Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

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oldierolli
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von oldierolli » So 17. Okt 2010, 11:07

Hallo, da will doch der Staat wieder mal den Unternehmen die Probleme des Marktes abnehmen und Zuwanderung unterstützen. Das ist allein Sache der Wirtschaft, die ALLE Kosten dafür zu tragen hat. Aber bitte genau (wie es bei der Atomwirtschaft sein SOLLTE) mit FOLGE-Kosten. Also Bezahlung von Sprach/Integrationskosten, Bildung eines Sozialpools für Arbeitslosigkeit/Rückkehr (dafür KEINE Beiträge zur Sozialversicherung mit Ansprüchen) und Kosten der Familienzuführung/Rückführung. Anti-Liberalkommunistischen Gruß. Rolf

BUMI45
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von BUMI45 » Mo 18. Okt 2010, 11:27

Moin, das will nicht "der Staat" - der sind wir nämlich alle zusammen. Das wollen Lobbyisten und die bekommen, was sie wollen. Das ist wohl ein Naturgesetz.Gruß, Burgfried

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wokri
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von wokri » Mi 20. Okt 2010, 10:07

Nicht die Zuwanderung ist das Problem, sondern das die Wirtschaft nach Zuwanderung brüllt, jedoch keine Migranten, die hochqualifiziert sind und eine Stelle suchen, einstellt (siehe Fernsehberichte, wo eine fingierte Einstellung mit ausländischem Namen durchgespielt wurde).Das ist die Krux. Es wird wieder einmal nach vermeintlich billigen Arbeitskräften gebrüllt, obwohl es eine Reihe von qualifizierten Kräften gibt, die Taxi fahren, weil sie keine Stelle finden.Das hat nichts mit Kommunismus zu tun, sondern, wenn schon, dass seitens der Wirtschaft jahrelang nicht ausgebildete wurde.

Doroma
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von Doroma » Mi 20. Okt 2010, 14:50

Ich habe das neulich auch gesehen, wo ein pakistanischer Maschinenbau-Ingenieur Taxi fährt, weil seine Ausbildung hier nicht anerkannt wird. Wir haben so einen Fall in der Nachbarschaft. Die Frau ist aus Kolumbien und voll ausgebildete Ärztin mit Berufserfahrung. Jahre lang taten die Behörden so, als wäre ein Medizinstudium in Kolumbien eine Ausbildung zum Druiden. Dabei haben die weit mehr drauf als in Deutschland ausgebildete Ärzte, weil sie auch Behandlungsmethoden erlernen und anwenden, die bei uns die Hürden der Zulassung nicht schaffen. Inzwischen hat die Frau übrigens Arbeit, was aber auch nicht einfach war. Sie ist ja nicht nur einige Jahre älter, Mitte 40, was ja auch störend ist, sondern es fehlen auch einige Jahre Erfahrung und Kenntnisse des Fortschritts.Beitrag geändert:20.10.10 14:48:16

oldierolli
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von oldierolli » Mi 20. Okt 2010, 16:52

Hallo, "Kommunismus" ist es dann, wenn der Staaat die Versäumnisse der Penner in der Wirtschaft wieder auf Kosten der Allgemeinheit ausbügeln will. Quasi wie bei den Banken. Bzgl. der Anerkennung von Abschlüssen sitzt die Wirtschaft ja bei den IHKs und HWKs mit im Boot und da hätte man ja längst was tun können. Aber alle Kosten der Aus/Fortbildung und sozialer Absicherung bitte aus SEPARATEN Töpfen, die von der Wirtschaft bezahlt werden ggf. mit Arbeitnehmer-Anteil. Bei der Krankenversicherung gibt es ja auch eine Privat-Abtrennung und bei der Rente gibt es auch eine separate Anwalts- und Ärzte-Versorgung, die von der Dt. Rentenversicherung abgekoppelt ist. Also rechtlich alles machbar! Und für die Privatisierung vieler Hochschulen/Fachschulen bin ich schon lange. Würde viel Geld im Steuertopf einsparen. Dann gäbe es keine Ressourcenverschwendung auf Kosten der Allgemeinheit, wenn bei Einstellungen "Bachelor" gefordert wird, wo nur Lehrabschluss notwendig ist. Gruß. Rolf

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Beitrag von oldsbastel » Mi 20. Okt 2010, 17:59

Seit wann sind die IHKs und HWKs oder "die Wirtschaft" für die Anerkennung von Berufabschlüssen zuständig? Ich dachte immer, das wäre Aufgabe des Gesetzgebers! Nicht zuletzt hängt davon auch die Arbeitserlaubnis und das Visium für den Betroffenen ab.Haben irgendwie was von Stammtischparolen, die Wirtschaft-hat-verbaselt-Sprüche oben ...Wenn hier also einer was verpennt hat, dann die Behörden und nicht die Unternehmen.Beitrag geändert:20.10.10 18:02:43

oldierolli
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Arbeitsmarkt: Kommunismus statt Markt?

Beitrag von oldierolli » Mi 20. Okt 2010, 18:51

Hallo, olds-Gequatsche ist auch Stammtisch; unter IHK Kassel nachzulesen: ...Beratung der Betriebe in ALLEN Ausbildungsfragen..., ...nicht nur als zuständige Stelle bei der Umsetzung der gesetzlichen Auflagen in der beruflichen Bildung..., ...enge Zusammenarbeit mit Bildungsträgern, Arbeitsämtern, Organisationen und Verbänden... (nur auszugsweise). Also ist da (diesmal positive) Lobbyarbeit in den Gesetzgebungsasschüssen möglich. So. Gruß. Rolf

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Sierra
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Beitrag von Sierra » Mi 20. Okt 2010, 19:43

Ihr vergleicht Äpfel mit Birnen.Für's gemeine Fußvolk, sprich Lehrlinge, duale Berufsausbildung, sind die IHKn/HWKn zuständig. Dumm ist, daß man einmal verliehene Abschlüsse nicht wieder einziehen kann. Ich hab mal wegen einer besonders dämlichen kaufmännischen Mitarbeiterin danach gefragt.Für "G'studierte" verleihen die Hochschulen die Abschlüsse und die Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse besorgt der Staat.GrußMichaelBeitrag geändert:20.10.10 19:41:27

oldierolli
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Beitrag von oldierolli » Mi 20. Okt 2010, 20:42

Hallo, ja logo, aber "der Staat" richtet sich ja nach den Interessen der Wirtschaft über die Lobbyisten (also auch IHKs) und passt auch die Hochschulgesetze und Einwanderungsbestimmungen entsprechend an. Die Gesetzgebung braucht aber Zeit, während die Wirtschaftsvertreter Druck machen, nachdem sie mal wieder "alles nicht vorhergesehen" haben. Gruß. Rolf

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Beitrag von oldsbastel » Do 21. Okt 2010, 09:29

Zitat:Original erstellt von oldierolli am/um 20.10.10 18:51:37Also ist da (diesmal positive) Lobbyarbeit in den Gesetzgebungsasschüssen möglich. Du hast es ja selbst geschrieben. Lobbyarbeit, aber nicht Gesetzgebung! Ein kleiner, aber feiner Unterschied!Im Übrigen können die Betriebe nur so viele Menschen ausbilden, wie von den Schulen nachrücken. Wenn weniger nachrücken, können nur weniger ausgebildet werden. Für diese Erkenntnis reicht bereits die einfache Logik.Und außerdem wirst du niemals für jeden eine Lehrstelle finden, weil nicht alle Schulabgänger zu vermitteln sind. Grundvoraussetzung ist z.B. ein Schulabschluss. Das es Schulabgänger ohne Abschluss gibt, ist kein Problem der Wirtschaft, sondern ein Problem der Schulen und der Eltern.Und auch die Tatsache, dass es nicht nur in USA sondern auch in Deutschland Schüler schaffen, sich durch das gesamte Schulsystem durchzumogeln, ohne anschließend Lesen und Schreiben zu können, ist ein Problem der Schulen und nicht der Wirtschaft. Den Schuh müssen sich schon die Schulen respektive die Lehrer anziehen!Du wirst doch wohl kaum ernsthaft von einem Arbeitgeber verlangen, dass er sich Leutes ins Haus holt, die er beim besten Willen nicht auf die Kunden loslassen kann oder bei denen er Angst haben muss, dass sie ihm die Bude ausräumen.

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