Oldtimer-Vorurteile

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arondeman
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Oldtimer-Vorurteile

Beitrag von arondeman » So 23. Mai 2004, 20:34

Hallo Ronald,nur zur Klarstellung:Die geschilderte Anekdote mit der Kittelschürzenmadam ist mir passiert, als es noch längst keine 07er Nummer gab. Und Sinn und Zweck der 04er und 06er auf diese Weise zu beschreiben, deutet ja - auch wenn es ein paar zu mietende Hochzeitsautos gab und gibt, die mit 04er oder 06er unterwegs sind - von extrem wenig Verständnis für die Zusammenhänge.Leider lässt sich der Tonfall, in dem mir diese Tiraden unaufgefordert serviert wurden, in schriftlicher Form nicht darstellen , sonst wüsstest Du sofort, wie aussichtslos etwaige "Aufklärungsversuche" gewesen wären. In diesem SinneStephan

KW
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Beitrag von KW » So 23. Mai 2004, 21:55

Also, von Neid kann ich auchnicht berichten.Ich finds immer wieder schön, meinen P-Rekord CarAVan frech in die erste Reihe zu stellen und von weitem zu sehen, wie die Älteren Herren mit den Fingern in respektvollem Abstand den verlauf der Panoramascheibe nacharmen, Ihren Frauen erklären das man die Hinteren Fenster aufstellen konnte, auf das 2-farbige Amaturenbrett blicken und sich dran erinnern, das Bäcker/Müller/Milchmann auch mal so einen hatten.mfg, Mark

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mo 24. Mai 2004, 13:11

Hallo,Wie immer gibt es diverse Sichtweisen der an und für sich gleichen Sache.Ein wesentlicher Aspekt unseres Hobby das starke Publikumsinteresse welches unseren Fahrzeugen entgegengebracht wird. Seltsamerweise steht dieses im krassen Gegensatz zur allgemeinen politischen Verteufelung des Objektes Auto und des Stinkers an und für sich. "Aussenstehendes Publikum" hat so gut wie keine Ahnung von Umgang und dem Thema Oldtimer überhaupt - redet aber immer fleissigst mit. Wichtig und unerlässlich für das Publikum ist anscheinend die Zuordnung in ein fest gefügtes Weltbild, welches Besitzer und Fahrzeug zumindest in die Schublade der "Besserverdienenden steckt.Meiner Meinung nach wird ein gepflegter Oldtimer fast immer (mehr oder weniger) positiv beurteilt. Falls der Wagen - in der Einschätzung des Puplikums - hochpreisig ist, kann man schon einen "gewissen" Neidfaktor verspüren. Oldtimer, welche einen eher ungepflegten Eindruck machen werden sehr häufig klar als Schrotthaufen und Umweltfrefler geoutet! Ich war am Wochenende in Hattersheim und habe mindestens 2 dieser Exeplare gesehen (Volvo, R4) welche sich schon in einem sehr "herben" Zustand befanden. Das diese Art von Oldtimer beim Publikum aufstoßen braucht man sich nicht zu wundern. Ich frage mich da immer wieso ein Veranstalter diese Autos auf den Platz läßt? Grüsse

arondeman
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Beitrag von arondeman » Mo 24. Mai 2004, 13:32

Zitat:Original erstellt von Dannoso:... welche sich schon in einem sehr "herben" Zustand befanden. Dass diese Art von Oldtimer beim Publikum aufstoßen, braucht man sich nicht zu wundern. Ich frage mich da immer, wieso ein Veranstalter diese Autos auf den Platz läßt? Ohne speziell diese Autos gesehen zu haben:Vielleicht deshalb, weil a) der Veranstalter gar nichts dafür kann, sondern irgendwelche subalternen Einweiser-Knallchargen mit ihrer Aufgabe (bei entsprechendem Ansturm kein Wunder) überfordert sind?oderb) weil es ja immer noch Old- oder Youngtimer gibt, die auch noch im Alltag bewegt werden und folglich ein paar Runzeln habenoder c) eine gewisse Toleranz gegenüber Leuten herrscht, die ihre "rolling restoration" (ein Zustand, den Laien meist nicht von "vergammelt" unterscheiden können) auch schon auf der Straße bewegen?A propos Zustand:Es gibt auch da zwei Lager, die jeweils ihr eigenes Weltbild pflegen:Die einen, die bei der winzigsten Rostblase, die irgendwo zu sehen ist, gleich wieder "fleißig mitreden": "Iiih, da ist ja Rost, wie kann man nur", oder (eine Spur gönnerhafter) "Da müssense aber wohl mal bei, was?"und die anderen, die von vornherein sagen: "Nach 40 Jahren darf ein Auto auch Rost zeigen" oder "für das Alter steht der aber immer noch sehr gut da" (auch wenn man sich selbst innerlich vor Scham windet, weil man genau weiß, wie lange man schon manche längst fälligen Reparaturen/Teilrestaurierungen vor sich her schiebt).Ohne jetzt dem Gammel das Wort reden zu wollen:Im Zweifel ist mir da die zweite Fraktion sehr viel lieber, denn da sind nach meiner Beobachtung sehr viele darunter, die früher mal - als die Autos neu waren - auch ein solches oder ähnliches Modell fuhren und am eigenen Leibe miterlebt habt, wie es war, wenn nach nur 6 oder 7 Jahren Fahrzeugalter der TÜV die vielen durchgegammelten tragenden Teile beanstandet hat. Aus deren Sicht will es also was heißen, wenn solch ein Auto nach 30 oder 40 jahren nur relativ wenige Rostblasen oder Chrompickel hat (was den Fahrzeugbesitzer heute natürlich objektiv nur bedingt tröstet). Die andere Fraktion, die gleich was von Umweltfrevler" schwätzt, umfasst halt leider auch viele, die zwar beim Anblick des restaurierten Autos des Nachbarn "Ooh" und "Aah" machen, die eben diesem Nachbarn aber zwei oder drei Jahre vorher, als genau dieses Fahrzeug als marodes Wrack im Hof stand und auf den ersten Griff mit dem Schraubenschlüssel wartete, am liebsten alle Polizisten und Umweltämter dieser Welt auf den Hals gehetzt hätten. Ganz abgesehen davon, dass sie das "Potenzial" in einem Vollrestaurierungsobjekt eben nie und nimmer erkennen ... GrüßeStephan

BJ43
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Beitrag von BJ43 » Mo 24. Mai 2004, 15:48

"...herben Zustand...."In Berlin gab es mal einen Prof,der einen Opel Rekord aus den 50zigern (in wirklich herben Zustand) auf diverse Treffen gestellt hat. Dieser Wagen löste regelmäßig heftigste Diskussionen aus. Seit einigen Jahren ist dieses Auto verschwunden. Weiß jemand was aus diesem Rekord geworden ist.GrußBJ 43

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Chrysler-Tommy
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Beitrag von Chrysler-Tommy » Mo 24. Mai 2004, 17:08

Hallo !Vorurteile wird es immer geben. Wenn ich auf jedes Vorurteil mir gegenüber, ob mit oder ohne Chrysler, reagieren würde, bräuchte ich wahrscheinlich schon lange einen Psychiater. Ich lass die Leut' schwätze, Vorurteile rinnen spurlos an mir herunter.Ich wollte mir heute in einem Fahrrad-Laden ein Fahrrad ausleihen. Zuerst stimmte angeblich mein Passfoto nicht mit mir überein, als ich die ältere Dame dann überzeugt hatte, daß ich's wirklich bin, war plötzlich der Schlüssel nicht da, für den Schuppen, in dem die Leihräder stehen.Dann fahr ich halt mit dem Bus...GrußTommy[Diese Nachricht wurde von Chrysler-Tommy am 24. Mai 2004 editiert.]

StevieP2
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Beitrag von StevieP2 » Di 25. Mai 2004, 09:52

Zitat:Original erstellt von BJ43:"...herben Zustand...."In Berlin gab es mal einen Prof,der einen Opel Rekord aus den 50zigern (in wirklich herben Zustand) auf diverse Treffen gestellt hat. Dieser Wagen löste regelmäßig heftigste Diskussionen aus. Seit einigen Jahren ist dieses Auto verschwunden. Weiß jemand was aus diesem Rekord geworden ist.GrußBJ 43Vor etwa einem guten Jahr (wenn ich mich richtig erinnere) warüber das Auto mal ein Bericht im "Zuverlässigen" (mit Bildern). Ich muß nochmal schauen, ob ichs finde und melde mich, wenn da etwas überdas Verblieben des Autos steht.Ansonsten muß ich leider auch bestätigen, dass die Leute auf der Strasse (keine Oldtimerkenner) den Wert des Autos eigentlich immer zu hoch ansetzen. Bei meinem P2 glaubt quasi niemand den reellen Marktwert, die Leute tippen fast immer das doppelte.Die Reaktionen sind aber bisher eigentlich ausschließlich positiv.Steffen

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Dannoso
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Beitrag von Dannoso » Mi 26. Mai 2004, 09:30

Zitat:Original erstellt von motocoupe:@ Dannoso :Hallo,Du meinst bestimmt das Volvo Bertone Coupé und den offenen R4!?Beides sind allerdings sehr seltene Fahrzeuge und deshalb der Zustand meiner Meinung nach zweitrangig. Solche unrestaurierten Seltenheiten erfreuen mein Auge mehr, als die massig vorhandenen englischen Roadster und Mercedes. Gruß, motocoupe Hallo Motocoupe,ich weiss nicht was für'n Typ der Volvo war, es war son ein silber grau lackierter und ziemlich groß. Wenn er so selten ist, ist da ja super für den Besitzer.Was ich halt nur nicht verstehe das unter den Zierleisten rundherum der Rost dick und kräftig(!) zutage trat. Mit "charmenten Spuren des Alters" oder "Gebrauchsspuren im laufe der Zeit" oder so, hat das leider nicht mehr allzuviel zu tun. Wenn hier der Besitzer nicht bald Abhilfe schafft, hat das seltene Auto seine Zeit hinter sich. Selbst wenn man da eine "rolling Restaration" im Sinne hat, dann soll er doch in Gottes Namen irgendwelche Aufkleber draufpappen oder silbergrau aus der Supermarkspraydose draufklatschen. Zumindest wird dann - und das war mein eigentlicher Kritikpunkt - der "unbedarfte" Besucher nicht sofort an eine Rostlaube denken. Das das Auto so selten ist weis außer wenigen sowieso keiner...Bei dem R4, muß ich Dir recht geben. Diese Dinger haben wir damals auf Can Canaria, Malloca oder so, regelrecht als Mietwagen verheizt. Da waren noch sinnigerweise Ketten als Türen drann. Die sahen damals innerhalb kürzester Zeit schon "so" aus! Das der Besitzer noch ein Schild unter die Windschutzscheibe geklemmt hat "GEBRAUCHSWAGEN" macht mir das Auto (und den unbekannten Besitzer) schon sehr sympatisch.In Rost we trust...Gruss

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