Tempolimit 120 km/h in Bremen

[RA-Wilke]

Aktuelle Presse-Info des AvD:Das heute in Bremen umgesetzte Tempolimit von 120 km/h auf den insgesamt 60 Autobahnkilometern bringt nach Ansicht des Automobilclubs von Deutschland (AvD) nicht die von Bremens Verkehrs- und Umweltsenator Reinhard Loske versprochenen Vorteile für die Umwelt. Auch im Hinblick auf die Unfallbilanz ist das generelle Tempolimit kritisch zu betrachten. Laut AvD ist zwar die Behauptung richtig, eine Begrenzung des Tempos auf 120 km/h könne die CO2-Emissionen eines Fahrzeuges senken, doch beziehe sich dies eben nur auf das einzelne Fahrzeug und nicht auf die Gesamtheit des Verkehrs. Der größte Teil der deutschen Autobahnen unterliegt bereits einer Geschwindigkeitsbeschränkung, die Durchschnittsgeschwindigkeit aller PKW liegt im gesamten Autobahnnetz bei unter 117 km/h. Darüber hinaus geschieht die Mehrheit aller Unfälle bei Geschwindigkeiten von unter 100 km/h. Die von Bremen erhofften positiven Auswirkungen werden deshalb schlichtweg nicht eintreten. Im Gegenteil: Die angesichts des starken LKW-Verkehrs notwendige Entflechtung des Verkehrs durch streckenweise freie Fahrt würde durch Verlagerung und Verlangsamung des Verkehrs auf den linken Autobahnspuren zu mehr Staus und mehr Auffahr-Unfällen führen, die auch negative Auswirkungen auf die Abgasbilanz haben und sich damit nachteilig auf die Umweltbilanz auswirken. Das ein generelles Tempolimit auf 120 km/h ein schneller und unbürokratischer Weg zum Klimaschutz sei ist schlichtweg falsch. Klimaschutz lässt sich so nicht betreiben. Diese Argumentation ist höchstens geeignet, das umweltpolitische Gewissen zu beruhigen und sich zu sagen, dass man es doch wenigstens versucht hätte. Der AvD begrüßt die klare Absage von Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre, die Bremer Lösung als Modell für eine deutschlandweite Lösung zu übernehmen.

[oldsbastel]

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke am/um 09.04.08 17:06:48... die Durchschnittsgeschwindigkeit aller PKW liegt im gesamten Autobahnnetz bei unter 117 km/h. *Gröhl* Was ist denn das für eine sinnfreie Angabe? Getreu dem Motto "Lass uns einen ungefähren Zeitpunkt ausmachen und zwar um exakt 17:32:43".

[Rene E]

Ist das jetzt ein Klimaschutzfeigenblatt? Ich kenne Bremen nicht, aber ich kann mir vorstellen daß es für die meisten Bremer ein frommer Wunsch ist auf den 60 km Autobahn in ihrem Stadtstaat mal schneller als 100 auf der Autobahn zu fahren. Nachts vielleicht oder am Sonntagabend

[TILUX]

hallo, wir haben das auf dem weg zur TC "erfahren". wie bescheuert, da wird seit jahren für abermillionen die bab im bremer raum auf drei spuren umgebaut, um dann bei freier fahrt in der nacht mit 100 rumzuzockeln? das kanns doch nicht wirklich sein, oder? und dann noch überholverbot mit anhänger, damit sich die wohnwagen-camper und pkw mit anhänger sich hinter den lkw-lindwurm in die karavane einreihen ?unverständlich für mich, soetwas

[de Auge]

Salut, immer wenn es um Speedlimits geht schreibt einer was überNachtfahrten und hohe Geschwindigkeiten.Ich bin mir da jetzt nicht sicher, aber ich glaube es istauch ohne Limit nicht erlaubt mit 200 durch die Nacht zubrettern. Vielleicht kann da jemand kompetentes zu sagen.Gruß Rolf PS: Limits als Bevormundung lehne ich auch ab. Leider beweistder Alltag dass sehr viele Hohlköpfe unterwegs sind dieohne solche Limits noch idiotischer fahren würden. Leider.

[RA-Wilke]

Erlaubt ist es schon, allerdings tendieren viele Gerichte immer mehr dazu den Mitverschuldensanteil proportional zur gefahrenen Geschwindigkeit zu erhöhen und zwar unabhängig davon ob die hohe Geschwindigkeit für den Unfall kausal war oder nicht. Für ein kleines Bundesland wie Bremen hat so ein Tempolimit natürlich echte Vorteile: Wer langsamer fährt, hält sich dort länger auf. Immer ein gutes Argument, wenn es um den Wohlfühlfaktor geht. Und vielleicht steigen ja auch einige vom leistungsstarken, modernen Pkw auf einen Oldtimer um...

[BUMI45]

@ Begrenzung des Tempos auf 120 km/h könne die CO2-Emissionen eines Fahrzeuges senken, doch beziehe sich dies eben nur auf das einzelne Fahrzeug und nicht auf die Gesamtheit des Verkehrs. Moin, wie wäre das zu verstehen? Wenn ein Auto weniger CO2 ausstößt, müssten 10 Autos 10X weniger ausstoßen und damit der gesamte Verkehr entsprechend weniger. Oder wird davon ausgegangen, dass die LKW nun auch 120 brettern sollen? Dann würde es tatsächlich mehr. Mehr Stau kann dadurch eigentlich nicht auftreten. Weil der vorgeschriebene Sicherheitsabstand geschwindigkeitsabhängig ist, kommt an einem betimmten Punkt in einer bestimmten Zeit bei jeder Geschwindigkeit nur eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen vorbei. Das ändert sich nur bei denjenigen, die ihre Nase gerne in das Hinterteil ihres Vorfahrers einklinken. Gruß, Burgfried

[Brummi]

Zitat:Original erstellt von RA-Wilke am/um 09.04.08 17:06:48Aktuelle Presse-Info des AvD: Im Gegenteil: Die angesichts des starken LKW-Verkehrs notwendige Entflechtung des Verkehrs durch streckenweise freie Fahrt würde durch Verlagerung und Verlangsamung des Verkehrs auf den linken Autobahnspuren zu mehr Staus und mehr Auffahr-Unfällen führen, die auch negative Auswirkungen auf die Abgasbilanz haben und sich damit nachteilig auf die Umweltbilanz auswirken.Diese vorgenannte Aussage ist Unsinn. Um es vorweg zu sagen, ich bin emotiell auch gegen ein Tempolimit, da ich bei freier Bahn auch gern mal schnell fahre, die Vernunft sagt allerdings, daß ein Tempolimit auch Vorteile hat.Um auf die obige Aussage zurück zu kommen: Autobahnen sind dann am aufnahmefähigsten, wenn der Verkehr mit ca. 120 bis 130 km/h gleichmässig fliesst. Unfallgefahren zwischen PKW und LKW sind dann am höchsten, wenn die Differenzgeschwindigkeiten sehr hoch sind. Ein LKW mit knapp 90 und der PKW mit 120 bis 130 km/h ist eigentlich fast perfekt.Eine Entzerrung durch freie Fahrt bei kurzfristig offenen Strecken führt doch dazu, daß bei plötzlich wieder auftretendem starken Verkehr, daß allein nur durch die notwendige Abbremserei ein Stau ensteht. Das würde nicht passieren, wenn der Verkehr auch bei kurzfristig freier Bahn gleichmässig weiterlaufen würde.Aber wie gesagt, in dieser Beziehung schlagen 2 Herzen in meiner Brust.Viele GrüßeHarald

[Rene E]

Ich kann mir gut vorstellen, daß bei einem durchgehenden Tempolimit in D die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit sogar ansteigt. Natürlich zum Nachteil der Nachtfahrer, aber zum Vorteil der Tagfahrer. Ich rechne auf Langstrecke immer 100km/h Reisegeschwindigkeit. Das passt sehr gut. Mal ist es schneller, oft aber sogar langsamer.

[arondeman]

Zitat:Original erstellt von Brummi am/um 10.04.08 10:30:40Diese vorgenannte Aussage ist Unsinn.Um es vorweg zu sagen, ich bin emotiell auch gegen ein Tempolimit, da ich bei freier Bahn auch gern mal schnell fahre, die Vernunft sagt allerdings, daß ein Tempolimit auch Vorteile hat.Um auf die obige Aussage zurück zu kommen: Autobahnen sind dann am aufnahmefähigsten, wenn der Verkehr mit ca. 120 bis 130 km/h gleichmässig fliesst. Unfallgefahren zwischen PKW und LKW sind dann am höchsten, wenn die Differenzgeschwindigkeiten sehr hoch sind. Ein LKW mit knapp 90 und der PKW mit 120 bis 130 km/h ist eigentlich fast perfekt.Eine Entzerrung durch freie Fahrt bei kurzfristig offenen Strecken führt doch dazu, daß bei plötzlich wieder auftretendem starken Verkehr, daß allein nur durch die notwendige Abbremserei ein Stau ensteht. Das würde nicht passieren, wenn der Verkehr auch bei kurzfristig freier Bahn gleichmässig weiterlaufen würde.Aber wie gesagt, in dieser Beziehung schlagen 2 Herzen in meiner Brust.Viele GrüßeHaraldBin ja geneigt, dir zu glauben (und hätte auch nicht allzuviel gegen ein Tempolimit), aber das mit der Entzerrung funktioniert nur dann wirklich gut, wenna) STRIKTESTES Rechtsfahrgebot durchgesetzt wird undb) Elefantenrennen rigoros unterbunden werden undc) Überholvorgänge wirklich zügig abgeschlossen werden, damit Ziehharmonikaeffekte vermindert werden (das geht auch mit 120, wenn es rechts nur mit 90-95 vorangeht) und es aufhört, dass soundsoviele Hansels glauben, sie könnten - egal was um sie rum passiert und egal ob rechts alles frei ist oder nicht - von Flensburg bis Berchtesgaden mit unveränderter Gaspedalstellung vor sich hin trödeln. Gerade diese Leutchen fahren dann nämlich unbeirrt mit 100 auf der mittleren Spur und machen dann de facto aus einer 3-spurigen eine 2-spurige Autobahn. Bei den oft zu beobachtenden, auf der mittleren Spur mit 100-105 dahintrödelnden ellenlangen Lindwürmern ist meistens einer dieser Schläfer an der Spitze. Aber nach rechts ziehen, sobald rechts was frei ist? I wo! Am Horizont da vorne fährt ja wieder ein Lkw! Da müsste man ja dann wieder ausscheren! Ein bisschen mehr verkehrsflussangepasste Fahrweise (bei der auch mal ein kurzzeitiger beherzter Tritt aufs Gaspedal notwendig sein kann) täte jedenfalls der Entzerrung ganz gut. Erfordert aber natürlich insgesamt mehr permanente Aufmerksamkeit. Aber alles nicht so einfach bei der Gemütslage vieler Autobahnbenutzer ...GrußS.Beitrag geändert:10.04.08 11:24:15