Achswelleninnenlagerung 1600S

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alpharry
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Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von alpharry » Fr 13. Jan 2012, 16:35

Guten Tag zusammen und allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema der hinteren Radführung. Die Orginalkonstruktion
ist ja bekanntermaßen etwas "unterdimensioniert" und führt immer wieder zu Problemen:
- "wackelnde" Hinterräder
- defekte Kreuzgelenke
- im schlimsten Fall Defekte am Getriebe

Da ich ein nur 353er Getriebe habe, kommem die Probleme "relativ" schnell. Ich habe gesehen, dass das
Problem schon einmal thematisiert wurde, allerdings ohne für mich erkennbare dauerhafte Lösung.

Ich möchte mit den Experten des Forums die bereits bekannten Lösungen

- Innenlagerung (Fa. Kern)
- doppeltes Lager an der Radseite (Fa. Schäfer)

diskutieren, ggf.am Erfahrungsschatz teilhaben oder neue Lösungsmöglichkeiten kennenlernen.


Gruß

Harry

purzel
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von purzel » Mo 16. Jan 2012, 11:16

Hallo Harry,

> Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema der hinteren Radführung. Die Orginalkonstruktion
> ist ja bekanntermaßen etwas "unterdimensioniert" und führt immer wieder zu Problemen:
> - "wackelnde" Hinterräder
> - defekte Kreuzgelenke

wackelnde Hinterräder sind die Folge von ausgeschlagenen Kreuzgelenken. Neue Kreuze gibt es bei Simon.

> - im schlimsten Fall Defekte am Getriebe

Die Differenziale sind die gleichen wie bei jedem R8-Getriebe.

> Da ich ein nur 353er Getriebe habe, kommem die Probleme "relativ" schnell. Ich habe gesehen, dass das
> Problem schon einmal thematisiert wurde, allerdings ohne für mich erkennbare dauerhafte Lösung.

Hast du Probleme mit deinem Getriebe?

> Ich möchte mit den Experten des Forums die bereits bekannten Lösungen
> - Innenlagerung (Fa. Kern)

Die Lösung hat den Nachteil, dass das Nadellager nicht über der Verzahnung der Achswelle liegt sondern weiter aussen. Ich befürchte, dass das kippen kann.

> - doppeltes Lager an der Radseite (Fa. Schäfer)

Das geht nur, wenn das Achsrohr ausreichend gerade ist. Ein Freund von mir hatte diese Lösung (selbst gebaut). Links hat es funktioniert, rechts war das Lager nach 1000km verschlissen.

Ich hab' eine andere Lösung bei einem Freund verbaut. Dazu habe ich auf der Aussenseite des Kreuzgelenks ein Nadellager plaziert. Statt dem Radlager habe ich ein Pendelrollenlager verbaut - das originale Radlager würde genauso gehen. Das Ganze läuft bis heute. Bei mir selbst habe ich das nicht verbaut, da ich mittlerweile der Meinung bin, dass die originale Konstruktion ausreichend ist, solange Verzahnung und Kreuz der Kreuzgelenke nicht verschlissen sind.

Gruß
Christian

alpharry
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von alpharry » Mo 16. Jan 2012, 19:59

Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Antwort. Die durch Dich gemachten Erfahrungen bzw. Überlegungen haben mich
in meiner Meinung bestärkt.
Ich möchte aber das Kreuzgelenk und die Differenziallagerung des Getriebes entlasten und bin auf der Suche
nach überzeugenden Lösungen.
Ist die von Dir gebaute Lösung eines Nadellagers auf der Aussenseite des Kreuzgelenks "geschützt" oder kann es
kopiert werden?
Ist es möglich mir eine Skizze oder gar Zeichnung zu mailen? (maba919@hotmail.com)

Bis dahin und Gruß

Harry

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bsa25
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von bsa25 » Di 17. Jan 2012, 08:55

Guten Morgen zusammen,

ich habe noch nicht ganz verstanden, wie Christians Lösung ausschaut.
Bei der "Kern-Lösung" wird doch auf den äusseren, radseitigen Bund des Kreuzgelenkes eine Nabe aufgepresst welche die Lauffläche für ein Nadellager bildet.
Das Lager selber ist mit seinem Außenring in eine Passbohrung im Achsrohr eingepresst und verklebt
(die Bearbeitung der Achsrohre und die Beschaffung der Lager habe ich seinerzeit in Eigenregie durchgeführt,
die Kreuzgelenke sind von Fa.Kern bearbeitet worden- dadurch hielten sich für mich die Kosten im Rahmen).
Die Lagerstelle sitzt in Höhe der Verzahnung Kreuzgelenk /Antriebswelle, allerdings etwa ca. 30 mm Richtung Rad versetzt.
Bislang (etwa 5.000 km) funktioniert dies einwandfrei, allerdings setzte ich die Alpine nicht sportlich ein.
Eine Verbesserung der Strassenlage war sofort bemerkbar, besonders in schnell durchfahrenen Kreisverkehren
(da dreht man schon mal gerne eine Runde mehr :-) ).
Nachteile habe ich bislang durch meine geringe Kilometerleistung noch keine erkannt, allerdings werde ich bei einer ggf. fälligen Überarbeitung der Hinterachse über eine Nachschmiermöglichkeit nachdenken.
Gruß
Jo.

purzel
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von purzel » Di 17. Jan 2012, 10:45

Moin,

der Unterschied zwischen der Kern-Lösung und meiner Lösung ist, dass der Herr Kern ein Teil auf das Kreuzgelenk aufsetzt auf dem der Innenring des Nadellagers sitzt während ich das Kreuzgelenk an der Radseite abdrehe und den Innenring dort direkt aufziehe. Dadurch vermeide ich ein Kippmoment auf Kreuzgelenk und Lager und der Aussenring des Lagers sitzt im Achsrohr an einer Stelle mit mehr Material. Die Schwächung des Kreuzgelenks ist tolerierbar und wird zum Teil durch den aufgezogenen Innenring ausgeglichen.

Nach dem Umbau war am Rad kein Spiel mehr spürbar. Der Umbau ist etwas trickreich, da man sehr genau aufpassen muss, dass hinterher alles genau fluchtet. Dieses Problem hast du mit der alten Lösung nicht. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass die alte Lösung ausreichend ist, solange die Kreuze und Verzahnungen nicht ausgeschlagen sind. Meiner Meinung (und auch der eines sachkundigen Freundes) verschleissen die Verzahnung und die Kreuze nicht durch Überlastung sondern wenn sie nicht mehr ausreichend geschmiert werden. An meinem Auto kann ich leichtes Radlagerspiel fühlen - auf der rechten Seite kann man sogar mit etwas Übung spüren, dass sich ein Kreuz in einer Richtung wenige Zehntel verschieben lässt. Beim Fahren merkst du das aber nicht.

Gruß
Christian

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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von Tripower » Di 17. Jan 2012, 12:46

Für den unbedarften Leser wäre es hilfreich, wenn mal geschrieben würde, über welches Auto Ihr hier redet. ;)

Mit interessiertem Gruß
Tripower
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von Gordini » Di 17. Jan 2012, 12:54

Hallo Gerrit, das Thema betrifft alle Alpine A110 und Renaults mit Pendelachse hinten. ;)
Schöne Grüße
Christoph

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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von bsa25 » Di 17. Jan 2012, 13:50

Hallo Christian,

wie breit wird denn der Lagerinnenring dann bei deiner Lösung?
Die Breite des Kreuzgelenkbundes ist doch nur etwa 15mm (aus der Erinnerung geschätzt).
Ich vermute, dass diese Breite als Lauffläche für das Nadellager etwas wenig ist.
Hast du mal ein Foto von deiner Lösung?- klingt nämlich clever gemacht.
Die Lösung der Lagerung Fa. Kern ist auf deren website unter Technik/Hinterachse zu sehen.
Schöne Grüße
Jo.

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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von Tripower » Di 17. Jan 2012, 14:29

@Christoph: Danke!
Aufgrund des Usernamens des Themenstartes hatte ich einen Alfa vermutet ... :lol:

Mit aufgeklärtem Gruß
Tripower

P.S.: Hätte ich mal darauf geachtet, in welchem Forum der Thread gestartet wurde, hätte ich mir meine Frage natürlich sparen können .... :idea:
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purzel
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Re: Achswelleninnenlagerung 1600S

Beitrag von purzel » Di 17. Jan 2012, 14:51

Hi,
bsa25 hat geschrieben: wie breit wird denn der Lagerinnenring dann bei deiner Lösung?
Die Breite des Kreuzgelenkbundes ist doch nur etwa 15mm (aus der Erinnerung geschätzt).
Ich vermute, dass diese Breite als Lauffläche für das Nadellager etwas wenig ist.
Hast du mal ein Foto von deiner Lösung?- klingt nämlich clever gemacht.
Die Lösung der Lagerung Fa. Kern ist auf deren website unter Technik/Hinterachse zu sehen.
ich habe das Lager NKI 30/20 verwendet. Das ist 20mm breit und steht ein wenig über. Von der Belastung her ginge auch ein kleineres Lager. SKF gibt das genannte Lager mit max. 27kN an. Wenn dein Auto 800kg wiegt und du mit 1g in die Kurven gehst wird das Lager mit ca. 2kN belastet.

Gruß
Christian

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