DIN Kennzeichen für H-Zulassung

... 07er Kennzeichen, H-Kennzeichen etc.

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corconian97
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DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von corconian97 » Sa 26. Feb 2011, 19:56

Als Neueinsteiger hoffe ich, man möge mir verzeihen, daß ich direkt mit einer Frage an das Forum herantrete: Es geht um die bereits diskutierte Frage, inwieweit DIN Kennzeichen für H-Nummer-Fahrzeuge gestempelt werden könnten. Konkret: Ich habe einen 60er Kapitän im Jahr 2006 aus Österreich ins Land geholt und hierfür direkt mein H-Gutachten beschafft. In Folge erhielt ich die üblichen Euro-Kennzeichen. Diese sind mir aber so ein Dorn im Auge, daß ich schon zufrieden wäre, einen inzwischen online-georderten Satz DIN-Kennz. (mit H) gestempelt zu bekommen.
Wir wissen, daß es solche Zulassungen gibt, die aber wahrscheinl. zwischen 1997 und dem 1.11.2000 zufällig auf DIN-Schilder gestanzt wurden, – Glück gehabt!
Ich also mit meinen DIN-Schildern zu unserer Zulassungsstelle (Regensburg) und bis rauf zum Amtsleiter durchgefragt:
Antwort: Auf keinen Fall!
1. aufgrund der Regelung „H generell seit Einführung 1997 nur auf Euro-Schildern möglich“ und
2. sagte er mir, „Ich werde mich hüten, einen Präzedenzfall zu schaffen, und danach rennt man mir die Bude ein!“—Gibt es also eine gewisse praktizierte Kulanz andernorts?
(Ich habe mir extra für dieses Ziel eine Wunschkombination ohne die bekannten 6 „verbotenen“ Buchstaben (B,G,F,I,O,Q) zuteilen lassen. Auch ein böser Frevel bei den Euro-Schildern in meinen Augen, - sieht auch heute noch irgendwie „krank“ aus). Ich habe allerdings die gesamten 90er Jahre in Irland gelebt, wo man schwarze Oldtimer-Kennz. Im Stil des alten irischen Systems (vor 1986) heute noch ausgibt, um wenigstens ein etwas authentischeres Erscheinungsbild zu ermöglichen.
Weiß jemand, wie der DEUVET zu dem Thema heute steht? Ich fände schon eine Freigabe der DIN-Schilder (ohne das H zu kappen) akzeptabel, - dies würde auch den ECHTEN Altbestand vor einer Abwertung schützen.
Gibt es also irgendein verstecktes Schlupfloch, das unsereinem diese Möglichkeit eröffnet? Für einen Tip wäre ich sehr dankbar….
Freundliche Grüße - corconian97

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ventilo
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von ventilo » So 27. Feb 2011, 11:56

Die aktuelle Oldtimer Markt (3/2011) beschäftigt sich auf Seite 9 mit dieser Thematik.
Mein Fazit: DIN mit "H" geht derzeit (noch) nicht offiziell.
Allerdings scheint die Front in "Schilda" langsam zu bröckeln, ich könnte mit durchaus vorstellen, daß wir bald wieder mit "richtigen" Nummernschilder 'runfahren dürfen. Altkreise wie EIN, NOR usw. sollen wieder eingeführt werden, "Kuchenbleche" verschwinden - es tut sich also was.
Unser Amt siegelt zumindest auf Wunsch noch mit alten, silbernen Plaketten - vermutlich bis die Restbestände aufgebraucht sind.

corconian97
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von corconian97 » So 27. Feb 2011, 14:46

Klasse - Danke für die Antwort und diese doch recht optimistische Einschätzung!
Werde mir umgehend das neue Markt-Heft holen....
Ich kann bisher kaum einschätzen, wie wichtig die Frage den meisten Oldie-Fahrern ist - Auf den Treffen hier im Ostbayerischen Raum sieht man jedenfalls vorwiegend die Euro-Bleche und nur wenige scheinen sich daran zu stören.
Ich denke mit Wehmut zurück als ich vor über 20 Jahren einen stillgelegten C-Rekord mit altem HEB (=Hersbruck)-Kennz. gekauft habe. Die Schilder waren sogar noch dran! Sie wurden gnadenlos eingezogen und gegen Regensburg Schilder getauscht. (Wenn auch damals natürlich noch DIN).
Auch diesen Satz habe ich letztes Jahr (da die Nummer wieder frei war) für mein Alltagsauto natürlich nicht ge-siegelt bekommen.
Beste Grüße - corconian97

Altopelfreak
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Altopelfreak » Mi 2. Mär 2011, 13:44

Hallo corconian97, hallo Oldtimer-Freunde,

zunächst mal ein Hallo in die Runde, hier bin ich wieder und ich freue mich, dass das Forum überlebt hat!

Zu Deiner Frage: Du sprichst mir förmlich aus der Seele, denn auch an meine Oldies kommen nie und nimmer Euro-Schilder, nicht einmal über meine Leiche,
denn ich werde in meinem Testament festlegen, dass meine Autos wegen der alten Schilder nach meinem Ableben nicht umgemeldet werden dürfen.

Die Möglichkeit, Deinen Kapitän mit den alten DIN-Schildern zu bestücken, bzw. H-Kennzeichen im DIN-Format zu bekommen, gab und gibt es durchaus.

Zuerst das Bundesland Niedersachsen, welches bis zur zwingenden Euro-Einführung zum 1. Nov. 2000 dem Oldie-Besitzer anbot, gegen Zahlung einer
einmaligen Gebühr von DM 70,- das H-Kennzeichen in DIN prägen zu lassen. Die Regelung endete jedoch mit der Euro-Zwangseinführung für alle Zulassungsarten.
Habe damals ausführlich in diesem Forum über die Hintergründe referiert, leider wurde der Beitrag gelöscht, weil offenbar politisch zu brisant. (Niedersachsen wollte
keine Moppettschilder für US-Fzge, Niedersachsen wollte an diesem Beispiel geltendes Bundesrecht brechen, wegen Kanzlerkandidatur Schröders gegen Kohl, usw.)

Doch letztes Jahr besannen sich die Bundesländer Bremen und Hessen wieder auf diese Regelung, so dass hier der Oldie-Fahrer gegen Zahlung von 100,- EUR im
Rahmen von Paragr.70 Ausnahmegenehmigung das H-Kennzeichen auch im alten DIN-Duktus abgestempelt bekommt.

Ob diese Regelung auch bei Dir in Bayern irgendwann eingeführt, erscheint mir fraglich. Der DEUVET jedenfall hat sich noch nie wirklich für dieses Thema interessiert,
man habe "Wichtigeres zu tun", hiess es schon immer. Glaube aber eher, dass die das H mit Euro ganz schön finden.

Was Du versuchen kannst:
Konfrontiere Deinen Zulassungsstellenleiter mit der Bremen-Hessischen Regelung und überzeuge ihn, das es nur eine Frage der Zeit sei, bis sie sich bundesweit durchgesetzt hätte.

Stellt er sich weiter stur, versuche zu tricksen: Lasse Deine Nummer auf ein DIN-Schild prägen (Es gibt im Internet Versandservice, die das noch können), melde Dein Auto für
ein paar Tage ab und lege bei der Wiederanmeldung die DIN-Schilder vor. Stelle Dich ganz einfach dumm. Klappt das nicht auf Anhieb, versuche es im Abstand von ein paar Monaten immer wieder,
irgendwann gerätst Du an einen Azubi, der es ganz einfach übersieht. Noch besser sind die Chancen, wenn Du auf die H-Zulassung ganz verzichtest und sagst, das Schild wäre
schon immer am Auto gewesen. Ist natürlich bei 2,6 Ltr. ganz schön teuer, doch ich habe es auch so gemacht und bis heute bei meinen autos auf die H-Zulassung
verzichtet. Herr Schäuble freut sich! Für die UWZ lege ich den H-Bericht vom TÜv ins Fenster.

Also, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ich wünsch Dir viel Glück

Tschüss
Klaus

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Phoenix
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Phoenix » Mi 2. Mär 2011, 15:45

Moin,

wenn ich jemandem eine Urkunde vorlege und der unterschreibt sie, weil er ihre Ungültigkeit nicht erkannt hat, ist es damit noch lange keine rechtsgültige Urkunde.

Jedenfalls nach meinem Rechtsempfinden.

Gruß
Willy

wagalaweia
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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von wagalaweia » Mi 2. Mär 2011, 17:29

Immerhin sind einige Aussagen hier mehr erheiternd als die zur Zeit gezeigten Karnevalssitzungen.

Grüße

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Re: DIN Kennzeichen für H-Zulassung

Beitrag von Th. Dinter » Mi 2. Mär 2011, 20:38

....soweit ich das verfolgen konnte, bekommt man in HB zwar die alte DIN-Schrift, aber nur auf EU-Schild.
Dann ist es eher wurscht, oder??
gruß
thomas
......wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer..........

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Versachlichung

Beitrag von Altopelfreak » Do 3. Mär 2011, 00:51

Schon bei meinem allerersten Beitrag im neuen Forumsgewand muß ich mit Schmunzeln feststellen, daß zumindest der altbekannte Umgangston den Betreiberwechsel überlebt hat!

Zur Versachlichung der Diskussion:
Ein Kennzeichenschild ist keine Urkunde. Natürlich kann man lange darüber streiten, ob ein nicht ganz vorschriftsmäßig gestaltetes Nummernschild die Gültigkeit der Zulassung und damit ggfs. den Versicherungsschutz gefährdet oder nicht. Wenn ich mich auf Oldtimertreffen so umschaue, dann finde ich jedes Mal 5-10% Autos, deren Kennzeichen nicht vollständig den Vorschriften entsprechen, bis hin zu seltsamsten Stilblüten. Ebenso trefflich läßt sich darüber streiten, ob ggfs. erteilte Ausnahmegenehmigungen, wie in diesem Falle in Bremen oder Hessen, vor dem Bundesrecht Bestand haben. Denn die Crux bei der Sache ist, daß Zulassungsfragen zwar Ländersache sind, die Gestaltungsvorschriften für Kennzeichenschilder aber bundeseinheitlich festgelegt sind.

Doch wie so oft im Leben heißt es auch hier, wo kein Kläger, da kein Richter!

Daß Bremen trotz DIN-Schrift dennoch den Euro-Kuckuck verlangt, wäre mir neu. Kann ich mir aber kaum vorstellen, denn so würde eine ganz neue Kennzeichenart entstehen, die in dieser Kombination nie geregelt war.

Tschüß
Klaus

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Re: Versachlichung

Beitrag von Tripower » Do 3. Mär 2011, 09:42

Altopelfreak hat geschrieben:Schon bei meinem allerersten Beitrag im neuen Forumsgewand muß ich mit Schmunzeln feststellen, daß zumindest der altbekannte Umgangston den Betreiberwechsel überlebt hat!

Zur Versachlichung der Diskussion:
Ein Kennzeichenschild ist keine Urkunde.
Nur um Mißverständnisse zu vermeiden:

1. der Betreiber des Forums hat nicht gewechselt.
2. Ein Kfz-Kennzeichen kann Bestandteil einer Urkunde sein, wenn es sich nämlich abgestempelt an einem Fahrzeug befindet.

Gruß
Tripower
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Re: Versachlichung

Beitrag von Phoenix » Do 3. Mär 2011, 10:07

Altopelfreak hat geschrieben:
Ein Kennzeichenschild ist keine Urkunde. .

Tschüß
Klaus

Ein Kennzeichen wird mit einem amtlichen Siegel gültig, vorher ist es nur ein Stück Blech aber was soll ich sagen, es gibt immer Leute, die wissen es besser und meinen, Dinge seien Legal, solange man nicht erwischt wird.
Lies einfach hier: http://www.anwalt.de/rechtstipps/kennze ... 01860.html
Über den Ton in diesem Forum kann ich nichts sagen, in der Regel bemühe ich mich aber um einen "normalen" Umgangston.

Gruß
Willy

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