Unterbrecherzündung kein Funke

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Dithschy
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Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von Dithschy » Di 20. Okt 2015, 17:22

Moin,
ich hoffe ich bin hier richtig mit meinem Thema?!

Ich habe eine Express Radex 150 im Schuppen gefunden. Diese nun so Weit hergerichtet, dass sie laufen soll. Sie stand dort ca 30 Jahr ohne Benutzung. Nun Fehlt mir nur noch die Zündung für die ersten Startversuche.
Ich habe mit Zündkerze keinen Funken und wenn ich das Kabel direkt an die Karosse halte nur manchmal einen ganz leichten Funken. Woran kann das liegen/was kann ich durchmessen? Ich habe keine Prüflampe nur ein Multimeter. Achja Zündkabel habe ich neuab dem Zündstromabnehmer. Polrad hatte ich ab, der Unterbrecher selbst sieht gut aus.

Gruß
Dithschy

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oldsbastel
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Re: Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von oldsbastel » Di 20. Okt 2015, 19:09

An der Zündung ist nicht viel dran:
- Unterbrecher
- Kondensator
- Zündspule
- Zündkabel
- Kerzenstecker
- Zündkerze

Wenn du den:
- den Unterbrecher,
- das Zündkabel,
- den Kerzenstecker und
- die Zündkerze
schon erneuert hast, dann bleibt nicht mehr viel.

Der Beschreibung nach würde ich auf die Zündspule tippen. Nach 30 Jahren solltest du aber ohnehin auch den Kondensator tauschen. Der dürfte so oder so platt sein. Deswegen würde ich erst den Kondensator tauschen und dann ggf. noch die Spule. Ich unterstelle mal, dass die Batterie in Ordnung ist (so es denn eine gibt).

Dithschy
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Re: Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von Dithschy » Mi 21. Okt 2015, 12:45

Ich habe bisher noch gar nichts erneuert. es sieht aber alles noch sehr gut aus. Kann ich die Spule und den Kondensator irgendwie durchmessen?

schreyhalz
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Re: Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von schreyhalz » Mi 21. Okt 2015, 20:31

Moin Moin !

Bei der Schwungradzündanlage ist die Batterie ,wenn es denn eine gibt , nur für Blinker , Hupe und ev. Bremslicht oder Parklicht zuständig.

Den Kondensator würde ich als allerletztes im Verdacht haben , nach meiner Erfahrung geht der eigentlich wirklich nie kaputt ,es sei denn , man tauscht das Originalteil gegen irgendetwas aus heutiger (China) Produktion.

Bei der Zündspule siehts schon anders aus. Ich denke mal , es ist eine innenliegende Zündspule , zu erkennen daran ,dass das Zündkabel direkt aus dem Schwunglichtzünder kommt. Diese kann defekt sein , kommt gelegentlich vor. Oft ist aber nur die Isolierung zwischen der Zündspule bzw. dem Anschluss des Zündkabels und dem Motorgehäuse morsch. Ein Ausbau der Grundplatte ist zwingend erforderlich ,auch für alle weiteren Arbeiten an der Zündanlage.
Dafür muss das Polrad abgezogen werden ,unbedingt mit dem dafür vorgesehenen Abzieher !
Dann würde ich alle Leitungen genau auf Isolationsschäden untersuchen ,das sind nur wenige ,aus der Zündspule kommt ein dünnes Kabel ,dieses geht zum Unterbrecheranschluss und zum Kondensator , ausserdem führt es nach aussen zum Zündschloss oder Kurzschlussknopf, denn die Zündung wird abgestellt, indem der Unterbrecher kurzgeschlossen wird.

Über dieses Kabel kann man die Zündung mit einem Multimeter halbwegs durchmessen, ohne die Anlage zu öffnen. Am Multimeter einen Widerstandsmessbereich einstellen , der einigermassen kleine Widerstände messen kann , z.B. 0-100 Ohm. Sicherstellen , dass der Zündschalter auf an steht.
Das Polrad so drehen ,dass der Unterbrecher geöffnet ist. Wenn du jetzt den -Pol des Multimeters sicher an Masse befestigst und mit dem +Pol an das Kurzschlusskabel gehst, musst du einen Widerstand messen. Dieser wird wohl erst langsam ansteigen ! Der Grund liegt daran ,dass erstens ein Teil des Stromes vom Multimeter durch die Primärwicklung der Zündspule fliesst , zweitens ein anderer Teil den Kondensator auflädt. Misst du keinen oder nur einen sehr kleinen Widerstand , hast du irgendwo einen Kurzschluss.Es ist aber zu bedenken ,dass der Innenwiderstand der Primärwicklung der Zündspule nicht sehr gross ist.
Jetzt drehst du das Polrad so ,dass der Unterbrecher geschlossen ist, Der gemessene Widerstand muss jetzt praktisch 0 sein , sonst arbeitet der Unterbrecher nicht.Dieser ist neben den erwähnten Isolationsschäden die häufigste Fehlerquelle.
Die Messung ist natürlich genauer durchzuführen ,wenn man die Bauteile im zerlegten Zustand einzeln durchmessen kann.

Diese nun so Weit hergerichtet, dass sie laufen soll. Sie stand dort ca 30 Jahr ohne Benutzung.
Ich hoffe ,dass bedeutet ,dass mindestens die Kurbelwelle mit allen Lagern und Dichtringen erneuert wurde , sonst wird sich mit ziemlicher Sicherheit der Motor nach allerkürzester Zeit unrettbar zerstören.

MfG Volker

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Re: Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von oldsbastel » Do 22. Okt 2015, 17:00

Außerdem muss die Spule eigentlich auch bei zunehmender Erwärmung gemessen werden. Eine Zündspule, die kalt funktioniert, muss das warm noch lange nicht machen.

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Re: Unterbrecherzündung kein Funke

Beitrag von oldsbastel » Di 3. Nov 2015, 15:51

Und, Fehler gefunden?

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