Versicherungs-Pleite

... bin ich eigentlich richtig versichert?

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oldierolli
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Versicherungs-Pleite

Beitrag von oldierolli » Do 25. Aug 2011, 20:34

Hallo, gerade bei "Escher" gesehen: wenn Versicherer (trotz TEST GUT) Pleite ist, bleibt man SELBST auf der Haftung sitzen. Es gibt KEINEN Fonds aller Versicherer, wie es bei der Einlagensicherung der Banken der Fall ist. Erschrockenen Gruß. Rolf

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alteschätzchen
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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von alteschätzchen » Fr 26. Aug 2011, 09:59

Falsch. Der Haftpflichtschaden wird von der Verkehrsopferhilfe (abzgl. Eigenanteil) beglichen. Auf einen Kaskoschaden bleibst du sitzen.

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von oldierolli » Fr 26. Aug 2011, 16:11

Hallo, gerade NICHT!! Die in der Sendung konsultierten ANWÄLTE stellten klar, dass nur Verkehrs-OPFER eine Hilfe beantragen können. Aber ein Haftpflichtiger ist kein Vekehrs-OPFER. Glasklaren Gruß. Rolf

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alteschätzchen
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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von alteschätzchen » Fr 26. Aug 2011, 19:39

oldierolli hat geschrieben: Aber ein Haftpflichtiger ist kein Vekehrs-OPFER. Glasklaren Gruß. Rolf
Wen interessiert das?
Vermutlich weisst du garnicht, was du da schreibst. Vielleicht hast du auch garnicht verstanden, was in der Sendung gesagt wurde.

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von oldierolli » Fr 26. Aug 2011, 20:00

Was ist denn das für ein "Gerichtsshow-Niveau"?? Gerade ICH habe das verstanden, sofern Du die Sendung überhaupt gesehen hast. Das Problem ist, dass bei Insolvenz einer Haftpflichtversicherung die Haftung nach BGB beim Halter hängen bleibt. Dafür tritt eben NICHT die Verkehrs-OPFER-Hilfe ein. Bevor was aus der Insovenz-Masse geholt werden kann, ist der Halter vorleistungspflichtig. Darauf hat ja die niveauvolle DEBEKA-Krankenbersicherung erstmal verzichtet. Bist Du etwa Anwalt? Dann sehe ich einen RIESEN-Unterschied zum Fach-Anwalt aus der Sendung... Oder doch nur Staatsbeamter (vgl. Georg Kreisler: youtube "Der Staatsbeamte"). Gruß. Rolf

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von Tripower » Fr 26. Aug 2011, 20:14

An wen zahlt denn die Haftpflichtversicherung regelmäßig bei einem Schaden? An das Opfer!

Na - klingelt es?

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von oldierolli » Fr 26. Aug 2011, 20:24

Hallo, mich "interessiert doch nicht" die Sicht des durch mich fahrlässig Geschädigten, sondern MEINE Sicht, dass ich erstmal mit der Haftung dran bin. Die Verkehrsopferhilfe wird doch wohl was von mir wiederholen wollen, oder sind die so sozial? Dann bitte ich die hiesigen Spezialisten es hier mal systematischer darzustellen als der Fachanwalt der Sendung. Auch die anderen "Anspruchsteller" an den Halter haben doch keine Trottel in ihren Rechtsabteilungen. Gruß. Rolf

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von Tripower » Sa 27. Aug 2011, 10:15

Entgegen meiner Prinzipien, hier eine kurze Erklärung:

Eine Besonderheit im Kfz-Schadenrecht ist es, daß der Geschädigte einen unmittelbaren Anspruch gegen die Haftpflichtversicherung des Schädigers hat (anders als bei einer Privathaftpflichtversicherung, gegen die kein unmittelbarer Anspruch des Geschädigten besteht). Im Schadensfall wird daher regelmäßig die Versicherung in Anspruch genommen und nicht der Halter oder Fahrer (lediglich im Falle eines gerichtlichen Klageverfahrens macht man das aus taktischen Gründen, um Halter und Fahrer als Zeugen auszuschließen). Fällt nun die Versicherung aufgrund einer Insolvenz aus, tritt die Verkehrsopferhilfe ein - allerdings regelmäßig nur für Personenschäden. Natürlich bleibt die Haftung des Fahrzeughaltes oder Fahrers noch bestehen (das tut sie aber auch bei solventer Versicherung), was aber regelmäßig nicht zu deren tatsächlichen Inanspruchnahme führt, da die Verkehrsopferhilfe die Regulierung übernimmt.

Die Sachschäden beim unfallopfer werden in solchen "Insolvenzfällen" regelmäßig zunächst von deren eigenen Versicherung übernommen, die zwar theoretisch ein Rückforderungsrecht gegen den Schädiger hat, dieses jedoch praktisch nie geltend macht (mir sind noch keine derartigen Fälle bekannt.)

Über die Beiträge in den einschlägigen Fernsehsendungen ärgere ich mich regelmäßig, weil diese oft aus dem Zusammenhang gerissen sind und dem juristischen Laien ein völlig falsches Bild vermitteln (sie oben). Der Bildzeitungsjurist verbreitet dann solche Stammtischparolen, die zu einem völlig falschen Rechtsverständnis führen.

Gruß
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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von kat » Sa 27. Aug 2011, 12:26

Wie oft geht denn überhaupt mal ein Kfz-Haftpflicht-Versicherer pleite? Ist das schon mal vorgekommen?

Grüße

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Re: Versicherungs-Pleite

Beitrag von oldierolli » Sa 27. Aug 2011, 12:33

Hallo, es war aber gerade die DEBEKA, die eine Forderung direkt geltend gemacht hatte, diese nun erstmal gestundet hat. Und wer haftet für die 10% Eigenanteil bei der Verkehrsopferhilfe? Es ist für einen Halter eine schlimme Ungewissheit, wenn trotz Versicherung Regressansprüche hängen bleiben können; wie kann denn Rechtssicherheit hergestellt werden? Übrigens wieder typisch für den ADAC (Motorwelt), dass er das Thema gar nicht aufgegriffen und rechtlich bewertet hat. Gruß. Rolf

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