For V4-Austauschmotor zerlegen?

taunus12m · Beitrag von **taunus12m** » Mo 2. Jul 2007, 15:54

Hallo allerseits,ich habe mir für meinen Taunus 12m P4 einen passenden V4-Austauschmotor beschafft, der noch nie gelaufen ist und anscheinend jahrzehntelang bei einem Ford-Händler herumstand. Auch wenn er von außen leicht eingestaubt ist und ein bisschen Flugrost am Schwungscheibenflansch ist, ist innen an den Zylinderlaufflächen und am Ventiltrieb kein Rost zu erkennen. Scheint wohl sauber konserviert worden zu sein.Auf bleifrei möchte ich den Motor nicht umrüsten, frage mich aber, ob ich ihn neu abdichten soll. Die Korkdichtungen der beiden Ventildeckel und der Ölwanne fliegen auf jeden raus, aber wie sieht es mit den übrigen Dichtungen aus? Kann man den Zylinderkopfdichtungen, der Ansaugkopfdichtung und dem Kurbenwellensimmerring noch trauen? Was ist mit den Ventilschaftdichtungen und der Stirnraddeckeldichtung? Ich möchte vermeiden, durch das Zerlegen etwas zu verschlimmbessern, wo man besser die Finger von weggelassen hätte.Wie seht Ihr das?GrußTaunus12m

arondeman · Beitrag von **arondeman** » Mo 2. Jul 2007, 16:10

Ohne den Motor gesehen zu haben, ist das schwer zu sagen, aber wenn der Motor halbwegs ordentlich gelagert wurde (inkl. entsprechender Innenkonservierung), müsste er eigentlich so wie er ist seinen Dienst aufnehmen können. Zu etwaigen Ford-Krankheiten kann ich natürlich nichts sagen, aber dass die Dichtungen und Simmerringe bei einem AT-Motor mit 0 km einen "Schuss" weg haben, ist eher weniger wahrscheinlich als z.B. bei den Dichtungen von Gebrauchtmotoren mit mehr oder minder unbekanntem Kilometerstand, die man ja - wenn sie vor dem Ausbau noch ordentlich liefen - auch nicht immer TOTAL zerlegt (ob das immer ideal ist, sei dahingestellt), bevor man sie wieder in Betrieb nimmt. Sein kann es natürlich, dass sie nicht mehr ganz 100%ig sind, aber wie gesagt - dann müsste man jeden Gebrauchtmotor auch IMMER erst mal zerpflücken, bevor man ihn einbaut. Gerade das Auswechseln der Ventildeckeldichtungen halte ich für Luxus, wenn du den Zustand der Kipphebel etc. nicht eh vor dem Einbau kontrollieren willst (zur Gewissensberuhigung oder so). Wenn du den AT-Motor einbaust, wirst du in aller Bälde (nach 500 km bzw. je nach KD-Anweisungen) sowieso das Ventilspiel kontrollieren und die Kopfschrauben nachziehen müssen, dann wäre sowieso eine neue Deckeldichtung fällig. Also warum vorher wegen den paar hundert km gleich nochmal?GrußS.

alteschätzchen · Beitrag von **alteschätzchen** » Mo 2. Jul 2007, 16:34

Wenn du den Motor schon ausgebaut auf der Werkbank liegen hast, dann wechsele doch auch die Dichtungen/Simmerringe. So einfach kommst du nicht mehr dran, wenn alles mal eingebaut ist.

taunus12m · Beitrag von **taunus12m** » Mo 2. Jul 2007, 17:09

Das Wechseln der Flachdichtungen (Zylinderkopf, u.ä.) ist ja recht simpel, das habe ich schon öfters bei verbauten Motoren gemacht. Für die Ölwannendichtung muß ich mir eine Halterung bauen, leider habe ich keinen Kran oder Flaschenzug. Der Wechsel des Kurbelwellensimmerings nicht so einfach, weil man den bei eingebauter Kurbelwelle kaum rausbekommt. Dessen Sitz ist nicht teilbar, wie dies bei anderen Motoren (z.B. BMW 02er) ist, da muß man zerstörend mit den Schraubenzieher o.ä. ran. Eine Hülse zum Eintreiben muß dann auch sicher verwendet werden, sollte sich aber finden.

Buckeltaunus · Beitrag von **Buckeltaunus** » Mo 2. Jul 2007, 17:40

Mach Dir um die Dichtungen von Ansaugbrücke oder Zylinderköpfen keinen Kopf. OK, die Ölwannendichtung kannst Du neu machen, aber warum? Kork altert nicht, wird nicht spröde und was ausgetrocknet ist, saugt sich mit Öl voll und dichtet wieder.Viel wichtiger wäre es, den Motor vor dem ersten Laufen, ohne Kerzen schön mit dem Anlasser herumzudrehen - so etwa 10 Sekunden, dann ist zumindest schon mal ein wenig Öl in den Leitungen und Lagerschalen (ggf. nimmst Du für den kurzen Moment eine 12Volt-Batterie...Schlüssel rein und auf Starten drehen, dann erst durch einen Helfer die Pole verbinden lassen, so bekommt das Netz nicht die volle Power ab)Wenn Du die Kopfdeckel abnimmst, dann auch auf die Ventilführungen und die Kipphebel etwas Motoröl geben. Ansonsten "Gute Fahrt" !!Lieben GrußBuckeltaunus(selbst seit 20 Jahren mit P4 unterwegs...)

taunus12m · Beitrag von **taunus12m** » Di 3. Jul 2007, 11:38

Hallo Buckeltaunus,wie sieht es denn mit den Simmerringen aus? Verhärten die über der Zeit oder kann ich die auch drinlassen? Deren Wechsel ist eher spaßfrei…..Übrigens habe meinen P4 erst seit 17 Jahren, nach denen er mich mit 225.000 km (erster Motor) mit einer trocken laufenden Kipphebelwelle „ärgert“. Eigentlich baut der Motor noch Druck auf, vermutlich ist das mittlere Nockenwellelager gewandert und versperrt die Ölbohrung zur Kipphebelwelle. Dies meinte ein alter Ford-Mechaniker. Ein Draht geht bis dahin durch die Bohrung durch, dann ist Ende. Da der alte Motor eh eine biblische Lebensdauer erreicht hat, will ich besagten Austauschmotor einbauen. Den alten hebe ich aber auf.Viele GrüßeTaunus12m