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Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Mo 22. Okt 2001, 00:15
von Old Cadillac
Hallo Leute.Wieder mal eine kleine Denksportaufgabe an der ich schon seit geraumer Zeit knobele aber bisher zu keinem Ergebnis kam. Bevor ich noch Kopfschmerzen vom Denken bekomme frage ich mal ob hier jemand den Tip der Woche hat.Es geht um einen Le Aster, Bj. 1900 (ich höre schon das Stöhnen...). Im Leerlauf und auch während der Fahrt räuchert er nicht schwarz. Will man aber anfahren und lässt die Kupplung langsam kommen, so überfettet das Gemisch und er fängt an zu räuchern und hat keine Kraft mehr von der Stelle zu kommen. Nur wenn man gaaaaaanz vorsichtig die Kupplung kommen lässt. Die Drehzahl ist hoch genug, so das es eigentlich klappen müssten. Er hat ja kein Gaspedal sondern man fährt schon mit einer recht hohen Drehzahl an (wie beim Rennwagen ) und schaltet sich dann so durch die Gänge. Tja, warum fängt er an zu überfetten wenn man anfahren will? Warum hat er keine Kraft (vermutlich durch das zu fette Gemisch dann). Zündzeitpunkt ist früh genug gestellt. Thomas

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Mo 22. Okt 2001, 00:23
von Eintopf
Hallo Thomas,Denksport ist gerade in Mode und ich möchte gern mitmachen!Was für eine Vergaserbauart hat er?Wie wird er gesteuert, also ist der Einlaß athmosphärisch gesteuert oder schon per Nockenwelle? Wie sind die Ventile angeordnet? Ist der Rauch definitiv von Kraftstoff?

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Mo 22. Okt 2001, 14:50
von Old Cadillac
Hallo!Vergaser müsste ein Steigstromvergaser sein (Luft kommt seitlich rein und wird nach oben gesaugt zu den Zylindern).Das Einlaßventil wird athmosphärisch geöffnet, das Auslaß per Nockenwelle. Die Ventile sind nebeneinander angeordnet also kein T-Head.Ja, es müsste Rauch vom Kraftstoff sein da er in keinster Weise bläulich oder gar weiß ist. Thomas

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Mo 22. Okt 2001, 17:55
von Eintopf
Mein erster Gedanke wäre, daß womöglich die Einlaßventile nicht stramm genug schließen (Federn müde, Dichtfläche eingearbeitet...) und der Motor brennende Gase in den Ansaugtrakt verliert, um sie dann beim nächsten Ansaugtakt wieder einzuathmen --> Ruß. Dieser Effekt dürfte unter Last besonders stark sein.Meine nächste Idee wäre, daß vor dem Vergaser ein erhöhter Ansaugwiderstand entsteht (z.B. Luftfilter zu - falls vorhanden) Der stärkere Unterdruck sorgt dann für die Extraportion Sprit.Ich nehme an, der Wagen hat Fallbenzin, d.h. der Tank ist oben, wie beim Motorrad ohne Benzinpumpe - was passiert, wenn Du den Benzinhahn zumachst und den Vergaser leerfährst ? Läuft der Motor mit abnehmendem Spritniveau im Vergaser besser, dann würde ich im Ansaugbereich suchen. Läuft er schlechter, würde ichs auf die Ventile oder die Verdichtung überhaupt schieben.(Motore, die von Hause aus eine geringe Verdichtung haben, reagieren auf Kompressionsverluste nach meiner Erfahrung besonders)Ich hoffe, ich konnte helfen...PS: Ist es ein ein "moderner" Drosselklappen- oder Schiebervergaser oder ein Oberflächen- oder Bürstenvergaser?

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Mo 22. Okt 2001, 22:42
von Old Cadillac
Was Du schreibst leuchtet durchaus ein. Bisher wurde noch (meines Wissens nach) kein Kompressionstest gemacht. Ist etwas schwierig die Situation bei uns, da der Herr Mechaniker meines Vaters (der wirklich (!!!) Spitze ist) sich leider auch selten was von anderen sagen lässt sondern zunächst alles in Zweifel zieht was außenstehende sagen und meinen (auch wenn es richtig ist). Ich hätte das schon längst mal gemacht aber na ja.Der Luftfilter ist einer der früher (nicht zur Zeit des Aster) verwand wurde. Man kann ihn ganz auf machen oder auch teilweise oder ganz schließen. Ist aber Jacke wie Hose ob mit oder ohne Filter.Richtig, er hat Fallbenzin, eben ohne Pumpe und auch vorsichtshalber ohne Filter damit die Geschwindigkeit nicht beeinflusst wird. (reagieren manche Autos ja auch mimosenhaft drauf). Der Vergaser selbst hat keine Drosselklappe. Diese befindet sich etwas weiter oben im Ansaugbereich. Ich habe mal zwei Bilder hier von dem Auto reingestellt.Gedankengänge wie zu schnell ansteigender Spritstand im Vergaser beim Anfahren aufgrund absinkender Drehzahl, also Überfettung in dem Moment, hatte ich auch schon. Ach ja, sind erst mal diese schwarzen Rauchwolken entstanden, braucht der Motor auch erst mal 10 bis 15 Sekunden damit er wieder rund läuft ohne zu räuchern. Dann gleich danach ist die Rauchentwicklung übrigens nicht mehr so stark. Habe auch schon mal Experimente mit einem vergrößertem Elektrodenabstand gemacht (von 0,5 mm auf 0,9 mm). Wirkt gelegentlich auch Wunder aber das interessierte den Motor eher weniger. Thomas[Diese Nachricht wurde von Old Cadillac am 22. Oktober 2001 editiert.]

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Di 20. Nov 2001, 15:37
von Eintopf
Na? Wie sieht´s aus? Hast Du schon was rausgekriegt?Bin gespannt!Grüße,Peter

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Di 20. Nov 2001, 18:19
von Old Cadillac
Hallo Peter.Ne, leider negativ. Mangels Zeit. Mir ist ein elektro-hydraulischer Fensterheber eines 1947 Lincoln V12, eine Benzinpumpe eines 1955 Cadillac Eldorado und einiges an einem 55er Buick dazwischen gekommen.Ich muß mir auch erst noch einen Adapter für den Kompressionsmesser besorgen. Die Kerzenlöcher sind ja größer als bei jüngeren Autos. Mal sehen was das ergibt. Falls man da auch nichts sehen kann, bin ich hart am aufgeben (sonst nicht meine Art).Wir hatten den Wagen erst noch vor einer Woche laufen aber das Ding kommt nicht mal über einen Strohhalm.Thomas

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Di 20. Nov 2001, 22:06
von bob
Das alles erinnert mich irgendwie entfernt an unsere Lagonda-Probleme und hier sind es nun definitiv die Vergaser.Baudry de Saunier beschreibt lang und umständlich ein System,um das Benzinniveau in diesen Vergasern (wie beim Aster)konstant zu halten....die Lösung???Andere Frage:Allgemein wird ja behauptet, Aster habe nie einen eigenen Wagen gebaut,sondern nur die Motoren und Getriebe ausser einem,der 1900 auf dem Salon von Paris vorgestellt wurde;habt Ihr den etwa an Land gezogen oder ist es ein Gladiator,Aries Argyl...oder ein ähnliches Fahrzeug?Schöne Grüssebob

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Di 20. Nov 2001, 23:37
von Old Cadillac
Hallo Bob.Richtig, Aster hat hauptsächlich Motoren gebaut aber eben auch eine handvoll Autos. Auf dem Typenschild an der Karosserie (leuchtet einem bei der Hupe so entgegen) steht auch Aster und die Händleradresse. Demnach handelt es sich um einen Le Aster.Normalerweise sollte es eigentlich bezüglich des Benzinniveaus keine Probleme geben: Fallbenzin mit Schwimmer und Nadel. Ganz normal wie tausend andere Autos auch. Ich tippe auch auf ein nicht richtig schließendes Ventil oder sowas. Thomas

Keine Kraft beim Anfahren eines 1900 Aster.

Verfasst: Di 27. Nov 2001, 20:38
von bob
Läuft er mittlerweile?