benzinfeste Lacke (1K oder 2K oder ?????)

3=6 · Beitrag von **3=6** » Mo 10. Mär 2003, 12:50

Hallo Kollegen,ich habe eine kurze Frage rund um Lacke bzw. verschiedene Arten von Lacken:Ich will demnächst meinen im Kofferraum liegenden Tank von außen neu lackieren und bei der Gelegenheit auch ein paar kleine Stellen an der Innenseite des Kofferraumes ausbessern. Eigentlich kommt ja (vorrausgesetzt es ist alles dicht) dort kein Benzin hin, trotzdem wäre mir ein benzinresistenter Lack sehr lieb.Was für einen Lack nehme ich dafür, normalen KFZ-Decklack oder lieber was anderes? Gibt es eigentlich vernünftige, benzinfeste Lacke nur als 2-Komponenten-Lack oder gibts auch brauchbare 1-K-Varianten (spart das Mischen und die Menge braucht nicht so genau abgeschätzt zu werden)?Bin mal gespannt was so für Antworten kommen,Grüße (aus dem sonnigen Dillenburg ),Marius

em pee · Beitrag von **em pee** » Mo 10. Mär 2003, 16:46

Hallo- auch bei uns im Rodgau scheint die Sonne !Für Benzintanks gibt es sog. 'Benzintank-Lacke' - bei Sikkens einfach mal anfragen.Wurden früher in Frankfurt/M. gefertigt, jetzt vermutlich in Stuttgart.MfGEm Pee

Gernot Witzel · Beitrag von **Gernot Witzel** » Mo 10. Mär 2003, 16:59

Hallo Marius,ich würde auf jeden Fall 2 K Lacke verwenden,diese sind aber auch erst nach völliger Durchtrocknung, ca 3 Wochen, Benzinfest.Gruss Gernot

2freede · Beitrag von **2freede** » Di 11. Mär 2003, 20:11

hallo mariusmit 1k lacken habe ich hinsichtlich der benzinresistenz keine guten erfahrungen gemacht.die lacke wurden mit der zeit angelöst und haben blasen gebildet, sind weich geworden ...mit den 2k lacken (ich verwende die standox 2k lacke) habe ich hierbei bedeutend bessere ergebnise.ein beispiel hierbei ist das rot lackierte lüftergehäuse an meinem 911er motor mit vergasern. einer der beiden vergaser hat leider längere zeit permanent leicht genässt .. dauerhafter "benzinbefall" des darunterliegenden gehäuses .. bis ich das letztendlich registriert habe ist einige zeit ins land gegangen .. der 2k lack hat jedoch keine anzeichen von auflösungserscheinungen gemacht.gruß freede

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Di 11. Mär 2003, 21:17

Hallo,alles bisher Gesagte ist bestenfalls teilweise richtig.1. Sikkens fertigt vielleicht für industrielle Zwecke solche Lacke an, d.h. ab 200Liter aufwärts und für Privat nicht zu bekommen.2. 1K-Lacke sind durchaus benzinfest, sie müssen nur ausgehärtet sein und die Grundierung drunter muß benzinfest sein, sonst wird die nämlich kraus. Alle Nitro-lackierten Autos hätten sonst früher oder später an Teilen um den Tankstutzen unansehnlich ausgesehen, ham´se aber nich...(Kann an meinen Fahrzeugen nachgeprüft werden).3. Auch bei 2K-Lacken kann es Probleme geben wenn sie beschädigt werden und Benzin unter die Decklackschicht kommt. Das löst zwar den Lack nicht auf, quillt aber mächtig(sieht man oft um den Tankstutzen von nachlackierten Motorradtanks).Eine gute 2K-Lackierung ist nach ca. 24h belastbar, wenn sie nicht gerade "geflutet" wird. Wurde beschleunigt getrocknet(45´/60°C), ist das dann schon recht gut.grußthomas

borgi · Beitrag von **borgi** » Mi 12. Mär 2003, 00:15

Zitat:Original erstellt von Th. Dinter: Alle Nitro-lackierten Autos hätten sonst früher oder später an Teilen um den Tankstutzen unansehnlich ausgesehen, ham´se aber nich...(Kann an meinen Fahrzeugen nachgeprüft werden).Hallo,da habe ich andere Erfahrung gemacht.Ich muss bei meiner Arabella, die zum größten Teil noch den original- Lack hat, beim Tanken höllisch aufpassen, das kein Tropfen daneben geht.Der Sprit ist so agresiv, dass die Farbe regelrecht aufgelöst wird.Ich glaube, dass ich irgendwann den Kotflügel hinten neu lackieren muß.Ansonsten kann ich nur raten, normalen Autolack, (Acrylack) zu verwenden. Dabei habe ich auch mit Sprühdosen- Autolacken gute Erfahrungen gemacht.Das wichtigste ist natürlich der Untergrund. Wenn Du auf deinen alten Lack Acrylack aufbringst, kann es Probleme geben, zumal wenn man ihn aufrauht, was man ja eigentlich machen sollte. Bei leichtem anschleifenund wenn man nicht so viel mit Lösungsmittel den alten Lack abwäscht, wirst Du warscheinlich keine Probleme bekommen. GrußJoachim

2freede · Beitrag von **2freede** » Mi 12. Mär 2003, 18:27

ja natürlich borgi .. es ist doch auch so ..du kannst die alten thermo- und nitrolacke ja auch mit verdünnung sofort anlösen .. mit benzin dauerts eben etwas länger .. danke dass du es geschrieben hast ... ich dachte schon ich hätte es geträumt ..gruß freede

Gernot Witzel · Beitrag von **Gernot Witzel** » Mi 12. Mär 2003, 19:52

Hallo Benzinfreunde,glaubt doch einem erfahrenem Lackiermeister,nur die heute erhältlichen 2 K - Lacke sind wirklich Benzin resistent ! ?Ich glaube ich muß mal im Sommer einenLackierkurs veranstalten, BEDARF ?Mit Bierfestem GrussGernot

borgi · Beitrag von **borgi** » Mi 12. Mär 2003, 20:10

@2freede: kannst Du mir Deine Äußerung mal näher erläutern? Schönen Abend noch.borgi

Th. Dinter · Beitrag von **Th. Dinter** » Mi 12. Mär 2003, 21:36

Hallo,ich habe von benzinfest gesprochen. Das heißt, daß beim Tanken schon mal was daneben laufen kann, ohne daß gleich der Lack zerstört wird.Bei einem 1K sollte man dann schon warten, bis der Sprit verdunstet ist, ehe man mechanisch dran arbeitet: falls man die Stelle etwas auffrischen will mit Polish.Joachim schreibt ja selbst, daß er mit Sprühdose (bekanntlich 1K) gute Erfahrungen gemacht hat.Daß bei der 40 Jahre alten Arabella der Sprit dem Originallack zusetzt, hat die Ursache im Alter. Ich hatte 69/70 selbst eine weiße! Arabella, die oft aus dem Kanister betankt wurde. Dabei ging häufiger mal was daneben. Das hätte normalerweise mindestens braune Flecken hinterlassen. Hat es aber nicht. Soo schlecht waren die Lacke damals auch nicht!Nur hat der Zahn der Zeit inzwischen Spuren hinterlassen. Die Oberfläche einer Lackschicht wird durch Umwelteinflüsse und UV-Bestrahlung permanent belastet und zerstört. Je älter der Lack wird, desto schneller geht das. Da die Umweltbelastungen damals auch nicht so erheblich waren wie heute, waren die Lacke auch nicht dafür konstruiert.D.h., die Oberfläche der Arabella ist mittlerweile so "kaputt", daß sie selbst Benzin übelnimmt.Der erfahrene Lackiermeister behauptet, daß die heute gebräuchlichen 2K-Lacke benzinresistent seien. Das würde ich mir von ihm schriftlich geben lassen. Dann könnt ihr nämlich auch Tanks von innen lackieren und später bei ihm reklamieren.Es gibt spezielle Lacke für solche Tankinnenbeschichtungen, die kommen aber nie außen auf Autos (normalerweise).grußthomas[Diese Nachricht wurde von Th. Dinter am 12. März 2003 editiert.]