Wenn es nichts ausmacht, ....

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oldsbastel
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von oldsbastel » Di 29. Nov 2011, 19:42

Bei Pferden stellt sich das etwas anders dar, als bei Hunden.

Das BVG hat in einem früheren Urteil festgestellt, dass es sachlich unbegründet ist, Hunde- und Pferdesteuern miteinander zu vergleichen. Im Gegensatz zu Hunden soll hier zum ersten Mal ein Breitensport besteuert werden. Analog dazu gibt es Gemeinden, die bereits eine "Waldnutzungssteuer" für Radfahrer, Jogger und Walker erheben wollten. Die Pferdesteuer ist ein Schlag in Gesicht der ehrenamtlich Tätigen in den Vereinen, die dort z. B. die Jugendarbeit leisten und dafür z.T. auch unentgeltlich die Pferde zur Verfügung stellen. Die Vereine erhalten zudem Zuschüsse aus der Sportförderung, um Hallen etc. zu bauen. Die Turniere sind notwendig, um die Reitanlagen zu unterhalten. Pferdesport ist außerdem eine olympische Disziplin, in der Deutschland seit vielen Jahren die Weltrangliste anführt. Vom Pferd als Wirtschaftsfaktor mal ganz abgesehen. Die Ministerien für den ländlichen Raum versuchen, die Pferdehaltung zu fördern und werben für Reiten als sanften Tourismus. Da passt die Abzockerei der Kommunen irgendwie nicht so recht ins Bild.

Und nein, Pferdebesitzer sind in aller Regel nicht reich! 50% aller Pferdebesitzer sind jünger als 26 Jahre und sind noch in irgendeiner Form in der Ausbildung oder befinden sich gerade am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn. Die meisten sparen sich ihr Pferd aus Liebe zu den Tieren vom Mund ab und verzichten dafür auf Vieles. Und selbst dann funktioniert das nur, wenn Oma, Opa oder die Tante noch was zuschießen. Das einzige, was mit der Steuer erreicht würde, ist vielen Kindern (und auch Erwachsenen) das Hobby zu nehmen, weil es schlicht und ergreifend unfinanzierbar wird. In aller Regel ist das Budget mit den Kosten für die Haltung eines Pferdes längst mehr als ausgereizt. Es ist also davon auszugehen, dass zahlreiche Pferde beim Schlachter landen werden, weil die Haltung für die Betroffenen nicht mehr zu finanzieren ist. Die Upper-Class-Ställe mit Herrn und Frau Neureich oder ein Totilas, der für 10 oder 15 Mio € den Besitzer wechselt, sind die absolute Ausnahme.

Hinzu kommt, dass viele Pferdebesitzer, die über eine Wiese verfügen, noch Gnadenbrotpferde beherbergen und versorgen, damit sie nicht beim Schlachter landen. Es wird wohl kaum einer die "Rentner" versorgen und für jeden "Rentner" auch noch 750 € im Jahr bezahlen.
Zuletzt geändert von oldsbastel am Di 29. Nov 2011, 19:48, insgesamt 2-mal geändert.

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oldsbastel
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von oldsbastel » Di 29. Nov 2011, 19:43

Sierra hat geschrieben:Auch eine Baumimgartensteuer, Briefkastensteuer, Hausnummernsteuer, Treppenstufensteuer täten der Gemeinde sicher gut.

Besser wäre es vielleicht, die Damen und Herren würden mit fremdem Geld so wie mit eigenem wirtschaften müssen und könnten für ihre Verfehlungen belangt werden.

Gruß
Michael
Wie wäre es noch mit einer "Elternsteuer" oder "Kindersteuer". Das dürfte ziemlich ergiebig sein.

er ka
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von er ka » Di 29. Nov 2011, 20:50

Hallo Burkhard,

komme mal bitte wieder zurück in die Realität und sülze bitte nicht rum wie Pferdebesitzer die sich den Besitz vom Mund absparen.

Als ehemaliger Sponsor von drei Pferden rechne ich mal kurz durch und komme zu einem einfachen Ergebnis.

Boxenmiete 250 Euro/ Monat 3000 Euro

Schmied 100Euro/Quartal 400 Euro

selbiges wie Schmied beim Tierarzt 400 Euro

Futter rund 50 Euro durchschnitt/Monat 600 Euro

der Futterpreis resultiert aus Offenboxhaltung im Sommer, mit Kraft- und Aufbaufutter für Turnierpferde ist der Preis leicht zu toppen.

Alles ohne irgendwelche Komplikationen oder Koliken

Sattel, einigermassen Qualität 2500 Euro auf 10 Jahre
Persönliche Ausrüstung je nach Anspruch 1000-1500 Euro auf 5 Jahre

Von Trailer, Veranstaltungen, Festen, Fahrtkosten schreibe ich mal nichts

Macht an Fixkosten 4400 Euro pro Jahr für den ach so armen Durchschnittspferdeeigentümer.

Aber Steuern zahlen? Nein Danke?

Nebenan wohnt eine Rentnerin mit ihrem "Fido" einem Mischlingsterrier, hat runde 850 Euro Rente und der geht es noch relativ gut, spart noch zusammen für die Weihnachtsgeschenke für ihre Enkel, Kinder, versucht zu überleben und kauft im Aldi Sonderangebote, schleppt diese zu Fuss nach Hause um das Fahrgeld zu sparen und die zahlt sage und schreibe 124 Euro Hundesteuer per Jahr, wird teilweise noch angefeindet weil sie sich so einen Scheisser hält und hat deshalb immer Tempos und Tüte im Handtäschen.

Merkst Du wie mich die Armut der Perdeeigentümer ankotzt?

Und jetzt erkläre dieses bitte mal der netten alten Dame von nebenan, wenn Du kannst.

Ich fahre(sorry, aber das musste jetzt mal sein)freundlich grüssend
er ka

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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von torsten130 » Di 29. Nov 2011, 22:09

er ka hat geschrieben:Hallo Burkhard,

komme mal bitte wieder zurück in die Realität und sülze bitte nicht rum wie Pferdebesitzer die sich den Besitz vom Mund absparen.

Als ehemaliger Sponsor von drei Pferden rechne ich mal kurz durch und komme zu einem einfachen Ergebnis.

Boxenmiete 250 Euro/ Monat 3000 Euro

Schmied 100Euro/Quartal 400 Euro

selbiges wie Schmied beim Tierarzt 400 Euro

Futter rund 50 Euro durchschnitt/Monat 600 Euro

der Futterpreis resultiert aus Offenboxhaltung im Sommer, mit Kraft- und Aufbaufutter für Turnierpferde ist der Preis leicht zu toppen.

Alles ohne irgendwelche Komplikationen oder Koliken

Sattel, einigermassen Qualität 2500 Euro auf 10 Jahre
Persönliche Ausrüstung je nach Anspruch 1000-1500 Euro auf 5 Jahre

Von Trailer, Veranstaltungen, Festen, Fahrtkosten schreibe ich mal nichts

Macht an Fixkosten 4400 Euro pro Jahr für den ach so armen Durchschnittspferdeeigentümer.

Aber Steuern zahlen? Nein Danke?

Nebenan wohnt eine Rentnerin mit ihrem "Fido" einem Mischlingsterrier, hat runde 850 Euro Rente und der geht es noch relativ gut, spart noch zusammen für die Weihnachtsgeschenke für ihre Enkel, Kinder, versucht zu überleben und kauft im Aldi Sonderangebote, schleppt diese zu Fuss nach Hause um das Fahrgeld zu sparen und die zahlt sage und schreibe 124 Euro Hundesteuer per Jahr, wird teilweise noch angefeindet weil sie sich so einen Scheisser hält und hat deshalb immer Tempos und Tüte im Handtäschen.

Merkst Du wie mich die Armut der Perdeeigentümer ankotzt?

Und jetzt erkläre dieses bitte mal der netten alten Dame von nebenan, wenn Du kannst.

Ich fahre(sorry, aber das musste jetzt mal sein)freundlich grüssend
er ka
Danke!!!! sage ich als zweifacher Hundebesitzer, der glücklicherweise auf dem Land wohnt und von daher relativ moderate Hundesteuer zahlen muss (und dies auch ohne zu murren tut).

Gruß t.

Ponton-Paul
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von Ponton-Paul » Di 29. Nov 2011, 22:40

Entschuldigung, aber was hat das alles mit oldtimern zutun?

vielleicht gehört dieser beitrag eher in ein Pferdeforum.

nette Grüße

Paul

oldierolli
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von oldierolli » Di 29. Nov 2011, 23:26

Hallo, Steuern werden immer dann eingeführt, wenn Politiker mit ihrem Geist am Ende sind oder versagt haben. (siehe viele Steuern wg. unsinnigen Materials für dumme verlorene Kriege). Jetzt fehlt das Geld wegen der Fehler von Politbeamten als Möchtegern-Superfinanzspekulanten bei den Landesbanken. Wenn, dann nur ABGABEN für Inanspruchnahme öffentlicher Leistungen. So wie ja auch Versicherungen RISIKO-orientiert erforderlich sind. Aber Steuern als Blankoscheck? Ansonsten muss ich doch noch eine Auswanderungsinitiative contra Amtskraken organisieren. Und dann kommen gar keine Steuern mehr rein, dann werden deren Einkünfte/Pensionen mindestens so gekappt wie in Griechenland oder hoffentlich Stellen gestrichen. Ergänzung: HUNDE-Steuer kann NICHT erhoben werden, wenn ich das Tier nur auf eigenem Grund halte. Und wenn das BVerfG sowas schon entschieden hat, sehen die subalternen Provinzbeamten eh alt aus. Bald "republik"flüchtigen Gruß. Rolf

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oldsbastel
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von oldsbastel » Mi 30. Nov 2011, 10:23

er ka hat geschrieben:Hallo Burkhard,

Aber Steuern zahlen? Nein Danke?
Ronald,

die Frage ist doch in erster Linie mal, ob man prinzipiell Lebewesen versteuert. Das gilt für Hunde genauso, wie für Katzen (was auch schon im Gespräch war) oder Pferde.

Du kannst da ja anderer Meinung sein, aber ich mache das grundsätzlich nicht. Ich versteuere weder Hunde, noch Katzen, noch Pferde. Punkt! Ich würde weder für einen Hund Hundesteuer bezahlen, noch werde ich das Pferd versteuern! Und zwar völlig unabhängig davon, was das Tier sonst an Kosten verursacht oder wieviel Geld ich dafür zur Verfügung habe. Die Franzosen haben es richtig gemacht. Sie haben die Hundesteuer einfach nicht bezahlt. Nur die Deutschen sind dumm genug, sich in einer Tour gemäß der alten Zockerweisheit "Zahlen und fröhlich sein" über den Tisch ziehen zu lassen. Wie blöd ist dieses Volk eigentlich?

Im Übrigen habe ich ja auch nie bestritten, dass Pferdehaltung billig ist. Aber du müsstest eigentlich auch wissen, dass ein erheblicher Teil der Pferdebesitzer, gerade der Jüngeren, genau deswegen kein Geld mehr übrig hat, weil die Kosten das Budget eigentlich bereits übersteigen.

Mein Tierarzt hat es kürzlich ganz treffend formuliert. Er legt eigentlich keinen Wert auf Pferde als Patienten, weil die Besitzer aufgrund der sonstigen Kosten für ein Pferd in aller Regel eine "zahlungsschwache" Klientel sind. Für die medizinische Versorgung des Pferdes bleibt aufgrund der sonstigen Kosten nichts mehr übrig. Ob das betriebswirtschaftlich eine sinnvolle Kalkulation ist, will ich dabei gar nicht diskutieren.

Fakt ist aber eines: Da die Budgets bei einem nicht unerheblichen Teil der Pferdebesitzer - nicht zuletzt aufgrund der erheblich gestiegenen Futterkosten in diesem Jahr - ausgereizt sind, werden viele gesunde Pferde beim Schlachter landen. Ich kenne hier auf der Ecke schon eine ganze Reihe Pferde, die eine Pferdesteuer definitv nicht überleben werden. Außer dass die Pferdefleischpreis sinken werden, hat die Kommune also nichts von diesen Pferden. Von den damit ebenfalls verbundenen Verlusten bei der USt, Einkommensteuer etc. ganz zu schweigen. Alleine bei der Argumentation der Städte und Gemeinden fällt dir nichts mehr ein. "Wir wollen 750,-€ pro Pferd und Jahr, weil 750,-€ 'noch nicht erdrosselnd' wirken". Meine 5 Motorräder mit insgesamt ca. 4,2 L Hubraum kosten mich im Jahr ZUSAMMEN ca. 330,- €. Für den Differenzbetrag kann ich mir dann also noch 6 weitere Motorräder hierhin stellen.

11 Motorräder kosten dann zusammen soviel Steuern wie ein Haustier! Geht's noch? Und vor allem für was? Für ein paar geschotterte Feldwege, mit denen du dem Pferd die Hufe kaputt machst?

Die erste Kommune, die hier in der Nähe von Kassel im September eine Pferdesteuer einführen wollte, ist übrigens innerhalb von 2 Tage ganz massiv auf die Schnauze gefallen. Dort ist das Thema erstmal vom Tisch. Und bei uns hier sind in 8 Wochen Kommunalwahlen. Ich habe schon angefangen, die Stellungnahmen der Parteien zu diesem Thema einzuholen. Macht eine dabei blöd, dann mache ich das Ganze hier innerhalb von 1 bis 2 Wochen zum Wahlkampfthema. Das kostet mich dann vielleicht 200 oder 300 €, ist aber ansonsten eine der leichtesten Übungen.

Ponton-Paul
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von Ponton-Paul » Mi 30. Nov 2011, 11:58

ich finde dieses Thema hier mehr als überflüssig wobei noch hinzu kommt das die Antworten und Kommentare absolut von der Realität und Wirklichkeit abweichen und teilweise obendrein auch noch ins Beleidigende gehen.

Deshalb meine Bitte an den Admin: Bitte dieses Thema schließen!

netten Gruß

Paul

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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von Tripower » Mi 30. Nov 2011, 12:35

Hallo Paul,

das Thema hat zwar absolut nichts mit der Oldtimerei zu tun - aber genau dafür wurde dereinst die Kategorie "Dies und Das" eingerichtet. Solange hier nicht die Spielregeln mißachtet und die Grenzen zur Beleidigung überschritten werden, gibt es keinen Grund, administrativ einzugreifen (auch wenn ich persönlich das Thema hier auch überflüssig und deplaziert finde). Da sich der Ton auch wieder "normalisiert" hat, warten wir einfach ab, bis sich die Diskussion von alleine im Sande verläuft ...

Mit wachsamen Grüßen
Tripower
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Re: Wenn es nichts ausmacht, ....

Beitrag von oldierolli » Mi 30. Nov 2011, 17:25

@ Tripower: souverän reagiert! Wenn "Onkel Paul" als Neuling (oder doch der Ex-"uvm121"?) hier gleich SEINEN Maßstab durchsetzen will, kann er das zwar versuchen, aber er muss sich wie bei "Stuttgart21"... eben der Mehrheitsmeinung fügen. Und eine exakt formulierte Kritik ist eben keine Beleidigung, ansonsten müsste man fast alle Foren schließen. Gruß. Rolf

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