Garagenbau - Frage zur Statik

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GP700
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Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von GP700 » Do 31. Mär 2011, 11:36

Hallo allerseits,

es ist endlich soweit - ich werde eine große Garage / kleine Halle für meine alten Karren bauen, 6m x 11m. Eine Bodenplattenstatik und eine Deckenstatik habe ich von einem vergleichbaren Bauwerk, was mir noch fehlt ist die Bemessung eines Sturzes über dem Tor. Dies soll eine lichte Öffnung von 450 cm haben und in die Front aus 24er KS-Mauerwerk eingebaut werden. Der Sturz hat lediglich sein Eigengewicht plus die Welle des Sektionaltores zu tragen.

Meine Frage nun: hat jemand eine Statik für ein vergleichbares Bauwerk. Ich benötige die Höhe des Betonsturzes, die Dicke und Anzahl der Bewährungsstäbe sowie die Dicke und Abstand der Stahlbügel.

Da ich mein Vorhaben ohne Bauantrag (Freistellungsverfahren) ausführen kann, benötige ich keine (offizielle) Statik. Aber so ganz nach Bauchgefühl will ich das auch nicht bauen. Meine Vorstellung: b=24cm, h= 30cm, Unterbewährung 3x 12mm, Oberbewährung 2x 12mm, Bügel 6mm alle 25cm.

Herzliche Grüße aus der Eifel, René

oldierolli
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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von oldierolli » Do 31. Mär 2011, 16:22

Hallo, es heißt "BewEhrung", aber egal: ich schätze, dass es bei dieser Weite nicht ohne I-Träger aus Stahl geht. Dafür könntest Du den Boden pflastern statt gießen mit Eisenmatte. Es reicht für die Festigkeit ein Ring-Fundament. Evtl. ist hier ja noch jemand, der eine kurze Überschlags-Berechnung per PC machen kann. Gruß. Rolf

GP700
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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von GP700 » Do 31. Mär 2011, 19:17

Hallo Rolf,

danke für den Hinweis. Ich weiß, der Straftäter ist auf BewÄhrung, die VertÄrkung von Beton durch Stahl nennt man BewEhrung - aber egal ;) :

Ich möchte gerne eine Betonplatte als Boden haben, da man diese leichter sauber halten kann, evtl. kommen irgendwann mal einfache Fliesen rein. Außerdem könnte ich mir vorstellen dass ein Pflaster immer Erdfeuchte in die Garage dringen lässt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch sein wird.

Ein Stahlträger wäre sicher eine (teure) Lösung. Einen Betonsturz könnte ich in den Ringanker integrieren, was sicher zusätzliche Stabilität ergibt.
Ein Praktiker meinte soeben, er würde unten 4 und oben 2 14er Eisen einbauen, 6mm Bügel alle 20cm. "Jung, datt hält schon"

Herzliche Grüße aus der Eifel, René

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Michael P
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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von Michael P » Fr 1. Apr 2011, 11:56

Auf den Ringanker würde ich noch zwei bis drei Reihen Steine mauern. Denke noch an das Dach: Gewindestangen für die Traufbohle und den First mit einbetonieren.
Möchtest Du (später) eine Hebebühne anschaffen? Dann mache den Beton in diesem Bereich etwas stärker und denke an etwas mehr Höhe...
Lieben Gruß, Michael.
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Sierra
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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von Sierra » Sa 2. Apr 2011, 08:11

An die Betonplatte und die Hebebühne hab ich auch grad gedacht. Mach die Platte gleich stark genug und nimm den richtigen Beton.

Wenn es Dich interessiert, kann ich am Montag mal nachsehen, welche Anforderungen Zippo für meine stellte.

Gruß
Michael

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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von oldierolli » Sa 2. Apr 2011, 15:28

Hallo, wie wäre es denn mit Unterkellerung? In der Mitte die Eisen vorbereiten für "Gruben"-Öffnung und nach Abnahme den mittigen Treppenabgang erweitern auf Grubengröße. Ein Keller erfüllt nicht den Begriff einer "Grube". Dann sparst Du die Hebebühne und hast extra Lagerraum. Gruß. Rolf

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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von TR-Surfer » Di 5. Apr 2011, 16:14

Hallo Rene,
Da ich mein Vorhaben ohne Bauantrag (Freistellungsverfahren) ausführen kann, benötige ich keine (offizielle) Statik. Aber so ganz nach Bauchgefühl will ich das auch nicht bauen. Meine Vorstellung: b=24cm, h= 30cm, Unterbewährung 3x 12mm, Oberbewährung 2x 12mm, Bügel 6mm alle 25cm.
Das ist ein weit verbreiteter Irtum. Du musst die Statik nicht mehr vorlegen. Du bist aber dafür verantwortlich, wie auch dein Planer, dass Du sie hast. Die statische Auslegung der wesentlichen Teile deiner Garage solltest Du wenigstens nach Faustformeln gemacht haben. Da kann mann böse Fehler machen.

Für einfache Bauteile die man zukauft, bieten meistens die Hersteller Statiktabellen an. Für Betonstürze z.B. hier
http://www.christoph-betonwaren.de/a.pdf

Ansonsten gibt es in Deiner Nachbarschaft bestimmt einen Bauingenieur, einen Maurer- oder Zimmermeister, die dir nen Tip geben können. Genauso wie bei unseren Oldies schadet es meistens nicht,Geld für den Fachmann auszugeben, wenn mann selber nicht genug weiss.

mit triumphalen Grüßen aus der Holledau

Peter

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Re: Garagenbau - Frage zur Statik

Beitrag von GP700 » Di 5. Apr 2011, 21:59

Zunächst mal vielen Dank für alle guten Tipps und Hilfen.

Eine Hebebühne wäre toll, aber die Bauhöhe reicht dazu keinesfalls aus. Eine Grube habe ich in meiner vorhandenen Garage, ist also nicht erforderlich. Zudem ist das geplante Bauwerk auch nur ein reiner Aufbewahrungsort und soll kein Arbeitsplatz werden.

Peter, ich weiß, dass ich für die statische und auch baurechtliche Ausführung verantwortlich bin, deshalb suche ich ja auch eine fundierte Quelle für meinen 4,5m-Sturz, die einer Nachprüfung standhält. Für den Boden und das Dach habe ich inzwischen die Berechnungen eines Statikers bekommen, da ein Freund eine vergleichbare Garage vor 15 Jahren errichtet hat. Die sollte passen.
Leider hat er 2 Standardtore eingebaut, den langen Sturz gibt es in seiner Statik nicht.
Die statische Auslegung der wesentlichen Teile deiner Garage solltest Du wenigstens nach Faustformeln gemacht haben.
Würde ich gerne, aber ich habe mir schon einen Wolf gesucht, um solche "Faustformeln" zu finden. Leider erfolglos.
Da ich aber mit Sicherheit nicht der Erste bin, der ein solches Tor einbaut, hoffe ich auf die Vorlage eines anderen Bauherrn, die ich dann nach bester Guttenberg-Manier in meine Unterlagen übernehmen kann. Ja ich weiß, die verhasste "Geiz-ist-geil-Mentalität", aber ich investiere halt lieber in Blech als in Papier ;)

Herzliche Grüße aus der Eifel, René

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