durchgerostet!

[ChevysMaster85]

Eine kalte Lötstelle gibt es sehr wohl und das wird wohl auch bei dem erwähnten verzinnten Auto von dir der Fall gewesen sein. Man darf eben nicht "draufpopeln", sondern muss verschmelzen! Eine kalte Lötstelle heißt nichts anderes, als das keine zufriedenstellende Verbindung zum Marterial stattgefunden hat.Ich habe schon viele Bleche nach dem Schweißen verzinnt und danach Jahre gefahren ohne, das etwas aufrostete. Allerdings habe ich beim ersten Mal das Zinn erwärmt, statt das Blech und das Zinn "draufgeklebt". Da war nach einem Jahr der Lack hochgerostet!Bisher ging die Diskussion nur um den Sinn von Verzinnen. Für mich gibt es daran keinen Zweifel, auch wenn ich einschweiße verzinne ich hinterher. Die Frage ist nur, ob es Sinn macht vorher zu Schweißen!?Das von innen der Rost beseitigt werden muss, ist doch keine Frage, so oder so!Btw, bei uns sind die Wasserleitungen aus Kupfer und weichgelötet!

[arondeman]

Hi Olaf,nicht dass wir uns in Haarspaltereien ergehen (habe oben wohl nicht genug Smilies reingesetzt ):Ich wollte bestimmt nicht auf dem Sinn von Verzinnen rumreiten. Der steht für mich außer Frage (auch wenn ich persönlich das Zinn nicht sooo haushoch über einen GUTEN (!) und ordentlich verarbeiteten (!!)Karosseriespachtel hochloben würde).In dem von Dir geschilderten Fall frage ich mich nur, wieviel Erleichterung es bringt, wenn man versucht, soundsoviele Löcher (und nach dem Strahlen werden es sicher mehr sein als nach dem bloßen Blankschleifen) mit Zinn vollzustopfen. Aber der Reihe nach: Ist denn nun die Blechrückseite bzw. Innenseite (anscheinend der untere Bereich des Türkastens) auch ohne Austrennen von Blechen BEQUEM und überall zugänglich? Bei den Türen (zugegebenermaßen keine 30er/40er-Jahre-Ami-Türen), die ich in den Fingern hatte, war das längst nicht immer der Fall. Wenn also nicht (nur mal angenommen), kommt man doch nach dem (ggf. etwas reichlicheren) Raustrennen aller maroden Bereiche sicher besser an die Innenseiten der Bleche als wenn man sich mit zig mehr oder minder kleinen Löchern rumplagen muss. Das mit dem Durchgammeln der Bleche von HINTEN (Innenseite), was Nobbi oben sagte, gibt mir da halt schon zu denken. Schadensstelle rechteckig rausgetrennt, Reparaturblech zugetrimmt (für Stumpfschweißen, Lochpunkten oder wie auch immer), eingeschweißt, Schleifpunkte bzw. -nähte verschliffen, Unebenheiten verzinnt, den so oder so notwendigen Rostschutz durchgeführt und gut is. Klingt mir nicht nach so viel mehr Aufwand wie das Einsparen des Austrennens und Schweißens, das man mit Zinnmodellierarbeiten an zig Löchern und der Ungewissheit, wie narbenporig die Blechrückseite wohl immer noch ist, erkauft. Nur meine Meinung - aber ich hätte wirklich erhebliche Bedenken, ob das Zinn auf einem Blech, das zwangsläufig noch irgendwo irgendwelche Rostnarben hat (oder kannst Du die INNENseite mühelos komplett strahlen?), optimal haftet. Und das mit der Verarbeitungstemperatur des Zinns bzw. der Erwärmung des Blechs: Ist das nicht ziemlich kitzlig, wenn man alles ausreichend erwärmt, damit sich das Zinn mit dem Blech gut verbindet und nicht nur "geklebt" ist? Sackt das Zinn da nicht allzuschnell durch das Loch weg? (Denn das Zinn liegt ja nicht auf einem Blech auf, sondern schwebt im Nichts!) Und wenn es nicht wegsackt, war dann nicht die Verzinnungstemperatur zu niedrig und der Zinnbatzen klebt doch wieder nur an?Ich denke mir mal, verglichen damit ist das Verzinnen einer Schweißunebenheit an einer ausgebauten, flach auf der Werkbank aufgelegten Tür ein Spaziergang.Aber nochmals: So oder so - viel Erfolg!GrußStephanPS: Ja wirklich - wo sind sie denn, die echten Karosseriebau-Cracks mit ihren Tips aus der Praxis? PS2:Folgendes mag vielleicht Overkill sein, aber dennoch ... : Wenn Du partout nicht raustrennen und schweißen, sondern sofort verzinnen willst UND auch die Blechrückseite sauber entrosten kannst und von hinten an die Durchrostungen drankommst:Denk Dir, die Durchrostung ist ein Zierleistenloch oder so etwas, was es zu verschließen gilt. Blechscheibe von hinten am Loch angelegt und dann von vorne verzinnt - dann hat das Zinn eine Unterlage und sackt nicht weg (anpunkten geht vielleicht schlecht, weil dafür die Blechkante des Rostlochs evtl. zu dünn ist). So in der Art haben sie schon vor 50 Jahren beim Dechroming der Customs die überflüssigen Löcher der Zierleisten, Embleme, Schriftzüge etc. verschlossen.

[KW]

Möchte mich jetzt nicht als Karosseriebaucrack hervortun.Aber, wahrscheinlich ist das Blech neben den Löchern auch schon recht Dünn und ich würd alles raustrennen, wobei ja bekannt ist das ich recht radikal bin.Ansonsten würde ich das lieber strahlen und von hinten mit Karosseriedichtmasse versiegeln und vorne drüberspachteln. Wenn man das alles gut grundiert sollte das dort EWIG halten, vorrausgesetzt das die Karosseriedichtmasse das Wasser nciht am abfließen hindert.Ansonsten kann man kleine Löcher auch mit nem Schutzgasschweißgerät zuschweißen, indem man einen kleinen Kupferstreifen hinterklemmt. Sollte so ca. 1mm sein. Dann kann man auf den Kupferstreifen aufschweißen und das loch Stück für Stück schließen. Das ganze dann verschleifen und gut ist Kupfer leitet nämlich den Strom, verbindet sich aber nicht mit dem aufgeschweißtem, so dass man den Streifen später abziehen kann und nur das aufgeschweißte überbleibt.Ich selbst würde die kante aber wie schon gesagt mit nem Dremel raustrennen und auf Stoß neu einsetzen.mfg, Mark

[KW]

Und weil ichs wichtig finde:Ich bin der Meinung das eine gut sandgestrahlte, grundierte, gespachtelte und wieder grundierte Stelle, bei verwenung ordentlcihen Spachtels und sorgfältiger Arbeit LÄNGER hält als Zinn.Dies hat mit der Karosseriebauer bei dem ich gelernt habe an seinem 190 SL gezeigt, den hat er vor über 20 Jahren "gespachtelt".(Wir reden hier ja eh nicht von Angleichungen die GFK-Spachtel erfordern, sondern nur von geringfügigem Ausgleich mfg, Mark

[ChevysMaster85]

....es geht mir nicht darum partout auszinnen zu wollen, sondern darum Möglichkeiten zu diskutieren! Ich habe es bisher auch so gemacht, rausschneiden, einschweißen, verzinnen! Der ältere Herr hat mich verunsichert...Die Tür ist so aufgebaut, das hinter dem durchgerosteten Blech der innere Falz liegt, d.h. direkt dahinter. Ein komplettes Entrosten ist nicht möglich. Allerdings wird auch an anderen Stellen, an denen noch nichts sichtbar ist, der Rost von innen nagen. Da stellt sich jetzt wieder die Frage nach einer sinnvollen Hohlraumbehandlung/versiegelung.Die Löcher so mit Zinn zu verschließen ist sicher einfacher als ein Blech anzufertigen....Aber wie gesagt, es ist eine Diskussion

[Blechnase]

Hallo Olaf und ihr anderen Forumsleser!!!Wo soll ein Karosseriebauer schon sein? Natürliche bei Blecharbeiten in der Werkstatt und dann hat man noch Familie die es nicht immer versteht, das man nach 8 bis 10 Werkstatt noch mal in das Oldtimerforum schauen möchte!!! Grins!Nun zu deinem Problem lieber Olaf. Sicherlich kann man "kleinere" (2 bis 3mm) Löcher mit Zinn zu machen, aber solch ein "Lochblech" wie dein Türboden solltest du schon fachgerecht anfertigen. Wenn möglich den ganzen Türboden abkanten und nicht nur "Flickarbeit" machen, dann hat man auch weniger mit Verzug zu rechnen und muss bei guter Karosseriearbeit überhaupt nicht mehr verzinnen!!!!!Hierzu kann ich dir folgende Tips geben:Bleche nicht überlappen sondern auf Stoss schweißen, hierbei sollten immer nur kurze Nähte (3 bis 4cm) geschweißt und direkt mit Ausbeulwerkzeug geklättet werden. Wichtig ist auch das Schweißverfahren, nur Autogen oder WIG Schweißnähte lassen sich ausbeulen!!! Ich verwende zum Dünnblechschweißen immer ein WIG Gerät mit dem ich mit ganz geringen Stromstärken (25 bis 40A) die Blech verschweiße. Immer nur kurze Stücke schweißen und nicht nebeneinander sondern abwechselnd mal recht, links und mittig wegen dem Verzug. Bei einem spaltfreien Stoss kann ich das Blech, ohne Zugabe von einem Schweißstab, miteinander verlaufen lassen. Anschließend wird klassisch ausgebeult (mit Karosseriefeile)und Zinn wird nur da verwendet wo man mit dem Ausbeulwerkzeug nicht hin kommt! Kurz nochmal zum verzinnen:Zum verzinnen muss das Blech 100%ig sauber und metallisch blank sein. Sandgestrahlte Flächen sind nicht sauber genug, man verwendet am besten eine Zopfdrahtbürste zum vorbereiten für das Verzinnen. Würde man deinen Türboden mit einem Winkelschleifer und einer neuen "scharfen" Zopfdrahtbürste richtig reinigen wollen würde wohl nichts mehr übrig bleiben!!!!Ich hoffe etwas wietergeholfen zu haben oder gibt es noch Fragen????GrussAndreas (die Blechnase)

[ChevysMaster85]

Hallo Andreas, danke für die Klärung, dann also wie gehabt! Flickwerk kommt natürlich nicht in Frage, allerdings muss ich sehen, wie ich mir das Blech anfertige. Es ist auf dem Bild nicht zu sehen, aber es wölbt sich nach außen! Eine Walze habe ich leider nicht. Ich muss mir die Wagen des älteren Herrn echt mal genauer ansehen, auf den ersten Blick sahen sie jedenfalls gut aus.... Das eine Zopfbürste (damit habe ich die Tür übrigens saubergeflext) besser reinigt als Sandstrahlen hätte ich nicht gedacht!?PS: war die Teilesuche erfolgreich?

[Blechnase]

Hallo Olaf,ja, meine Teilesuche in der Schweiz und ich Frankreich für meinen 36er Peugeot war sehr erfogreich! Nächste Woche ist nochmal der Schrottplatz in Nancy angesagt und bald habe ich alles zusammen.Nochmal zu deinem Türboden:Wenn du das Blech über entsprechendes Rohr vorsichtig biegst bekommst du auch die Wölbung hin!GrussAndreas

[arondeman]

Zitat:Original erstellt von Blechnase:Nächste Woche ist nochmal der Schrottplatz in Nancy angesagt ... Der in Marbache??

[Blechnase]

Hallo,bin mir nicht ganz sicher. Ich war im letzten Herbst das erste mal mit einem anderen Peugeot Freund dort in der Nähe von Nancy! Der Schrottplatz liegt direkt an der Straße, einige Fahrgestelle sind bereits fast im Erdboden versunken, überall liegen Motoren rum und in den Schuppen lagern unzählige Alt- und Neuteile für franzosische Vorkriegsautomible - der Wahnsinn! GrussAndreas