DIN Kennzeichen für H-Zulassung

... 07er Kennzeichen, H-Kennzeichen etc.

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Altopelfreak
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Altopelfreak » Do 3. Mär 2011, 14:04

Alles sehr interessant, doch ich sehe hier keinen unmittelbaren Zusammenhang zum Thema der Fragestellung!

Niemand redet hier von Täuschung oder Missbrauch, denn ein DIN-Schild, richtig angebracht, ist genauso gut lesbar
wie ein Euro-Schild. Auch die Radar-Blitzer haben mit der DIN-Schrift keine Erkennungsprobleme - eher im Gegenteil!

Wer also mit den alten DIN-Schildern fährt, hat keine nachweislichen Vorteile, die Identifizierung des Halters zu verschleiern und
einzig und allein darum geht es.

Wie in der neuen OM zu lesen, verlangt Hessen tatsächlich den Euro-Kuckuck und dazu den Verzicht auf den Bindestrich. Die
Begründung erschein mir reichlich an den Haaren herbeigezogen.

Wäre nur eine sehr halbherzige Lösung, die für mich nicht in Betracht kaeme.

Klaus

oldierolli
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von oldierolli » Sa 5. Mär 2011, 18:04

Hallo, gut dass hier bzgl. "Urkunde" auf das Vorhandensein des "Stempels" hingewiesen wurde und im "Anwalts-Link" auf den BGH, der als Voraussetzung für "Urkundenfälschung" die Veränderung des INHALTES einer Urkunde begründet. Gruß. Rolf

corconian97
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von corconian97 » So 13. Mär 2011, 19:01

Hallo an das Forum, --- erstmal Dankeschön für das rege Interesse zu dem Thema!

Es zeigt sich also, daß hierzu etliche rechtliche Fragen, - aber auch Anschauungs-Aspekte der Oldie-Interessierten hineinspielen.
Zu den rechtlichen Fragen scheint mir das Thema sehr von juristischen Definitionen abzuhängen.

Deshalb erübrigt sich eigentlich die Frage nach „Mißbrauch“. Dieser ist erfahrungsgemäß gegeben, wenn vor-festgelegte Definitionen darüber bestehen, wann das Layout der Schilder gültigen Normen entspricht und wann nicht.

Hier ein schmerzliches Beispiel: Ich wurde im November bei einer Kontrolle mit einem (inzwischen abgelaufenen, weil zeitlich befristeten) IRISCHEN Führerschein geschnappt. Die Folge: eine Verurteilung in Abwesenheit zu 3.000,- € Geldstrafe durch die Staatsanwaltschaft. Derzeit versucht mein Rechtsanwalt per Beweisantrag zu klären, ob die volle FAHRERLAUBNIS erloschen ist, oder lediglich das Legitimations-Papier hierzu. Im 2. Falle wäre ich nicht fahrlässig ohne FE unterwegs gewesen, und die Straftat (dies ist eine!) wäre nur eine Ordnungswidrigkeit. (Ich warte seit 3 Monaten auf eine Verhandlung bzw. darauf daß das Verfahren eingestellt wird).

Zurück zu den DIN Kennzeichen: Demnach ist es wohl traurigerweise so, - die Lösung durch Bluff herbeiführen zu wollen führt günstigstenfalls in eine juristische Grauzone, was aber leider dennoch in die Hose gehen kann.

Ansonsten spricht mir Altopelfreak in vielen Punkten aus der Seele!
„Niemand redet hier von Täuschung oder Missbrauch, denn ein DIN-Schild, richtig angebracht, ist genauso gut lesbar
wie ein Euro-Schild. Auch die Radar-Blitzer haben mit der DIN-Schrift keine Erkennungsprobleme - eher im Gegenteil!

Wer also mit den alten DIN-Schildern fährt, hat keine nachweislichen Vorteile, die Identifizierung des Halters zu verschleiern und
einzig und allein darum geht es. „
Es geht also eher um ein „politisches“ Problem: Lt. Gesetzestext wurde das H-Kennz. eingeführt „zur Pflege des Kfz-technischen Kulturgutes. Die Erstzulassung des Veterans muss vor mindestens 30 Jahren geschehen sein“. Hatten wir damals nicht DIN Kennzeichen ??
Warum originalgetreuer Zustand mit strengen H-Kriterien, - und dann ist man „typisch deutsch – inkonsequent“?

Trotz Bestandsschutz alter DIN-Zulassungen hat man diesen Punkt beim H-Kennz. quasi regelrecht „vergessen“.
Es wäre so einfach gewesen, hier die Definition (siehe oben) was rechtens ist, (also eine akzeptierte Urkunde) konsequent zu formulieren.

(Nach meiner Erfahrung in Irland, wo man mit „Alt-Schildern“ für Oldies kein Problem hat, hatte ich es eigentlich für selbstverständlich gehalten daß sowas hier auch Anwendung findet).

Lächerlich demnach - die Peinlichkeit der hessischen Lösung: DIN ja, aber mit Kuckuck auf Euro-Schild.
Man hat wohl den Sinn der Oldtimerei immer noch nicht verstanden, oder will ihn nicht verstehen.
Wie trotzige Kinder lassen sich die Bürokraten hier nicht auf ein einfaches Zugeständnis ein und vernichten durch dieses Schein-Angebot die Möglichkeit für eine authentische, stimmige Fahrzeug-Optik.
Aber man traut sich trotz der Harmlosigkeit des Wunsches nicht „zurückzurudern“- es wäre eine zu große Blöße für die Behörden.

Es wäre wünschenswert, nach all dem Gesagten, den Weg einzuschlagen, durch Druck seitens der Oldtimer-Clubs das Bewusstsein hierzu zu erhöhen.
Ich werde jedenfalls in meinem Club das Thema verstärkt vorbringen.

Beste Grüße und Gute Fahrt,
Viele Grüße – corconian97
Zuletzt geändert von corconian97 am So 13. Mär 2011, 19:15, insgesamt 3-mal geändert.

wagalaweia
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von wagalaweia » So 13. Mär 2011, 19:08

Die "trotzigen Kinder " sind wohl eher diejenigen,die unbedigt die alten Kennzeichen "haben wollen" (Fuß aufstampf!)

Grüße

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vmguzzi
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von vmguzzi » So 13. Mär 2011, 21:47

Bitte was ist:
Kuckuck auf Euro-Schild

Müsste ich das wissen?
Gruß Lu

wagalaweia
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von wagalaweia » So 13. Mär 2011, 23:23

Eigentlich ist der Kuckuck das Siegel eines Gerichtsvollziehers auf gepfändeten Gegenständen.Hier ist wohl das Siegel des Landkreises/der Stadt im Zulassungsbezirk gemeint,das früher kleiner war.

Grüße

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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Altopelfreak » Mo 14. Mär 2011, 00:36

Hier steht aber einer völlig auf der Leitung!

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vmguzzi
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von vmguzzi » Mo 14. Mär 2011, 09:37

wagalaweia hat geschrieben:Eigentlich ist der Kuckuck das Siegel eines Gerichtsvollziehers auf gepfändeten Gegenständen.Hier ist wohl das Siegel des Landkreises/der Stadt im Zulassungsbezirk gemeint,das früher kleiner war.

Grüße
Danke, mit deiner korrekten Antwort hast du mich aufgeklärt. :D

von Altopelfreak » So 13. Mär 2011, 23:36
Hier steht aber einer völlig auf der Leitung!

Schade das du nicht diese netten Worte hervorgebracht hast wie wagalaweia, sondern einen :roll: blöden Kommentar dazu losgelassen hast. Sowas nennt man bei uns einen "Gscheitmeier"

Gruß Lu
Gruß Lu

Altopelfreak
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Altopelfreak » Mo 14. Mär 2011, 13:11

Diese netten worte habe ich doch gar nicht gemeint!

Sondern seinen Kommentar, der Bemühungen um ein originales Erscheinungsbild mit "kindischem trotzkopf" gleichsetzt.
Wer so argumentiert, der kann auch gleich unser ganzes Oldftimer-Hobby als "Kinderkram" abwerten, denn nüchtern betrachtet ist es ja nichts anderes!

Doch nochmal zu dem rechtlichen Aspekt: Was haltet Ihr denn davon, dass im Saarland unzählige Fahrzeuge ohne gültige HU herumfahren, weil hier keine Rückdatierung
vorgenommen wird, denn das Saarland setzt sich als einzigstes Bundesland knallhart über diesen ministeriellen Erlass hinweg. Das könnte im Extremfall bedeuten,
dass eine im Saarlan erteilte HU im übrigen Bundesfebiet keine Gültigkeit hat.

Und wenn ich manche beim Wort nehme, eine Zulassungsstelle zu überlisten, der ich ein DIN-Schild zum Abstempeln vorlege, sei rechtlich fragwürdig, dann müssten
sich doch all die Autofahrer, die mit abgelaufenem TüV viele Kilometer bis ins Saarland fahren, um der an sich politisch korrekten Rückdatierung zu entgehen,
geradezu strafbar machen. Denn die handeln ja nachweislich wider besseres Wissen.

Klaus

wagalaweia
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von wagalaweia » Mo 14. Mär 2011, 13:38

"Wer so argumentiert, der kann auch gleich unser ganzes Oldftimer-Hobby als "Kinderkram" abwerten, denn nüchtern betrachtet ist es ja nichts anderes!"

Wie wahr...wie wahr...

Grüße

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