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arondeman
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Beitrag von arondeman » Di 4. Mai 2004, 00:32

Goggo hat's schön auf den Punkt gebracht. Zuviel Elektronik und zuviel Geiz beißen sich halt irgendwo, und dann gibt es Elektronikfehler, die ein Auto halt schlagartig und total zum Stehen bringen (ganz anders als früher, da man mit einem defekten Zündkabel halt schlimmstenfalls auf 3 Zylindern nach Hause kroch, weil man die Ursache auch nicht erkannte).Und mal ehrlich - was braucht man denn all diese Komfortelektronik in ihren heutigen Auswüchsen? Manches ist ja ganz nett, aber ist der heutige Autofahrer zu doof, seinen Innenspiegel selbst einzustellen usw.? Wenn der Mensch nur zu bequem geworden wäre und einfach Luxus (oder das, was die Industrie ihm als Luxus verkaufen will) genießen will, wär's ja halb so schlimm. Aber es gibt da noch einen anderen Aspekt: Addiert man die ganze Fahr- und Komfortelektronik zusammen, kommt ein Wust von elektronischer "Begluckung" und "Bemutterung" des Autofahrer heraus, bei der ihm derart viele Handgriffe abgenommen werden, dass er irgendwann meint, das Auto macht eh in jeder Situation alles richtig. Und in letzter Konsequenz fährt er noch hirnloser, denn "er hat ja ABS" und alle sonstigen kleinen Helferlein. Die eigene Reaktionsfähigkeit in Notsituationen hat er dann ob der ganzen Elektronik aber zunehmend verlernt.Manchmal ertappe ich mich - wenn wieder einmal die Debatte um das Tempolimit aufkommt - bei einem ganz bösartigen Gedanken:Elektronische Fahrwerksregelung ist doch heute in Pkws nix Seltenes mehr. Meinetwegen sollte jedes Auto eine egal wie hohe Höchstgeschwindigkeit fahren können. ABER: Was wäre, wenn zwangsweise die Fahrwerksabstimmung ab Überschreiten der Autobahn-Richtgeschwindigkeit schlagartig in ein extrem ruppiges Fahrverhalten umschlägt, das so etwa dem eines Rennwagen-Boliden von anno 1920 entspricht? Sprich: Schnellfahren muss man sich verdienen bzw. ein "ganzer Kerl" sein, um sein Auto bei höheren Geschwindigkeiten unter Kontrolle halten UND das Fahren noch genießen zu können! Hoffen wir, dass dann niemand in der Nähe ist, wenn die Neuwagen-Weichei-Raser dann das erste Mal versuchen, einen solchen Boliden bei Geschwindigkeiten jenseits ihrer eigenen Machbarkeitsgrenze zu bändigen, und dass sie für den zweiten derartigen Versuch dann gelernt haben, ihre Grenzen zu erkennen! Schöne GrüßeStephan

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ventilo
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Beitrag von ventilo » Di 4. Mai 2004, 00:50

Zitat:Original erstellt von goggo:...Oder bastelt Ihr an Airbags rum ????...klar, warum auch nicht?

matthias_p
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Beitrag von matthias_p » Di 4. Mai 2004, 10:34

Früher gabs bei den Autos technisch immer noch was zu verbessern, und dies wurde dann meist in der nächsten Modellgeneration realisiert. Inzwischen ist vielfach die Grenze zum Overkill überschritten. Hier ein aktueller Spiegel-Artikel zu diesem Thema: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,298098,00.html Gruß MP

Mario
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Beitrag von Mario » Di 4. Mai 2004, 10:56

Hallo Matthias,der beste Absatz ist dieser: Zitat:Wie aber kommt es dazu, dass ganze Entwicklungsmannschaften sich immer häufiger in kostspieligen Irrwegen verheddern?Industrie-Dienstleister Kurek sieht das Grundübel in der veränderten Management-Struktur moderner Autokonzerne, in denen das Schmieden strategischer Allianzen oft weit größere Priorität hat als die technische Ausrichtung: "Was den meisten Autoherstellern fehlt, ist ein starker Chefentwickler alter Schule mit dem nötigen Gespür für Kundenbedürfnisse."Ich denke, damit hat der Interviewte absolut recht, wenn es um den Autofahrer von "unserem" Schlag geht. Kundenbedürfnisse werden der vermeintlichen Innovation geopfert. Wir kommen ohne großartige Innovationen sehr gut klar, begnügen (nein, VERgnügen) uns mit spartanischster Technik.ABER wie sehen denn die durchschnittlichen Kundenbedürfnisse aus ? Hast Du dich mal bei Leuten umgehört, die mit unserem Hobby nichts zu tun haben ? Denen kann ein Auto nicht aufwendig und komfortabel genug sein. Ich kriege immer wieder das Grausen, wenn ich (sorry an alle Frauen) höre, wie sich die Partnerinnen meiner Bekannten ihr Traumauto vorstellen. Daß das Mistding nicht auch noch von alleine fahren soll, ist alles ! Bei den Männern habe ich eher den Eindruck, daß bei ihnen die Leistung eines Wagens ausschlaggebender ist als der Komfort, auf den die Dame so ungern verzichtet. Wen wundert´s also, daß die Autobauer beide Geschlechter zufriedenstellen wollen ? Die Frau mit ihrem übersteigerten Komfortwahn (alles elektrisch, von der Sitzverstellung bis zum Innenspiegel) und dem Manne, der seine Potenz gerne mit der seines Wagens mißt.Viele Grüße,Mario[Diese Nachricht wurde von osbourne68 am 04. Mai 2004 editiert.]

Slarti
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Beitrag von Slarti » Di 4. Mai 2004, 11:00

Wer hat das denn geschrieben? Ein BWLer???Gut, dass sich vor vielen tausend Jahren nicht einer hingesetzt hat und durchgerechnet, dass das auf den Bäumensitzen billiger ist, als aufrecht durch die Gegend zu laufen!Ok, man braucht nicht allen Firlefanz im Auto, aber "was man an Inovation bemerkt oder nicht" kann ein Kunde meist doch gar nicht, bemerken, soll er auch nicht.Ich will nicht pauschal alles gut finden, was neu ist, aber alles verteufeln auch nicht. Sicherlich sind nicht alles große Sprünge in der Entwicklung, aber so ist das halt mit der Evolution, und da geht auch schon mal was daneben.Wie jetzt ein Oldimensch wiederspricht der Abneigung gegen Elektronik & co. im Auto? Ne ne, Technik heute, macht unsere Autos nur noch faszinierender So long... ...Mario

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Beitrag von ventilo » Di 4. Mai 2004, 11:15

ich wäre jedenfalls froh, wenn wir diesen Anachronismus von Lenksäule endlich aus den Autos verbannen könnten (allein schon aus Package und Crash Gründen)vom niedrigeren Gewicht einer steer-by-wire Technik mal ganz abgesehen.und das Elektronik unzuverlässiger als Mechanik ist gehört doch auch zu den zwar immer wiederholten, aber dennoch nicht richtigen Thesen. Moderne Flugzeuge fliegen alle mit steer-by-wire und fallen nicht andauernd vom Himmel.[Diese Nachricht wurde von ventilo am 04. Mai 2004 editiert.]

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Beitrag von goggo » Di 4. Mai 2004, 11:35

Musst halt in der Elektronik ned die schrottigen Bauteile einsetzten die jetzt verwendet werden UND dann wirds teurer UND Manipulation (unbeabsichtigt) muss auch unterbunden werden - z.B. Verbot selbst an Fahrzeugen zu reparieren - sondern nur durch KBA abgenommene Werkstätten....Weis ned Weis ned....Oder bastelt Ihr an Airbags rum ????Ich habe zum Glück keinen in meinen Fahrzeugen....Helmut

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Beitrag von goggo » Di 4. Mai 2004, 13:13

Und keine Angst? Ich hab da echt Angst die Zündkapsel auszulösen ...z.B. Abstrahlung Handy,statische Aufladungen usw.Lieber ned...Helmut [Diese Nachricht wurde von goggo am 04. Mai 2004 editiert.]

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Beitrag von ventilo » Di 4. Mai 2004, 13:41

Nein keine Angst. Habe schon 2x die Wirkung eines Airbag "am eigenen Leib" erleben dürfen und lebe (deswegen?) immer noch....

Slarti
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Beitrag von Slarti » Di 4. Mai 2004, 14:41

Zitat:Manches ist ja ganz nett, aber ist der heutige Autofahrer zu doof, seinen Innenspiegel selbst einzustellen usw.? Das ist sogar sinnvoll, damit man den Spiegel in der Sitzposition einstellen kann, wie man ihn auch beim Fahren benutzt...Es gibt aber viele sinnlose Gimmiks.Alles was durch Komforterhöhung die Sicherheit (Entspanntheit des Fahrers) erhöht kann ok sein. Alles darüberhinaus, naja...Ich wäre auch gegen so manche Sicherheitseinrichtungen. Sollen sich die Leute doch totfahren. Ärgerlich ist es nur, wenn man unschuldig von jemand anderem getroffen wird Ansonsten hat man seine Sicherheit ja (meistens) selbst in der Hand.So long... ...Mario

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