrumpften oder verzogenen Korkdichtungen scheint ein uraltes Problem zu sein. Ergänzend zu meinem ersten Posting hier mal wortwörtlich das, was ich in alten Quellen dazu gefunden habe:„Korkdichtungen können wieder in Form gebracht werden, wenn man sie wieder die Feuchtigkeit aufnehmen lässt, die sie während der Lagerung verloren haben.Dazu taucht man die Dichtung kurz in Wasser und legt sie flach aus, so dass sie das Wasser absorbieren kann, das auf ihrer Oberfläche haftet. Nicht lange Zeit im Wasser liegen lassen oder zu stark eintauchen, da sie sonst zuviel Feuchtigkeit aufnimmt.“(aus dem US-Fachbuch „Motor Service’s New Automotive Encyclopedia“, 1953)„Korkdichtungen für Ventildeckel, Ölwannen usw. gehen durch langes Lagern an trockenen Orten meistens etwas ein und sind dann fast immer zu klein. Um sie wieder auf das richtige Maß zu bringen, tauche man sie in Wasser und drehe sie nachher durch die Hirschlederauswinde ((das Ding, mit dem man Fensterleder auswringen kann??)). Je öfter man die Dichtung durchdreht, um so größer wird sie.“(so stand’s in einem Heft der Schweizer Branchenzeitschrift „Der Automobil-Mechaniker“ aus den 50er Jahren)Jetzt kann's jeder selbst probieren.GrüßeStephan

Hallo,danke für die Info.Werd ich mal ausprobieren.GrußJoachim

Hallo,ich kann das nur bestätigen, alte Korkdichtungen zwei , drei Tage vor dem Einbau befeuchten (mehrfach wiederholen) aber nicht ertränken, auf einer geraden Fläche legen damit der Kork die Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dadurch wird die Dichtung auch wieder Größer. Habe ich selbst schon ein paar mal gemacht und bin zufrieden gewesen und ist auch alles Dicht geblieben.Papierdichtungen und Gummidichtungen werden von mir Dunkel und Trocken gelagert, auch hier gab es noch nie Probleme.GrussHartmut