Ehrensold

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Th. Dinter
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Re: Ehrensold

Beitrag von Th. Dinter » Fr 9. Mär 2012, 13:17

....vielleicht wird Dir eins klar Chris: das ganze Thema beschäftigt "uns" deshalb so intensiv und so lange, weil man da sehr kontrovers drüber diskutieren und Meinung haben kann.
Nur ein Beispiel: Du fragst, wie man einem Kind Respekt erklären kann. In diesem Fall mußt Du ihm schon den Respekt vor der(einer) Person erklären. Denn der "Respekt vor dem Amt" ist eine Hilfskonstruktion. Sie steht und fällt mit dem(Respekt vor dem) Amtsinhaber.
Auch das Erwähnen der Unschuldsvermutung führt in die falsche Richtung. Der Amtsinhaber verliert nicht erst den Respekt durch eine Verurteilung. Er verliert den Respekt z.B. mit dem Versuch, Einfluß auf eine Berichtserstattung zu nehmen.
Er verliert den Respekt dadurch, daß er offensichtlich nicht begriffen hat, wie er sich verhalten muß, um den "Respekt vor dem Amt" zu gewährleisten. Sonst wären wir tatsächlich in einer Bananenrepublik.
Es ist eben nicht alles nur dann relevant, wenn es schwarz auf weiß detailliert festgehalten ist, und der Herr W. sich sozusagen irgendwo mit einer "Gebrauchsanweisung für Bundespräsidenten: Nachhilfe in Charakterbildung und moralisch und ethisch korrektes Verhalten im Amt" hätte weiterbilden können. So trug ja auch dieser weinerliche Versuch, sich als Präsidenten-Azubi darzustellen genau zum weiteren Abbau von Respekt bei.
Das hat also alles garnix mit Recht und Vorverurteilung zu tun.
Sondern die Einen legen eben Wert auf o.a. Dinge, die anderen suchen die berühmte "Schwiegermutter-Projektionsfläche", "das ist einer von uns, kann jeder mal einen Fehler machen", etc.
Und da sagen eben Einige noch weiter: wenn das so ist brauchen wir keinen......, dazu neige ich dann auch fast....
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oldierolli
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Re: Ehrensold

Beitrag von oldierolli » Fr 9. Mär 2012, 18:05

Hallo, es gibt nicht DIE Presse. Und so ist es bezeichnend und zeugt von echter Freiheit, dass Medien ALLER politischen Richtungen sich relativ einig waren. Und das Ausland sieht hier mal, dass ein AR..... wie z.B. der Assad in Syrien hier nie eine Chance hätte. Klaren Gruß. Rolf

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Dannoso
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Re: Ehrensold

Beitrag von Dannoso » Fr 9. Mär 2012, 19:09

Na ja...

Klar ist doch wohl das die BILD Zeitung schon vor Jahren den GAUCK haben wollte. Da wurde eben der WULF mit lächerlichem Kleinkram so lange fertig gemacht bis er eben aufgeben musste. Und nun hat die BILD Ihren GAUCK. Wenn das keine MAcht der Presse ist. Was ist es dann?

Was wirft man eigentlich dem WULF vor? Kredite Privat oder zu günstigen Konditionen? Na und? Umgang mit Leute die es auch nach "oben" gechafft haben? Na und? Ein Kochbuch auf Staatskosten verteilt? Na und? Ein Urlaub mal umsonst? Ja, Leute wo sind wir denn? Kann ein Politiker nicht mal in Hause seinses Freundes umsonst übernchten? Oder wieso kann man von einem guten Freund nicht mal ein Hotel bezahlt bekommen?

Leute das sind doch alles an den Haaren herbei gezogene Kleinigkeiten. Was glaubt Ihr denn was hinter den Kulissen an Millionenbeträgen verschben/bestochen/veruntreut wird von denen die an den Futternäpfen der Macht sitzen! Schönes Beispiel ist zur Zeit der Hick Hack um den Nürburgring. Trotz Millionenpleite wird das so ziemlich von der Presse und den Beteiligten unter den Teppich gekehrt. Klar einiges muss einfach berichtet werden, aber echt Köpfe sind noch keine gerollt. Da hätte die Presse auch mal etwas machen könnten.

Aber Nein, die BILD wollte eben den GAUCK. Nun haben wir Ihn bald.

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Re: Ehrensold

Beitrag von oldierolli » Fr 9. Mär 2012, 20:58

Hallo, so so: nun ist herausgekommen, dass auch mein "Freund" Wowereit bei Manfred Schmidt 3 Tage in Barcelona war. Wird er nun der WULFF BERLINS? Brutal aufklärenden (gegen kommunistisch/faschistisch verschleiernden) Gruß. Rolf

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Th. Dinter
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Re: Ehrensold

Beitrag von Th. Dinter » Fr 9. Mär 2012, 21:27

....Du machst es Dir etwas zu leicht Dannoso, aber genau das sind diejenigen, die sich selbst eben auch so verhalten würden.
Und so jemanden brauchen wir nicht als Präsi, dann lieber keinen!
Es kann doch wohl nicht sein, daß immer diejenigen der Maßstab sind, die es noch schlimmer und noch wüster treiben!
Wenn das die Vorstellung von einem modernen Politiker ist, sind wir auch sehr schnell Griechenland.
Und Du magst Recht haben, daß Bild da vielleicht noch eine alte Rechnung offen hatte. Aber nicht mit Wulff, der ist ja jahrelang
der gern gesehene story-Lieferant gewesen.
Die Rechnung war sicherlich mit Angie offen, auch da waren sich die Medien einig: solche Ämter als lockere Verklappungsmöglichkeit
für ungeliebte, abgehalfterte oder sonstwie Politiker zu nutzen, ist auch eine der ekelhaften Entwicklungen in der Politik.
Und der Unterschied ist eben: für einen Ministerpräsidenten wäre das sicher alles Kleinkram gewesen, für einen Präsi aber nicht.
Und schon garnicht im Falle Wulff: Du erinnerst Dich, welche Ansprüche er an andere Amtsträger hatte?? Er hat z.B. einen Kollegen wegen einiger Kästen Bier und anderer Kleingkeiten aus dem Amt gedrängt!! Da ist es nur gerecht, wenn man selbst dann auch an der eigenen Hürde scheitert.
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Glühfix
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Re: Ehrensold

Beitrag von Glühfix » So 11. Mär 2012, 21:59

Hallo ronald,
so kenn ich Dich und so mögen wir Dich! :D

Immer schönen Öldruck.
Maria und Erich

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Der Eindruck in der Öffentlichkeit entscheidet

Beitrag von Altopelfreak » Do 15. Mär 2012, 14:15

Herr Wulff war ein Bundespräsident von Merkels Gnaden und dadurch erst für die Presse als poltisch angreifbar interessant. Möglich, dass seine Verfehlungen unter Politikern Gang und Gäbe sind und in der Regel genau so stillschweigend geduldet werden, wie Hochschulen das Abschreiben von Zitaten in Doktorarbeiten dulden (Fall Guttenberg). Es ist nicht korrekt, doch jeder tut es.

Ich finde jedoch, dass das Amt eines Bundespräsidenten so hohe Anforderungen an moralische und ethische Integrität stellt, dass es weniger auf Umfang und Schwere möglicher zur Last gelegten Verfehlungen ankommt, auch nicht, ob sie letztendlich gerichtlich nachgewiesen werden, sondern allein auf das Bild in der Öffentlichkeit. D. h. ein Bundespräsident muss eben bei Zeiten dafür sorgen, sich keinerlei Verdächtigungen auszusetzen. Und genau dies hat Herr Wulff eben nicht vermocht, im Gegenteil! Durch sein ungeschicktes Verhalten hat er sich immer weiter hineingeritten: Anstatt gleich alles von vornherein überzeugend zu entkräften, liess er seine Anwälte für sich sprechen! Was ist das eigentlich für ein Politiker?

Auch wenn Herr Wulff deutlich mehr Interesse und Verständnis für unser Hobby hatte (ich denke da an sein Grusswort zum Opel-Jahrestreffen in Stadthagen) als sein Vorvorgänger Johannes Rau, der damals nichts unversucht liess, die H-Kennzeichen-Regelung zu torpedieren (die Folgen spüren wir noch heute, 30 Jahre!!), hielt ich ihn für das Amt von Anfang an für ungeeignet: Er verliess seine langjährige Ehefrau, um eine deutlich jüngere und attraktivere zu heiraten. In Zeiten zunehmender Scheidungen und immer mehr Kindern als Scheidungswaisen ein ganz, ganz schlechtes Vorbild! Der greise “Schmidt-Schnauze” hat es sehr gut auf den Punkt gebracht, wenn er meint, dass Wulff einfach zu jung für das Amt war. Ich meine auch, dass ein Bundespräsident weniger das Bild eines Lebemannes verkörpern sollte, der irdischen Gelüsten frönt, sondern eine reifere Person sein sollte, die diese Phase bereits hinter sich hat.

Das mit dem Ehrensold wäre wirklich ein Skandal und, sollte er ihn tatsächlich annehmen. Da muss sich niemand mehr über stetig wachsende Politikverdrossenheit wundern, angesichts immer mehr am Existenzminimum lebenden Bundesbürgern!

Verdient jedenfalls hätte er ihn ebenswenig wie der oldtimerfeindliche Johannes Rau!

Klaus

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Re: Ehrensold

Beitrag von Th. Dinter » Do 15. Mär 2012, 16:19

....und mit diesem letzten Satz disqualifizierst Du Dich auch.....
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Wieso denn?

Beitrag von Altopelfreak » Fr 16. Mär 2012, 09:18

Immerhin habe ich mich damals für die Interessen der Oldtimer-Szene eingesetzt anstatt Bundespräsident werden zu wollen!

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Re: Der Eindruck in der Öffentlichkeit entscheidet

Beitrag von 1300VC » Sa 17. Mär 2012, 09:50

Altopelfreak hat geschrieben:Er verliess seine langjährige Ehefrau, um eine deutlich jüngere und attraktivere zu heiraten. In Zeiten zunehmender Scheidungen und immer mehr Kindern als Scheidungswaisen ein ganz, ganz schlechtes Vorbild!
Oh, dann wirst jetzt wohl den Nachfolger mit einem Eierwurf morgen nach der Wahl traktieren, oder ?

Dieser intelligenten Schlußfolgerung nach wäre das nur konsequent...

Aua, tut das weh..... :mrgreen: :mrgreen:

Chris.

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