Seilbahnfett !

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RoterBaron
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Beitrag von RoterBaron » Mo 27. Nov 2006, 02:45

Seilbahnfette oder Seilfette werden oft mit Korrosionsschutzmitteln verwechselt. Billiger als Korrosionsschutzwachs sind die auch, wenn sie kaum oder keine rostschützende Eigenschaften haben.Was sind die Unterschiede zwischen Seilbahnfetten und Seilfetten und Korrosionschutzwachsen?1. Seilfette werden meistens auf die Schmiereigenschaften optimiert. Bei Krananlagen muß das Seilschmierfett Geschwindigkeiten der Seile von bis 50 Meter 7 Sekunde und mehr aushalten - z.B. Portalkräne in Hafenanlagen. Das kann mit den Korrosionsschutzeigenschaften kollidieren oder die sind bei den meisten Seilfetten sekundär.2. viele Seilfette enthalten Verdünner oder ähnliches. Verdünner vefliegt vollständig und schützt nicht vor Rost. Das relativiert immer den Preis. Ein Seilfett, daß 50 & Verdünnung enthält, hat 50 % wirkungslose Inhaltsstoffe ist das, was wirkt, ist am Ende doppelt so teuer. 3. Hauprtnachteil ist aber, daß die meisten Seilfette nur gut schmieren, außerdem auf optiomal vorbereitete Seile, also bestens entsortst, aufgetragen werden können, wenn sie auch vor Rost schützen sollen.4. Was bei Drahtseilen geht, muß bei Autos noch lange keinen Rostschutzeffekt haben, denn die Bedingungen sind ganz andere.5. Ich habe tolle Erfahrungen beim Auto mit Seilfett gehabt. Ja klar, anfangs und in den ersten zwei, drei Jahren. Wenn das Blech blank und sauber und nicht verrostet ist, hat jedes Fett tolle Effekte, weil es den Rost erstmal fern hält. Die Frage ist nur: wie lange?

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Sierra
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Beitrag von Sierra » Mo 27. Nov 2006, 08:27

Jede Fett- oder Ölschicht schützt vor Rost und hat daher rostschützende Eigenschaften. Du widersprichst Dir selbst im ersten und letzten Satz. Und dazwischen auch noch ein paarmal. 50% Verdünner? Was bezweckst Du eigentlich mit dem Mist, den Du hier verzapfst? Unausgegorener Blödsinn. Michael

er ka
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Beitrag von er ka » Mo 27. Nov 2006, 09:59

Hallo Roter Baron,wenn ich von dem Widerspruch in Deinem Beitrag mal Abstand nehme stellt sich mir eine nicht unbedeutende Frage.Nach Deinen Ausführungen sind also somit die Seile der Seilbahnen gut gefettet, aber nicht damit vor Rost geschützt? Flutschen soll es und durchrosten wird es damit?Hast Du schonmal verrostete Seile an Seilbahnen (in Betrieb versteht sich) gesehen? Oder gar an Aufzügen? Die werden die Seile bestimmt nicht alle paar Wochen nachfetten, ergo muss zwangsweise auch eine Rostschutzwirkung vorhanden sein. Seilbahnfett und Wachs? Anteile? Oder wie? Gibt es Fälle von, durch Rost zerfressene Seile an Seibahnen und Unfällen durch diese Durchrostungen? Wenn, lag es daran dass Seilbahnfett nicht vor Rost schützte? Wäre schön wenn du mir das erklären könntest, achja, ebenfalls die Verdünnungsgeschichte, verstehe ich auch nicht. Bei der "Verdünnung" vermute ich Kriech- oder Fliesszusätze im Seilbahnfett.Ich fahre(ein Teufelskreis?)freundlich grüssender ka

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Th. Dinter
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Beitrag von Th. Dinter » Mo 27. Nov 2006, 10:49

na ja, vorstellbar ist das teilweise schon:das Seilfett wird sicher in einer Viskosität angeliefert(dünn"flüssig"), die dafür sorgen soll, daß das Zeug möglichst tief in die Schichten eindringt und dabei auch altes Fett durchdringen kann. Dazu wäre eine bestimmte "Verdünnung", Lösungsmittel, denkbar. Die Verdünnung unterstützt dabei die Kriecheigenschaften. Das geht mit der zeit(je nach Verdunstungszahl des Lösemittels) weg und ich denke, daß das Material dann auch etwas pastöser wird und aufhört zu riechen. Das pastös-Werden bedingt wahrscheinlich auch, daß bei Seilen öfter nachgeschmiert werden muß. Natürlich kommt das auch durch die mechanische Beanspruchung usw.Man müßte vielleicht mal einen Fachmann fragen.....M.E. kommt der Korrosionsschutz dadurch zustande, daß eben kein Sauerstoff an die Metalloberfläche kommt. Also passiver Korrosionsschutz.Aktiven Korrosionsschutz(ich denke das meint der Rote Baron)wird das Seilfett wohl kaum haben, denn dann müßten reaktive Stoffe drin sein, das kann ich mir nicht vorstellen....grußthomas
......wir wollten nur das Beste, aber dann kam es wie immer..........

Lurchteich
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Beitrag von Lurchteich » Mo 11. Dez 2006, 22:54

Nochmal Seilbahnfett !Habe jetzt von einer Bekannten das Seilbahnfett aus Österreich bekommen(wurde von einem Liftbetreiber abgefüllt)!Bin dann in meine Werkstatt und habe den Boden eines Marmeladenglases Fingerbreit aufgefüllt,das Glas verschlossen und das Fett lecker überall im Glas verteilt !Das Zeug fließt wirklich wie Honig ! Hab dann mit einem Heißluftgebläse das Fett dreimal richtig erwärmt(bei geöffnetem Deckel),und siehe da nach dem dritten Mal war das Fett pastös !Denke das die Lösungsmittel durch das erwärmen das Fett verlassen haben ? Werde jetzt mal versuchen bei welcher Gradzahl das Zeug wieder flüssig wird ! Desweiteren werde ich angerostete wie neue Bleche damit bepinseln und der Witterung aussetzen ! Bericht wird folgen !Wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest,einen guten Übergang,keine Beulen und Rost und allzeit gute Fahrt !Guido

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Sierra
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Beitrag von Sierra » Di 12. Dez 2006, 09:54

Guido, das eine gute Maßnahme. Herzlich willkommen im Forum. Zusammen mit meinen "Außenschmierereien" an den T4-Winterrädern werden wir das schön "pseudowissenschaftlich" empirisch festhalten. Um dem Unsinn mit 50% Lösungsmittel beizukommen: Versuch doch mal den Schwund im Marmeladenglas zu ermitteln. Danke. Grüße,Michael

Rene E
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Beitrag von Rene E » Di 12. Dez 2006, 10:05

Es gibt dünnes und dickflüssiges Seilfett.Das was ich mal von der Bonner FUCHS-Vertretung bekommen habe ist so dünnflüssig, daß man es mit einer Blumenspritzflasche zerstäuben kann.Wegen der Kriechfähigkeit würde ich das dünnflüssige nehmen.Allerdings kenne ich eine honigartige Konsistenz gar nicht. Da das Zeug mit der Zeit aushärten (aber ohne zu reißen), frage ich mich ob man Dir nicht welches gegeben hat, daß denen "kaputtgegangen" ist, weil einer vergessen hat den Eimer zuzumachen.Übrigens ist das Aushärten sehr wichtig, wenn man später mal vorhat den Wagen zu lackieren. Würde es ewig viskos bleiben, müßte man das Karosserieteil komplett entfetten, was aber gerade bei den Falzen wieder schwierig wäre. Richtig ausgehärtetes Seilfett fließt nicht mehr. Es reißt aber auch nicht. Es härtet aus indem es feinen Staub aus der Luft bindet.

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Beitrag von Sierra » Di 12. Dez 2006, 11:07

Wieder was dazugelernt, René. Ich hab das von Eurol. Es ist im Faß nicht so dick wie Honig und läßt sich mit der Unterbodenschutzpistole (System Teroson-Blechdosen mit Plastikgewinde) gut sprühen. In ein Pump-Ölkännchen gefüllt, läßt es sich mit dickem Strahl über weite Strecken gezielt spritzen. An der Luft ist es nach einer Nacht wie Honig, wenn man es sehr dick aufträgt. In die Türen hab ich das Zeug richtig reinlaufen lassen, da kamen noch nach Wochen Tropfen aus den Ablauflöchern. Seitdem es kälter wurde, kommt nix mehr. Mal sehen, was nächstes Frühjahr so bringt. Am Hallenboden hört es sich unter den Schuhsohlen nach 2 Monaten noch wie Klettverschluß an. Ich glaub, da muß ich mit Benzin, Aceton oder sowas heftigem drüber. Bis dannMichael

RaiOrz
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Beitrag von RaiOrz » So 18. Feb 2007, 00:34

Mit Erstaunen habe ich diesen Thread gelesen und möchte nun als Restaurator u.A. für technisches Kulturgut auch meinen "Senf" dazu geben:Seit es Drahtseile gibt, werden diese gefettet. Das Fett schützt vor Rost und vorzeitigem Verschleiß. Dabei steht der wasserabweisende Rostschutz an erster Stelle, verzinkte Drahtseile gibt es nämlich noch nicht so lange. Daher muß das Fett besondere Eigenschaften aufweisen. Es muss nicht nur die Oberfläche schützen, welche ständig mechanisch belastet wird, es muss auch extrem kriechfähig zu sein, damit es in den letzten Hohlraum eines eng anliegenden Seilgeflechts eindringen kann. Und das ganze nicht nur bei dünnen Seilchen, sondern auch bei "beindicken" Strängen mit mehreren tausend dich aneinandergepressten Drahtseilfäden.Genau diese Eigenschaften (wasserabweisend, schützend vor Rost, kriechen in Hohlräume, Haftung trotz mechanischer Belastung) soll aber auch ein Oldtimer Konservierungsfett haben, damit es in feinste Spalten und unter Rostflocken kriechen kann. Und genau aus diesem Grund wird Drahtseilfett tatsächlich bereits seit vielen Jahrzehnten erfolgreich im Rostschutz von techischen Maschinen aber auch Fahrzeugen eingesetzt. Übrigens viele Jahrzehnte bevor Mike Sanders gebohren wurde. Was für einen Langzeittest wollt ihr denn noch?Seilbahnfett ist übrigens nur eine andere Bezeichnug für Drahtseilfett. Es lässt sich mit diesem Namen in den alpinen Landstrichen halt einfacher an den "Seilbahn"-Mann bringen. (Ähnlich wie es hier im Baumarkt "Festerfarbe" gibt) Vielleicht sollte ich neue Etiketten drucken und mit einem neuen Oldtimer- Hohlraum- und Unterbodenschutz- Programm an die Fachpresse gehen. Natürlich mit mindestens 350% Aufschlag.gruß Rainer

Schrauber
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Beitrag von Schrauber » So 18. Feb 2007, 10:01

Auf dem Seilfett steht ausdrücklich drauf: "als KFZ Hohlraum und Unterbodenschutz geeignet"Ich habe Seilfette schon von Bernsteinfarben bis fast schwarz und in verschiedensten Viskositäten verarbeitet. Das Beste ist mehrmals alles satt vollsprühen, wird eine mehrere Milimeter dicke Schicht, die immer wieder etwas "kriecht" wenn die Außentemperaturen dies ermöglichen.Geruchsbelästigung besteht nur an den ersten 1-2 Tagen, dannach merkt man davon nichts mehr.

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